Abschlussbericht infas - Landschaftsverband Rheinland
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Begleitforschung zur Lehrerfortbildungsreihe der Landschaftsverbände LVR und LWL - <strong>Abschlussbericht</strong> 74<br />
tung bzw. der Kollegen an der Schule genannt, das Überdenken der eigenen Herangehensweise<br />
als Lehrer und die Vertiefung der Kontakte zum Integrationsfachdienst.<br />
Letzteren Aspekt bezeichneten die Lehrer sogar als den für sie persönlich wichtigsten<br />
Ansatzpunkt. Darüber hinaus ist eine breite Varianz der unternommenen Aktivitäten zu<br />
verzeichnen. Diese konzentrieren sich stärker auf die innerschulischen Ansatzpunkte<br />
(eigener Unterricht, Eltern, klassenübergreifende Aktivitäten, Einzelfallberatung von<br />
Schülern). Kontakte zu außerschulischen Institutionen und Einrichtungen werden demgegenüber<br />
seltener zum Gegenstand der Bemühungen (Agentur für Arbeit, Betriebe,<br />
Integrationsamt, WfbM, andere Schulen). Dabei bleibt offen, ob es sich hierbei bereits<br />
um ein endgültiges Muster handelt oder ob die Institutionen und Einrichtungen in längerfristiger<br />
Hinsicht stärker noch als bisher von den Lehrern in ihre Aktivitäten einbezogen<br />
werden.<br />
Insgesamt berichten die Lehrer über überwiegend positive Erfahrungen bei der Umsetzung<br />
der ihnen jeweils wichtigsten Ansatzpunkte aus der Fortbildung. Allerdings ist<br />
gerade die Mobilisierung der Schulleitung und der Kollegen aus Sicht der Lehrer offenbar<br />
mit größeren Problemen oder Hindernissen behaftet, denn es wird verhältnismäßig<br />
häufig über negative Erfahrungen berichtet. Hinzu kommt, dass neun von zehn Lehrer<br />
von Hindernissen unterschiedlicher Art bei der Umsetzung der Fortbildungsinhalte an<br />
ihrer Schule berichten, so etwa über personelle wie zeitliche Ressourcen an den Schulen,<br />
Probleme mit der Schulleitung und den Kollegen oder mangelnde Flexibilität auch<br />
der Eltern. Bereits in 2007 signalisierten die Lehrer Bedarf an Hilfestellung bei dem<br />
Umsetzungsprozess in der Schule - ein Aspekt, der nach allen Befunden stärker noch<br />
als bisher in die Fortbildung integriert werden sollte.<br />
Etwa je zwei Drittel der Lehrer sehen auch bereits erste Erfolge ihrer Bemühungen für<br />
ihre Schüler selbst bzw. in den entsprechenden Veränderungen des Schulkonzepts.<br />
Genannt werden hier beispielsweise verstärkte Praktika, die persönliche Vermittlung<br />
von einzelnen Schülern, die Zusammenarbeit mit dem Integrationsamt, Gestaltung von<br />
Projekttagen, betriebliche Partnerschaften, Struktur der Berufsorientierung oder der<br />
Verbleib der Lehrer in der Abschluss-Stufe.<br />
Anhand unterschiedlicher Meinungsindikatoren zeigt sich, dass die Lehrer ihren Schülern<br />
trotz aller Probleme, die sie in der Zwischenzeit bei ihren Aktivitäten erfahren haben,<br />
insgesamt höhere Chancen auf dem ersten Arbeitsmarkt einräumen als dies vor<br />
Beginn der Fortbildung der Fall war. Einen Zuwachs an Chancen sehen die Lehrer<br />
insbesondere bei der regulären Vollausbildung oder der abgestuften Ausbildung im<br />
Betrieb, bei individuellen betrieblichen Einzelmaßnahmen sowie bezüglich Förderlehrgängen<br />
bei überbetrieblichen Einrichtungen. Im Vergleich zu 2006 hat sich die Haltung<br />
der Lehrer zu fast allen untersuchten Ausbildungs- und Beschäftigungsmöglichkeiten<br />
leicht positiv verändert oder ist zumindest konstant geblieben.<br />
Die Bedeutung der WfbM scheint aus Sicht der Mehrheit der Teilnehmer eher gesunken<br />
zu sein. Zwar wird die WfbM auch in 2008 als die am besten geeignete Form der<br />
Beschäftigung für die meisten Schüler gesehen, jedoch ist der Grad der Zustimmung<br />
hierzu im Vergleich zur Erstbefragung leicht rückläufig. Zudem sehen seit 2006 kontinuierlich<br />
weniger Befragte die WfbM als eine grundsätzlich notwendige Schutzeinrich-