Magazin 198801

Der Deutsche Feuerwehrverband stellt fest, daß seit Jahren
umfangreiche Bemühungen unternommen werden, dem THW ergänzend
zu den im Errichtungserlaß festgelegten Zuständigkeiten neue
friedenszei tliche Aufgaben in technischen Bereichen zu verschaffen,
die nach heute geltendem Länderrecht den kommunalen Feuerwehren
zugeteilt sind.
Nach unserem Kenntnisstand versuchen das Bundesministerium
des Innern und die Bundesanstalt Technisches Hilfswerk in letzter
Zeit, durch Gespräche auf Länderebene hier ergänzende Regelungen,
wie z. B. Vereinbarungen, zugunsten einer Mitwirkung des THW zu
erzielen.
Die Bemühungen des Bundes bei der Umsetzung seiner Ziele
werden dadurch unterstützt, daß dem THW zunehmend erhöhte
Haushaltsmittel zur Verfügung gestellt werden. Es werden z. B. dem
THW vom Bund auch Fahrzeuge und Geräte zugestanden, die bereits
von den Kommunen aufgrund der Ländergesetze für die Feuerwehren
ständig vorzuhalten sind. Ferner werden den Kommunen seit einiger
Zeit alle THW-Leistungen kostenlos zu Lasten des Bundeshaushalts
angeboten. Dieses ist volkswirtschaftlich und unter dem Gesichtspunkt
einer kostensparenden Verwendung von Haushaltsmitteln nicht vertretbar.
Wenn der Bund für das THW neue friedensmäßige Aufgaben sucht,
dann sind solche Aufgabenbereiche zu wählen, die bisher nicht von
anderen öffentlichen und privaten Organisationen des KatS aufgrund
gesetzlicher Regelungen bzw. Vereinbarungen wahrzunehmen sind.
Tagtäglich beweisen die Feuerwehren, daß sie alle die ihnen
gestellten Aufgaben zum Wohle der Bürger uneingeschränkt erfüllen.
Das Verhalten des Bundes ist deshalb für uns völlig unverständlich.
Der Deutsche Feuerwehrverband appelliert an die in den einzelnen
Bundesländern zuständigen Fachminister, dieser vom Bund betriebenen
Entwicklung Einhalt zu bieten.
MeIdeschluß: Ende Februar
1988
Für einen Start deutscher Feuerwehren
an Feuerwehr-Wettbewerben
1988 im Ausland sind
nachfolgende Bedingungen zu beachten:
Bron.elSilber
I. Grundsätzliches
Die Teilnahme deutscher Feuerwehren
an Feuerwehrleistungsbewerben
im Ausland ist aufgrund
gegenseitiger Vereinbarungen der
nationalen Feuerwehrverbände
geregelt und möglich. Für die
Feuerwehren in der Bundesrepublik
Deutschland ist hierfür der
Deutsche Feuerwehrverband zuständig.
52 I ZS-MAGAZIN lIBB I
Es ist schon etwas Außergewöhnliches, wenn der Deutsche
Feuerwehrverband sich gezwungen sieht, eine Resolution zu
fassen.
Wir haben immer versucht, anstehende Probleme durch Gespräche
mit den entsprechenden Stellen zu lösen. So haben auch in der
letzten Zeit wiederholt Gespräche wegen der anstehenden Novel­
Iierung des Katastrophenschutzgesetzes stattgefunden. Seitens
des BMI wurde immer wieder betont, daß man über alle Dinge mit
den Beteiligten in offener und fairer Weise sprechen würde, um zu
einer gemeinsamen, tragbaren Lösung zu kommen. Um so betroffener
waren wir, als wir davon Kenntnis erlangten, daß vom BMI
zusammen mit der Führung des THW mit allen Mitteln versucht
wird, friedens mäßige Aufgaben, welche unterhalb der Katastrophenschwelle
liegen, für das THW zu bekommen. Direkt darauf
angesprochen, wurden diese Bemühungen sogar verneint.
Wir meinen, daß dieses Vorgehen und diese Verhaltensweise
nicht mit der so oft beschworenen Gemeinsamkeit in Einklang zu
bringen ist.
Um die berechtigten Interessen der Feuerwehren zu wahren,
sahen wir uns genötigt, diese Resolution zu beschließen.
Zwei Anmerkungen möchte ich dazu machen.
Zum einen richtet sich diese Resolution nicht gegen die freiwilligen
und ehrenamtlichen Helfer des THW, zum anderen hoffe ich,
daß man auf der "anderen Seite" begreift, daß den Aufgaben zum
Schutz der Bevölkerung mit ehrlichen Gesprächen mehr gedient
ist, als durch die zur Zeit vom BMI durchgeführte Aktion. Der
Sache wegen bin ich trotz allem weiterhin zu Gesprächen bereit.
Teilnahme deutscher Feuenvehren
an Feuenvehrleistungsbewerben
im Ausland
2. Antrag
Anträge zur Teilnahme an
einem Feuerwehrleistungsbewerb
im Ausland sind zu richten
an den
Deutscher Feuerwehrverband
(DFV)
Koblenzer Straße 133,
5300 Bonn 2
Für die Teilnahme an einem Feuerwehrleistungsbewerb
im Ausland
ist eine Starterlaubnis des
DFV erforderlich ..
An einer Teilnahme interessierte
deutsche Feuerwehren haben
diese bis spätestens Ende
Februar 1988 (unter Vorbehalt
einer späteren Teilnahme) formlos
beim DFV anzumelden. Daraufhin
erhalten diese Feuerwehren
vom DFV die benötigten An-
meldeunterlagen und die vorliegendenVeranstaltungsinformationen.
Zu sätzlicher Hinweis für
bayerische Feuerwehren:
Teilnahmevoraussetzung für
Feuerwehren des Freistaates
Bayern ist gemäß Beschluß des
Sprechergremiums, daß die Mitglieder
der Bewerbsgruppe mindestens
die Stufe 11 (Silber) des
Bayerischen Feuerwehrleistungsabzeichens
besitzen. Diese Voraussetzung
ist vom Abnahmeberechtigten
des DFV zu prüfen.
Liegt die Voraussetzung nicht vor,
kann keine Abnahme der Trainingsleistung
und Bestätigung im
Anmeldebogen erfolgen.
6. Voraussetzungen
Allgemeine Voraussetzungen
(gemäß österreichiseher Bestim-
Hinrich Struve
mungen) für die Zulassung sind,
daß das Mitglied der Bewerbsgruppe
- seit mindestens drei Monaten
aktives Feuerwehrmitglied ist,
- am ersten Tag des Leistungsbewerbes
(Stichtag) das 65. Lebensjahr
nicht überschritten
hat und
- einen gültigen Feuerwehrdienstausweis
besitzt.
- Der Aktive darf im Bewerb um
das FU in Bronze und im Bewerb
um das FU in Silber bei
jeder Bewerbsveranstaltung
nur einmal antreten.
- darf unbeschadet des Besitzes
eines FU aus einem früheren
Feuerwehrleistungsbewerb erneut
antreten.
Die Bewerbsgruppe
- muß aus Angehörigen der gleichen
Feuerwehr bestehen,