Riesling, Deutschland 2007 (PDF) - Gerstl Weinselektionen
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EGON MÜLLER SCHARZHOF, WILTINGEN, SAAR<br />
12 ha, durchschnittliche Jahresproduktion 70'000 Flaschen, Inhaber Egon<br />
Müller, Kellermeister Stefan Fobian. Egon Müller: «Die wärmeren Lagen<br />
waren Ende Mai verblüht und hatten damit einen Vegetationsvorsprung<br />
von etwa einem Monat gegenüber dem langjährigen Durchschnitt.<br />
Der enorme Vegetationsvorsprung verlor sich nur langsam, da es<br />
insgesamt warm blieb. Im September wurde es endlich trockener und angesichts<br />
erfreulicher Mengenaussichten begannen wir schon am 1. Oktober<br />
mit der Traubenlese, da selbst in kleineren Lagen die Trauben reif waren.<br />
Während der ersten Lesewoche konnten wir noch etwa 50 hl/ha ernten, da<br />
es aber nicht regnete, gingen die Mengen langsam zurück und die Mostgewichte<br />
stiegen, während die Säurewerte konstant blieben. Etwa ab dem<br />
10. Oktober gab es etwas Edelfäule und da die Wetterlage weiter stabil<br />
blieb, konnten wir diese Trauben mit größter Sorgfalt und ohne Zeitdruck<br />
auslesen. Dadurch zog sich die Lese in die Länge und erst am 29. Oktober<br />
konnten wir die Ernte beenden. In der Nacht zum 30. Oktober fielen dann<br />
20 mm Regen! Im Durchschnitt liegt unser Ertrag bei 35 hl/ha und damit<br />
weit unter dem Gebietsdurchschnitt. Wir sind aber der Überzeugung, dass<br />
gerade in diesem Jahr, wo die Qualität im April und Oktober entstand und<br />
wo der Sommer eher schwierige Wachstumsbedingungen bot, kleinere<br />
Mengen durch bessere Qualität mehr als ausgeglichen werden. So kommen<br />
bei der Suche nach einem vergleichbaren Jahrgang eigentlich nur die Allergrössten<br />
in Frage. Da der Anteil der edelfaulen Trauben eher klein und<br />
die Säurewerte trotz hoher Reife hoch blieben, denken wir an 1997 oder<br />
1971.» Ich hatte schon öfters das Privileg, einen 1971er von Egon Müller<br />
verkosten zu dürfen. Egal ob es der Kabinett oder etwa eine legendäre<br />
Beerenauslese war, diese Weine gehören alle zu meinen eindrücklichsten<br />
Weinerlebnissen. Auch wenn sie jetzt noch so gut schmecken, liebe Kundin,<br />
lieber Kunde, Sie sollten unbedingt der Versuchung widerstehen, diese<br />
<strong>2007</strong>er alle schon im Jungweinstadium zu trinken. In 20 oder 30 Jahren<br />
werden sie noch unvergleichlich viel mehr Trinkerlebnis bieten.