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Abschlussbericht infas - Landschaftsverband Rheinland

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Begleitforschung zur Lehrerfortbildungsreihe der Landschaftsverbände LVR und LWL - <strong>Abschlussbericht</strong><br />

Vorwort zum <strong>Abschlussbericht</strong><br />

Von Jugendlichen mit Behinderung wird der Wunsch nach Arbeit ebenso selbstverständlich<br />

geäußert wie von nicht behinderten Schülerinnen und Schülern. Auch für<br />

Menschen mit Behinderungen ist die Möglichkeit einer Erwerbstätigkeit von herausragender<br />

existentieller Bedeutung. In dem Maße, in dem durch Eingliederung auf dem<br />

Arbeitsmarkt Berufstätigkeit gelingt, ist eine weitgehend selbstbestimmte Lebensführung<br />

möglich. Persönliche und institutionelle Abhängigkeiten können reduziert oder<br />

teilweise ganz vermieden werden.<br />

Fakt ist, dass beinahe schon traditionell für viele schwerbehinderte Schülerinnen und<br />

Schüler der Weg nach der Schule direkt in die Werkstatt für behinderte Menschen<br />

führt, obwohl für einen nicht unbeträchtlichen Teil die betrieblichen Möglichkeiten der<br />

beruflichen Integration nicht hinreichend geprüft werden.<br />

Allgemeingültig kann für die letzten Jahre gesagt werden, dass außerhalb von Modellprojekten<br />

bei den körperbehinderten Schülerinnen und Schülern nur ein bis drei Prozent<br />

der Abgängerinnen und Abgänger einen Einstieg in den ersten Arbeitsmarkt finden.<br />

Auch bei Schülerinnen und Schülern mit einer geistigen Behinderung ist davon auszugehen,<br />

dass nur sehr vereinzelt der direkte Einstieg in den allgemeinen Arbeitsmarkt<br />

geschafft wird. Berufsvorbereitende Maßnahmen werden für diese Zielgruppen nur in<br />

den seltensten Fällen durchgeführt.<br />

Die (überwiegend) mangelnde Ausbildungsfähigkeit der Betroffenen, die hohe Zahl der<br />

arbeitslosen Menschen, die Vorbehalte der Arbeitgeber gegenüber dem Personenkreis<br />

und die schlechte Eignung hergebrachter Vermittlungsmethoden sind nur einige der<br />

Gründe dafür, dass die meisten Schülerinnen und Schüler in den Werkstätten für behinderte<br />

Menschen (WfbM) Aufnahme finden. Natürlich ist es utopisch zu glauben,<br />

dass alle Schulabgänger einen Arbeitsplatz im ersten Arbeitsmarkt finden könnten;<br />

Fakt ist jedoch, dass auch diejenigen keinen finden, die sich dort behaupten könnten.<br />

Ziel der Bemühungen der Integrationsämter ist es daher, diesem Personenkreis diejenigen<br />

Hilfen zukommen zu lassen, die erforderlich sind, um einen Arbeitsplatz zu erlangen.<br />

Bereits im Rahmen der 1995 begonnenen und erfolgreich abgeschlossenen Modellprojekte<br />

zum Übergang Schule – Beruf durch die Integrationsämter der Landschaftsverbände<br />

<strong>Rheinland</strong> und Westfalen-Lippe und ebenso in nachfolgenden Untersuchungen<br />

wurde festgestellt, dass eine früh einsetzende, intensive Beratung der Beteiligten am<br />

Berufsfindungsprozess zur nachhaltigen Platzierung auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt<br />

und damit verbunden einer weitgehend selbstbestimmten Lebensplanung positiv beiträgt.<br />

Daher ist es sinnvoll und notwendig, mit der Berufsorientierung und der zielgerichteten<br />

Berufswahlvorbereitung noch während der Schulzeit zu beginnen.<br />

Eine Verzahnung der schulischen Lerninhalte mit Anforderungsprofilen der Arbeitswelt<br />

wird zunehmend als notwendige Voraussetzung für eine erfolgreiche Berufsorientie-<br />

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