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Konsum und Umwelt im Jugendalter - Schulden

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5. Jugendalltag <strong>und</strong> <strong>Konsum</strong><br />

Jugendliche sind, dies ist bereits mehrfach angeführt worden, heute weniger<br />

von den Stilen der Familie abhängig. Sie suchen ihren eigenen Stil <strong>und</strong><br />

leben <strong>im</strong> Kontrast dazu eine abhängige Existenz. Einerseits sind sie qua<br />

verlängerten Besuch der Bildungsinstitutionen länger auf Unterstützung<br />

durch die Familie bzw. auf öffentliche Transferleistungen angewiesen, andererseits<br />

nehmen sie auch ohne regelmäßiges eigenes Einkommen selbstbest<strong>im</strong>mt<br />

am <strong>Konsum</strong> teil. Ein Nebeneffekt des kommerzialisierten Jugendalltags<br />

ist, dass über <strong>Konsum</strong> angezeigt wird, was richtig <strong>und</strong> unpassend<br />

ist. Es ist also nicht nur so, dass <strong>im</strong>mer weitere Bereiche des<br />

Jugendalltags geldpflichtig werden (wie Verabredung per SMS <strong>und</strong> Handy),<br />

sondern auch so, dass der <strong>Konsum</strong> über die eigene Inklusion oder den<br />

Ausschluss von jugendkulturellen Trends Auskunft gibt.<br />

5.1 Trends <strong>und</strong> Freizeitaktivitäten<br />

Die <strong>im</strong> vorangegangenen Kapitel betrachteten Einstellungen <strong>und</strong> Werte<br />

geben Auskunft über allgemeine Orientierungen, an denen Jugendliche ihr<br />

Handeln ausrichten. Darüber hinaus ist Jugendlichen wichtig, was sie <strong>im</strong><br />

„Jetzt“ beschäftigt. Sie orientieren sich an dem, was aktuell ihren Fre<strong>und</strong>en<br />

wichtig ist <strong>und</strong> was ihre Freizeitbeschäftigungen betrifft. Sie handeln in<br />

Bezug auf Dinge, die „in“ <strong>und</strong> „out“ , bzw. ein „no go“ sind.<br />

5.1.1 Was ist „in“?<br />

Trends beeinflussen das tatsächliche Handeln Jugendlicher oft stärker als<br />

ihre Wertorientierungen: Sie geben an vielen Stellen sehr klar vor, wonach<br />

die Jugendlichen ihr „Hier <strong>und</strong> Jetzt“ ausrichten. Trends sind entsprechend<br />

prinzipiell gegenwartsbezogen, wie es das Beispiel des Modetrends<br />

zeigt (vgl. auch Esposito 2004). Die Shell Studien 2002 <strong>und</strong> 2006<br />

fragten unter Vorlage von 16 Aussagen ab, was bei den Jugendlichen „in“<br />

ist (vgl. Gensicke 2006, 172).<br />

Aufgr<strong>und</strong> der Abfrageform sind hiermit bereits best<strong>im</strong>mte Themen gesetzt<br />

<strong>und</strong> ggf. vorhandene genuin jugendspezifische Trends ausgeschlossen.<br />

Insgesamt wurden sieben der Antwortvorgaben von mehr als<br />

zwei Dritteln der 12- bis 25-Jährigen als „in“ gewertet (vgl. ebd.), dabei<br />

blieben die Werte von 2002 auf 2006 weitgehend stabil.<br />

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