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Konsum und Umwelt im Jugendalter - Schulden

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Aktivitäten mit Fre<strong>und</strong>en<br />

Die Erfassung der Freizeitaktivitäten der Jugendlichen erfolgt oft mit nicht<br />

hinreichend trennscharfen Kategorien. Die Shell Studie bspw., fragt nach<br />

sich mit Leuten treffen, aber auch nach Discos, Party, Feten <strong>und</strong> Unternehmungen<br />

mit der Familie usw. Hier sind die Trennungen der Kategorien unzureichend.<br />

Dies betrifft vor allem das Treffen mit Fre<strong>und</strong>en, mit denen<br />

viele der angegeben Freizeitaktivitäten gemeinsam gemacht werden.<br />

Der Fre<strong>und</strong>eskreis (Peer) in dem sich die Jugendlichen bewegen, ist einer<br />

der wichtigsten Sozialisationsfaktoren <strong>im</strong> <strong>Jugendalter</strong>: Die Fre<strong>und</strong>e<br />

wissen was „in“ ist, hören die gleiche Musik <strong>und</strong> gehen den gleichen Freizeitbeschäftigungen<br />

nach. Die Ausdehnung der Bildung verlängert die Jugendphase<br />

(Tully/Wahler 1983). Gesellschaftlich wahrnehmbar wird diese<br />

verlängerte Jugendphase dadurch, dass Jugendliche länger mit Gleichaltrigen<br />

(Peers) zusammen sind. Es kommt zu einer stärkeren Abgrenzung<br />

der Jüngeren gegenüber den Älteren <strong>und</strong> es entsteht zudem das Bedürfnis<br />

nach einer stärkeren Binnendifferenzierung unter den Jugendlichen selbst.<br />

Die ungeordnete Welt wird sortiert, indem Abgrenzungen <strong>und</strong> eigenen<br />

Positionierungen entwickelt werden. Sein wie die anderen, richtig sein,<br />

anders sein, anerkannt werden, all dies ist wichtig <strong>und</strong> muss als Lebensprojekt<br />

verfolgt werden. Die Jugendlichen spiegeln sich in ihren Peers. Sie<br />

sehen, was „richtiger“ Geschmack ist, was „trendige Klamotten“, was<br />

„coole Drinks“ sind <strong>und</strong> was nicht. Welche Musik angesagt ist ererfahren<br />

sie exklusiv bei den Altersgenossen.<br />

Aufwachsen bedeutet, einen eigenen Stil zu finden, um sich von der<br />

Welt der Eltern, aber auch von den Stilen der anderen Jugendlichen abzugrenzen.<br />

Die Peers helfen bei der eigenen Entwicklung, bei den sich abzeichnenden<br />

<strong>und</strong> neu entstehenden sozialen Anforderungen. Was ist richtig?<br />

Es sind die gravierenden Veränderungen in der eigenen Biographie<br />

<strong>und</strong> <strong>im</strong> Verhältnis zu den Anderen, die ein hohes Maß an Irritation mit<br />

sich bringen. Vieles muss neu justiert werden. Die Mehrzahl der damit<br />

aufkommenden Fragen verhandeln Jugendliche exklusiv mit ihren Peers,<br />

denn nur diese durchleben eine vergleichbare Situation <strong>und</strong> fungieren insofern<br />

als ‚Experten´. „Gerade weil die Heranwachsenden <strong>im</strong> jüngeren Alter<br />

ihr Handeln noch nicht an übergreifenden normativen Ordnungen<br />

orientieren, begünstigen Peerkontakte die Entwicklung personaler <strong>und</strong><br />

kommunikativer Strukturierungskompetenzen (Krappmann 1991)“ (Veith<br />

2004, 19).<br />

Das Bravo Trendbarometer hat bei den 10- bis 20-Jährigen nachgefragt,<br />

was alles mit den Fre<strong>und</strong>en gemeinsam unternommen wird (Bravo 2007a,<br />

26). Am häufigsten wird einfach reden, unterhalten genannt, wobei dies bei<br />

den Mädchen ca. vier von fünf angeben, während es bei den Jungs nur ca.<br />

drei von fünf sind (vgl. ebd.). Bei den Mädchen folgt an zweiter Stelle<br />

shoppen gehen <strong>und</strong> an dritter Stelle einfach draussen abhängen. Bei den Jungen<br />

taucht das Shoppen erst an fünfter Stelle auf, <strong>im</strong> Gegenzug ist ihnen das<br />

gemeinsame draussen abhängen wichtiger als den Mädchen. Shoppen ist somit<br />

vor allem eine Freizeitbeschäftigung der Mädchen. Weiter geben die 10bis<br />

20-Jährigen an gemeinsam Musik zu hören, DVDs zu gucken, ins Kino<br />

zu gehen <strong>und</strong> zusammen <strong>im</strong> Internet zu surfen (vgl. ebd.). Der großen<br />

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