Konsum und Umwelt im Jugendalter - Schulden
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7.2 Typen: Ansätze für die Sensibilisierung<br />
Heranwachsender für Nachhaltigkeit<br />
Wenn es um nachhaltiges Handeln geht, so ist dieses an Voraussetzungen<br />
geb<strong>und</strong>en. Methodisch betrachtet geht es um (I) die Wahrnehmung von <strong>Umwelt</strong>risiken,<br />
deren (II) interpretative Verarbeitung <strong>und</strong> die (III) Umsetzung von<br />
wahrgenommenen <strong>und</strong> verarbeiteten Risiken in lebensalltägliches Handeln.<br />
Wir haben nachstehend, zum Teil auf Basis einer älteren empirischen<br />
Untersuchung am DJI, aber auch vor dem Hintergr<strong>und</strong> der bereits durchgeführten<br />
Gruppendiskussionen <strong>im</strong> Rahmen des Projekts <strong>Konsum</strong>kultur<br />
versucht, vier Typen gegeneinander abzugrenzen. In dem nachfolgenden<br />
Tableau werden folgende Typen unterschieden: (1) nachhaltige <strong>Konsum</strong>enten,<br />
(2) Delegierer/Rhetoriker, (3) inkonsistente <strong>Konsum</strong>enten (das sind die normalen<br />
<strong>Konsum</strong>enten), (4) Zweifler.<br />
Abhängig vom „Nachhaltigkeitstypus“ wird die Sensibilisierung für<br />
nachhaltiges Handeln unterschiedlich, sprich typspezifisch ausgelegt sein<br />
müssen. Bei nachhaltigen <strong>Konsum</strong>enten wird es vor allem darum gehen,<br />
Informationen bereit zu stellen, mit denen die Wahrnehmung von<br />
<strong>Umwelt</strong>belangen vereinfacht oder verstärkt wird. Die Informationen sollen<br />
die bewusste Verarbeitung von Handlungsnotwendigkeiten plausibilisieren.<br />
Im Falle der Delegierer wird es darum gehen, nicht nur für die Wahrnehmung<br />
von <strong>Umwelt</strong>risiken zu sensibilisieren, sondern auch Ansatzpunkte<br />
für eigenes Handeln aufzuzeigen. Es muss deutlich gemacht<br />
werden, dass es nicht genügt, anderen Verantwortlichkeiten <strong>und</strong> Zuständigkeiten<br />
zu übertragen.<br />
Bevor die Konstruktion geeigneter Sensibilisierungsmethoden weiter<br />
beschrieben wird, werden die vier Typen in ihren gr<strong>und</strong>legenden<br />
Charakterzügen definiert. Es geht darum, sichtbar zu machen, an welchen<br />
Wahrnehmungs-, Verarbeitungs- <strong>und</strong> Handlungspunkten die<br />
Sensibilisierung angesetzt werden kann.<br />
Ein erstes Merkmal der Unterscheidung der vier Typen ist ihre Konsistenz<br />
bezüglich der Wahrnehmung von <strong>Umwelt</strong>problemen, deren Verarbeitung<br />
<strong>und</strong> die aktive oder ausbleibende Umsetzung in Handeln. Diese<br />
Umsetzung der Prozesse Wahrnehmung <strong>und</strong> Verarbeitung lässt sich als<br />
problembewusstes Handeln zusammenfassen. Konsistenz meint in diesem<br />
Zusammenhang die Gleichförmigkeit von umweltrelevanten Einstellungen<br />
<strong>und</strong> dem entsprechenden Handeln, Inkonsistenz bedeutet den Bruch <strong>und</strong><br />
die fehlende Konsequenz zwischen Einstellungen <strong>und</strong> dem eigenen Handeln.<br />
Es gibt drei Typen, deren Verhalten konsistent ist <strong>und</strong> einen inkonsistenten<br />
Mischtypen (vgl. Lappe u.a. 2000).<br />
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