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Konsum und Umwelt im Jugendalter - Schulden

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interessieren sich nur gut ein Drittel der 12- bis 24-Jährigen für Politik.<br />

Vorliegende Bef<strong>und</strong>e sprechen auch davon, dass r<strong>und</strong> ein Drittel der<br />

Jugendlichen <strong>im</strong> Westen <strong>und</strong> über die Hälfte der Jugendlichen <strong>im</strong> Osten<br />

mit der Demokratie in Deutschland unzufrieden sind. Die jüngeren Altersgruppen,<br />

insbesondere die 12- bis 17-Jährigen, haben ein deutlich<br />

geringeres politisches Interesse, bei den älteren Altersgruppen wird ein<br />

zunehmendes politisches Interesse verzeichnet. Über alle Altersgruppen<br />

hinweg ist die Politikdistanz in den neuen B<strong>und</strong>esländern sowie bei Mädchen<br />

<strong>und</strong> jungen Frauen größer als bei jungen Männern. Dabei ist der Unterschied<br />

zu den Erwachsenen gar nicht so groß, wenn es um die Beurteilung<br />

politischer/staatlicher Institutionen geht – nur enthalten sich<br />

mehr Jugendliche als Erwachsene einer Meinung, so der Jugendsurvey des<br />

Deutschen Jugendinstituts aus dem Jahr 2003. Wenn es um die Gestaltung<br />

der Gesellschaft geht, dann spielt die Einstellung zur Organisation gesellschaftlicher<br />

Willensbildung eine herausgehobene Rolle. Es sind die<br />

besser qualifizierten <strong>und</strong> die älteren Altersgruppen, die sich unmittelbar<br />

mit den Prozeduren des politischen Alltags konfrontieren.<br />

Die striktere situationsbezogene Orientierung der jungen Generation,<br />

die striktere Ausrichtung auf Machbares, auf Projekte, auf das Leben<br />

„jetzt“ bedeutet zwangsläufig eine gewisse Distanzierung von der Gesellschaft.<br />

Wir haben es mit einer ausdifferenzierten Entkoppelung zu tun.<br />

Dies macht sich in vielen Bereichen bemerkbar. Jugendlichen sind traditionelle<br />

Werte wie Familie, Fre<strong>und</strong>schaft <strong>und</strong> soziale Einbettung wichtig. Sie<br />

vertrauen, wenn es Probleme gibt, zuerst auf die traditionelle soziale Einbettung<br />

<strong>und</strong> erst dann auf politische <strong>und</strong> gesellschaftliche Systeme.<br />

Jugendliche erleben die Kommerzialisierung ihres Alltags als prägend, von<br />

Schule <strong>und</strong> Familie lösen sie sich ab. Von daher ist es sinnvoll, sich auf der<br />

Suche nach Ansatzpunkten für ein nachhaltiges <strong>Konsum</strong>verhalten dem<br />

kommerzialisierten Jugendalltag zuzuwenden.<br />

Was Jugendkultur <strong>und</strong> <strong>Konsum</strong> betrifft, so liegen zwar umfassende Arbeiten<br />

zur Jugendkultur vor, es fehlt aber der explizite Zusammenschluss<br />

von Jugendkultur <strong>und</strong> <strong>Konsum</strong>. <strong>Konsum</strong> ist ein Teil des Jugendalltags, der<br />

zwar innerhalb der Marktforschung, nicht aber in der Jugendforschung,<br />

bearbeitet wird. Dies gilt analog für Nachhaltigkeit. <strong>Umwelt</strong>bildung in<br />

Schulen, oder <strong>Umwelt</strong>schutz ist in vielen Untersuchungen Thema. Die<br />

Verknüpfung von Nachhaltigkeit <strong>und</strong> <strong>Konsum</strong> ist ein neues Forschungsfeld.<br />

Die nachstehend angeführten Bef<strong>und</strong>e lassen einen unabweisbaren<br />

Forschungsbedarf zu Jugend, <strong>Konsum</strong> <strong>und</strong> Nachhaltigkeit erkennen<br />

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