Konsum und Umwelt im Jugendalter - Schulden
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Einordnung des <strong>Konsum</strong>s <strong>im</strong> eigenen Alltag<br />
Schulformunabhängig benennen die Diskussionsteilnehmer <strong>Konsum</strong> als<br />
etwas Notwendiges <strong>und</strong> i.d.R. Angenehmes. Die Verknüpfung des eigenen<br />
<strong>Konsum</strong>s mit dem individuellen Alltag (Familie, Peers, Schule, Arbeit) fällt<br />
allerdings nach Schultyp/Ausbildungsgang unterschiedlich aus:<br />
Berufsfachklassen: Es handelt sich hier um Jugendliche, deren Wunsch<br />
nach einem Ausbildungsplatz nicht realisiert werden konnte. Sie durchlaufen<br />
eine Qualifizierungsmaßnahme mit der Intention, ihre eigene<br />
Situation bei künftigen Bewerbungen zu verbessern. Diese Schüler sind,<br />
obgleich sie der Schulpflicht nicht mehr unterworfen sind, weiterhin auf<br />
die Rolle des Schülerseins verpflichtet. Statt einer Ausbildungsvergütung<br />
sind sie weiterhin von der Familie abhängig. Obgleich sie kein eigenes Einkommen<br />
verfügen, ist vor allem bei den befragten Mädchen Shoppen eine<br />
zentrale Freizeitbeschäftigung. Die Welt des <strong>Konsum</strong>s ist für sie einfach<br />
differenziert, wobei die Differenzierungsd<strong>im</strong>ensionen einerseits durch das<br />
knappe Budget <strong>und</strong> andererseits durch den Geschmack repräsentiert<br />
werden. Wesentliches Kriterium be<strong>im</strong> Kauf ist also neben dem Geld die<br />
einfache Differenzierung „gefällt mir/gefällt mir nicht“.<br />
Fachschule/Duale Ausbildung: Es handelt sich hier um Befragte, die sich in<br />
der Ausbildungssituation befinden <strong>und</strong> auch eine Ausbildungsvergütung,<br />
bzw. Ausbildungsbeihilfe beziehen. Ausschlaggebend sind vor allem die<br />
noch neuen Erfahrungen der Verwaltung des eigenen Geldes. Ein größerer<br />
Anteil lebt bereits in einer eigenen Wohnung/Appartment zum Teil mit<br />
dem Partner. Für diese Gruppe fällt <strong>Konsum</strong> <strong>und</strong> Abfluss von Geld zusammen.<br />
Dieser Zusammenhang, dass <strong>Konsum</strong> geldpflichtig ist, wird auf<br />
alle Bereiche (Ernährung, Energie usw.) angewandt. Die Auszubildenden<br />
<strong>im</strong> Dualen System geben an, dass sie aufgr<strong>und</strong> der Ausbildung nun weniger<br />
Freizeit hätten, dass die Möglichkeit, mit Fre<strong>und</strong>en gemeinsam etwas zu<br />
unternehmen deutlich verringert sei. Eine Folge davon ist, dass der Einfluss<br />
von Fre<strong>und</strong>en auf das eigene <strong>Konsum</strong>verhalten auf diese Weise abn<strong>im</strong>mt.<br />
Nachhaltiges Verhalten wird vorstellig gemacht, allerdings bevorzugt<br />
unter dem Vorzeichen des sparsamen Umgangs mit Energie, der sparsamen<br />
Nutzung des Autos, des sparsamen Einkaufens. Dies erinnert ein<br />
wenig an die Genration 50 plus, die wir oben beschrieben haben.<br />
Gymnasiale Bildungsgänge: Diese Gruppe verfügt über kein eigenes Einkommen,<br />
sie ist insofern mit der zuerst genannten Gruppe der Berufsfachklassen<br />
vergleichbar. Allerdings dient der <strong>Konsum</strong>(wunsch) nicht in<br />
dem Maße der Selbstverortung wie in den Berufsfachklassen. Die Stilisierung<br />
der Person, so der erste Eindruck, funktioniert über <strong>Konsum</strong>, sprich<br />
Kleidung, Accessoires usw. Die Nutzung von Fast Food Angeboten bei<br />
Unternehmungen in der Stadt wird als Abwechslung zum sonstigen Ernährungsverhalten<br />
gesehen, die Spaß macht.<br />
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