Konsum und Umwelt im Jugendalter - Schulden
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<strong>Konsum</strong> aus volkswirtschaftlicher <strong>und</strong> betriebswirtschaftlicher Sicht<br />
In ökonomischen Modellen ist heute allerdings <strong>Umwelt</strong>belastung bereits<br />
als kalkulatorische Größe eingegangen. Wenn die Ökonomie über den<br />
<strong>Konsum</strong> spricht, so fällt auf, dass hier die Volkswirtschaftslehre anders<br />
argumentiert als die Betriebswirtschaftslehre. In beiden Disziplinen spielt<br />
Nachhaltigkeit inzwischen eine Rolle.<br />
Die Volkswirtschaftslehre geht von der makroökonomischen Gleichung<br />
Y= C + S aus. Das heißt, das Volkseinkommen (Y) setzt sich aus <strong>Konsum</strong><br />
(C) <strong>und</strong> Sparen (S - wird gleichgesetzt mit Investition) zusammen.<br />
Die Gliederung besagt, dass die produzierten Werte konsumiert oder<br />
gespart werden. Nur die Werte, die nicht konsumiert werden, stehen als<br />
gesparte <strong>und</strong> für die Investition disponible Werte zur Disposition.<br />
Das statistische B<strong>und</strong>esamt ergänzt die traditionelle volkswirtschaftliche<br />
Gesamtrechnung (VGR) durch eine umweltökonomische Gesamtrechnung<br />
(UGR). „Sie ist ein Rechenwerk zur Darstellung der, in der VGR<br />
vernachlässigten, ökonomisch-ökologischen Zusammenhänge. Gr<strong>und</strong>informationen<br />
der UGR sind der Aufbau <strong>und</strong> Verbrauch von Rohstoffen,<br />
die Emission von Schadstoffen <strong>und</strong> Abfällen bei Produktion <strong>und</strong> Verbrauch,<br />
die Belastung von Boden, Wasser <strong>und</strong> Luft durch <strong>Umwelt</strong>beeinträchtigungen<br />
aller Art <strong>und</strong> Aufwendungen zum <strong>Umwelt</strong>schutz der Wirtschaftszweige<br />
(vgl. Statistisches B<strong>und</strong>esamt 2001)“ (Krol/ Schmid 2002,<br />
428). Nordhaus/Tobin analysierten für die USA die Entwicklung des<br />
Nettosozialprodukts (1929-1965). Laut ihren Nachforschungen stieg das<br />
Pro-Kopf-Nettosozialprodukt in dieser Zeit um r<strong>und</strong> 90%, unter Berücksichtigung<br />
des Korrekturpostens „Freizeitwert“ 31 stieg der Pro-Kopf-<br />
Wohlstand nur mehr um r<strong>und</strong> 40% (vgl. Majer 1998, 80ff)“ (ebd.).<br />
Mit dieser erweiterten Sicht geht auch eine Ausdehnung des ökonomischen<br />
Wachstumskonzepts einher. Das sogenannte qualitative<br />
Wachstumskonzept ergänzt klassische, am Sozialprodukt gemessene<br />
Konzepte durch eine bewertend-normative Komponente. Nachhaltigkeit<br />
<strong>und</strong> soziale Indikatoren wie Ges<strong>und</strong>heit, <strong>Umwelt</strong>, Mobilität, Bildung <strong>und</strong><br />
Sicherheit werden bei der Wachstumsrechnung berücksichtigt. Die gesellschaftlichen<br />
Kennziffern sind dabei Indikatoren für Wohlstand <strong>und</strong><br />
Lebensqualität. Ökologisch-ökonomische Zusammenhänge (Abbau von<br />
Rohstoffen, Folgekosten für den <strong>Umwelt</strong>schutz, Emission von Schadstoffen,<br />
Abfällen usw.) integrieren den Faktor der Nachhaltigkeit. Im<br />
Gegensatz zu klassischen Konzepten ist das qualitative Wachstum ein<br />
nicht eindeutig definierbarer Begriff. Es kann nicht objektiv bewertet<br />
werden, da für die ergänzenden Korrekturposten keine Marktpreise <strong>und</strong><br />
auch keine einheitlichen Verfahren zur monetären Einberechnung<br />
existieren (ebd., 428 f).<br />
Gegenstand betriebswirtschaftlichen Denkens ist die rationelle <strong>und</strong> effiziente<br />
Herstellung von Gütern (vgl. Tully 1982). Bestand bis in die 1960er Jahre<br />
die betriebswirtschaftliche Effizienz vornehmlich aus der Ausgestaltung<br />
der Produktion, so wandelte sich danach die Perspektive: Unter dem Be-<br />
31 Freizeitwert = Indikator für Wohlstand <strong>und</strong> produktive Leistungen privater Haushalte, Anm. d.<br />
Verf.<br />
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