03.03.2013 Aufrufe

Magazin 198801

Magazin 198801

Magazin 198801

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Mängel abstellen<br />

Ich möchte die Aufzählung von Mängeln<br />

an dieser Stelle abbrechen. Sie selbst werden<br />

sicherlich aus Ihrer täglichen Arbeit<br />

weitere SChwachstellen aufzeigen können .<br />

Es gilt diese Mängel abzustellen, ehe sich<br />

unser Bevölkerungsschutz als nur bedingt<br />

einsatzfähig erweist; dann ist es zu spät.<br />

Ich halte es daher für erforderlich, außer<br />

der theoretischen Überprüfung der Einsatzfähigkeit<br />

in verstärktem Maße Übungen<br />

durchzuführen, damit wir auf Mängel aufmerksam<br />

werden und Abhilfe schaffen<br />

können .<br />

Auf dem Gebiet der Gesetzgebung werden<br />

folgende Überlegungen angestellt:<br />

- Für die Bundesanstalt Technisches Hilfswerk<br />

soll eine Rechtsgrundlage geschaffen<br />

werden .<br />

- Der Bundesverband für den Selbstschutz<br />

soll zur Steigerung seiner Effektivität von<br />

einer selbständigen Körperschaft in eine<br />

unselbständige Bundesanstalt umgewandelt<br />

werden .<br />

- Zur gesundheitlichen Versorgung der Bevölkerung<br />

in Krisenzeiten bedarf es ergänzender<br />

gesetzlicher Bestimmungen.<br />

Ziel dieser Regelungen ist es, die Länder<br />

und Kommunen anzuhalten, rechtzeitig<br />

die notwendigen Planungen für die gesundheitliche<br />

Versorgung von Verletzfen<br />

zu treffen und hierfür u. a. den erforderlichen<br />

personellen und materiellen Bedarf<br />

zu ermitteln.<br />

- Sodann wird im BMI erörtert, die Katastrophenhilfspflicht,<br />

wie sie in den Katastrophenschutzgesetzen<br />

der Länder enthalten<br />

ist, durch Novellierung des Geset-<br />

zes über die Erweiterung des Katastrophenschutzes<br />

auch auf den V-Fall zu erstrecken.<br />

Dabei soll es beim Grundsatz<br />

der Freiwilligkeit bleiben. Nur für den<br />

Ausnahmefall , daß vereinzelt auftretende<br />

Personallücken durch Freiwillige nicht<br />

geschlossen werden können , wäre zu<br />

überlegen, ob die Kreise oder die kreisfreien<br />

Städte ermächtigt - nicht verpflichtet<br />

- werden sollen, wehrpflichtige Männer,<br />

die nicht zum Wehrdienst einberufen<br />

sind, im V-Fall zu Zivilschutzaufgaben<br />

heranzuziehen.<br />

- Darüber hinaus soll das Beamtenrecht an<br />

die Erfordernisse einer Krise angepaßt<br />

werden . Insbesondere geht es darum,<br />

daß der Beamte in einer Krise oder dem<br />

V-Fall nicht einseitig aus seinem Beamtenverhältnis<br />

ausscheiden kann und daß<br />

er auch unter diesen besonderen Verhältnissen<br />

seinen Pflichten nachkommt.<br />

Der Bundesminister des Innern ist bemüht,<br />

den Bevölkerungsschutz durch diese<br />

Maßnahmen weiter zu stärken. Ich bin sicher,<br />

daß uns dies im Interesse der Sicherheit<br />

unserer Mitbürger auch gelingen wird.<br />

An dieser Stelle möchte ich jedoch nicht<br />

verhehlen, daß mich die tatsächlichen Mängel<br />

und Vollzugsdefizite ebenso beunruhigen<br />

wie die angesprochenen Gesetzeslükken.<br />

Mit rechtlichen Vorschriften allein kann<br />

man Katastrophen nicht bekämpfen. Es sind<br />

erforderlich:<br />

- konkrete Vorstellungen , wie der Bevölkerung<br />

geholfen werden kann ,<br />

- die für den Einsatz erforderliche Ausstattung<br />

- und ein hoher Ausbildungsstand der<br />

Helfer.<br />

Dank an Mitarbeiter<br />

"Ich mochte die Mitarbeiter des BZS und<br />

der Bundesanstalt THW zur Erreichung dieser<br />

Ziele auch weiterhin um eine enge und<br />

vertrauensvolle Zusammenarbeit bitten.<br />

Ich möchte Ihnen ferner für Ihr Engagement<br />

für den Bevölkerungsschutz danken.<br />

Gleichzeitig danke ich an dieser Stelle<br />

ebenso den vielen freiwilligen Helfern beim<br />

THW, den Feuerwehren und den anderen<br />

humanitären Hilfsorganisationen. Diese haben<br />

sich nicht nur einer für die Allgemeinheit<br />

wichtigen Aufgabe verschrieben , sie<br />

widerlegen wie auch manch anderer in unserem<br />

Land - das oft gehörte Schlagwort<br />

von der ,Ellenbogengesellschaft' , in der angeblich<br />

jeder nur rücksichtslos an seinen<br />

eigenen Vorteil denkt. 1,4 Millionen Helfer<br />

beweisen tagtäglich ihre selbstlose Bereitschaft,<br />

sich für den Mitmenschen einzusetzen<br />

. Ich bin überzeugt, daß diese Helfer<br />

dadurch nicht nur das Bewußtsein der Bevölkerung<br />

für die Bedeutung des Bevölkerungsschutzes<br />

wachhalten, sondern auch<br />

die öffentliche Meinung für die Anliegen des<br />

BeVÖlkerungSSChutzes mobilisieren. Sie<br />

veranlassen dadurch die politisch Verantwortlichen,<br />

noch engagierter für eine Verbesserung<br />

der Schutzmöglichkeiten für die<br />

Bevölkerung einzutreten und beispielsweise<br />

bei örtlichen Diskussionen um Schutzraumbauten<br />

nicht den Gegnern dieser Maßnahmen<br />

das Feld zu überlassen.<br />

Ich wünsche Ihnen abschließend viel Erfolg<br />

bei Ihrer Arbeit für den Bevölkerungsschutz<br />

zum Nutzen unserer Bürger."<br />

Minislerialdirigent<br />

Beyer Im Gespräch<br />

mit dem Vorsitzenden<br />

des Hauptpersonalrats<br />

des BVS,<br />

Konrad Weigl , sowie<br />

den HauptpersonalratsmitgliedernHelmut<br />

Schneider und<br />

Reinhold Ehses (von<br />

rechts).<br />

(Fotos: Hilberath)<br />

IZS-MAGAZIN 11881 9

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!