Magazin 198801
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DLRG DEUTSCHE LEBENS-RETIUNGS-GESELLSCHAFT<br />
Die zentrale Einsatzleitung<br />
des DLRG-Rettungswachdienstes in<br />
Schleswig-Holstein<br />
Mit der Scharrung des ersten<br />
Badeerlasses im Jahre 1953 durch<br />
den Minister für Ernährung,<br />
Landwirtschaft und Forsten wurden<br />
an den Küsten des Landes<br />
Schleswig-Holstein die Voraussetzungen<br />
rür einen gesicherten Badebetrieb<br />
geregelt. Nun war es<br />
Aurgabe der Gemeinden und Ämter,<br />
für die Strände in ihrem Bereich<br />
diese Mindestrorderungen<br />
in die Tat umzusetzen. Sehr<br />
schnell mußten sie jedoch reststellen,<br />
daß mit dem Wachsen<br />
der "Weißen Industrie" in Schleswig-Holstein<br />
die Beaursichtigung<br />
der Strände mit hauptamtlichen<br />
Kräften nicht machbar und Hnanzierbar<br />
war.<br />
DLRG - Ein Partner<br />
mit "know how"<br />
Nichts lag also näher, als sich<br />
an die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschart<br />
in Schleswig<br />
Holstein zu wenden. Hatte sich<br />
doch diese Organisation bereits<br />
im Jahre 1913 den Kampr gegen<br />
den "nassen Tod" aur die Fahnen<br />
geschrieben. Sehr schnell wurde<br />
man sich einig, und bereits wenige<br />
Jahre nach dem Krieg nahmen<br />
die örtlichen Gliederungen diese<br />
Aurgaben für ihre Kommunen ehrenamtlich<br />
wahr. Als einzige Aurgabe<br />
blieb der örrentlichen Ver-<br />
DLRG-Einsatzleiter Oietmar Frohberg<br />
bei einer Schulungsveranstaltung.<br />
waltung die Scharrung der im "Badeerlaß"<br />
gerorderten Einrichtungen,<br />
wie Kennzeichnung der<br />
Strandabschnitte, Schafrung von<br />
Badezonen und Bau sowie Ausrüstung<br />
von Wachstationen<br />
Gesamtverband um<br />
Unterstützung<br />
gebeten<br />
Aber auch die DLRG in Schles<br />
\\ig-Holstein mußte mit weiterer<br />
Zunahme des Badebetriebes im<br />
Ferienland Schleswig-Holstein<br />
reststeIlen, daß sie mit den Aktiven<br />
ihrer 38000 Mitglieder die<br />
Bewachung aller von den Gemeinden<br />
gerorderten Badestrände<br />
nicht gewährleisten konnte. So<br />
wurde bereits im Jahre 1970 die<br />
Gesamt-DLRG mit ihren 470000<br />
Mitgliedern um Unterstützung gebeten.<br />
Der Präsidialrat der DLRG<br />
erklärte sich sorort bereit, helrend<br />
einzugreiren und gründete<br />
noch im selben Jahr eine Kommission<br />
zur Koordination des Rettungseinsatzes<br />
an Nord- und<br />
Ostsee.<br />
Nachdem in den rolgenden<br />
Jahren die Ausbildung aller<br />
DLRG-Wachgänger für den Wachdienst<br />
an Nord- und Ostsee diskutiert<br />
und geordnet wurde, halren<br />
zunächst die Landesverbände<br />
den betrorrenen Untergliederungen<br />
direkt. Nachdem man aur<br />
Bundesebene zentrale Lehrgänge<br />
für Wach leiter eingerichtet hatte,<br />
schritt man zur Tat. Zunächst<br />
wurde eine zentrale Einsatzleitung<br />
gegründet und ein Grundsatzvert<br />
rag zur Übernahme des<br />
Wachdienstes von den Kommunen<br />
gescharren.<br />
Den vorläufigen Abschluß der<br />
gesamten Vorarbeiten bildete die<br />
Präsidiumssitzung im September<br />
1973. "Der Rettungswachdienst<br />
an Nord- und Ostsee", so wurde<br />
restgestellt, sei "eine Aurgabe<br />
der gesamten DLRG".<br />
Die Arbeit der DLRG in Schi eswig-Holstein<br />
sollte jedoch nicht<br />
eingeengt werden und so wurde<br />
rolgende Organisationsrorm beschlossen:<br />
Legislative: Präsident der<br />
DLRG, Landesverbandspräsident<br />
Schleswig-Holstein.<br />
Exekutive: Technischer Leiter<br />
des Präsidiums, Technische Leiter<br />
des Landesverbandes Schleswig-Holstein,<br />
Sachbearbeiter für<br />
den Wachdienst im Präsidium,<br />
Ressortleiter für Schwimmen,<br />
Retten und Sport der DLRG-Jugend,<br />
Hauptamtlicher Einsatzleiter.<br />
Zu den Aurgaben des hauptamtlichen<br />
Einsatzleiters gehört<br />
es u. a., die vom Landesverband<br />
Schleswig-Holstein bzw. von seinen<br />
Gliederungen als nicht besetzbar<br />
gemeldeten Wachgebiete<br />
oder Stationen zu errassen, für<br />
die ihm so zugewiesenen Bereiche<br />
Wachgänger zu werben, mit<br />
den zuständigen Kurverwaltungen<br />
bzw. Kommunen die entsprechenden<br />
Verträge zu erarbeiten.<br />
Mit Beginn der Wachsaison setzt<br />
er die Wachgänger und Wach leiter<br />
ein, weist sie in ihre jeweils<br />
Ein Einsatzort der DUG bei einer Überwacbungsfahrt.<br />
besonderen Aurgaben ein und betreut<br />
sie während ihres Einsatzes.<br />
Zentrale verwaltet<br />
169 Wachstationen<br />
Die zentrale Einsatzleitung hat<br />
ihren festen Sitz in Burg auf Fehmarn<br />
und wird von Dietmar Frohberg<br />
seit 1973 geführt. Inzwischen<br />
sind von ihm insgesamt 72<br />
reste und 97 bewegliche Wachstationen<br />
während der Saison zu verwalten.<br />
Die Gliederungen des<br />
Landesverbandes Schieswig-Holstein<br />
besetzen weitere 91 reste<br />
und 19 bewegliche Stationen.<br />
Die zentrale Einsatzleitung<br />
wirbt zur Wahrnehmung ihrer Aurgabe<br />
pro Saison insgesamt I 800<br />
rreiwillig und ehrenamtlich tätige<br />
Rettungsschwimmer an, von denen<br />
täglich 450 für einen gesicherten<br />
Badebetrieb in 39 Wachabschnitten<br />
sorgen.<br />
Zur besseren Koordination hat<br />
Dietmar Frohberg seine 39 Wachabschnitte<br />
in vier Regionen aufgeteilt.<br />
Region I umraßt das Gebiet<br />
von Fehmarn bis Kiel. Region 2<br />
umraßt das Gebiet von Kiel bis<br />
Glücksburg. Region 3 umraßt das<br />
Gebiet von Fehmarn bis Timmendorrer<br />
Strand. Region 4 umraßt<br />
das Gebiet der Nordseeküste von<br />
Sylt bis Büsum. (So)<br />
I ZS-MAGAlIN 1/88157