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Konsum und Umwelt im Jugendalter - Schulden

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Trotz des Trends zum Snacken dominieren weiterhin Mahlzeiten zu<br />

Hause, 80% der Mahlzeiten werden hier eingenommen. Mahlzeiten – zu<br />

Hause wie außerhäuslich – haben einen tagesstrukturierenden Charakter,<br />

sowohl als gemeinsame Tätigkeit (Familienessen, Besuch mit den Fre<strong>und</strong>en<br />

<strong>im</strong> Fast Food Restaurant) wie als funktionelle Notwendigkeit (Ernährung),<br />

die nicht umgangen oder zeitlich beliebig verzögert werden kann. Umgekehrt<br />

strukturieren auch die alltäglichen Verpflichtungen (Schule, Beruf)<br />

die Verteilung der Mahlzeiten über den Tag.<br />

Zu beobachten ist, dass die gemeinsamen Mahlzeiten mit der Familie<br />

abnehmen <strong>und</strong> die Mahlzeitstrukturen der Kinder <strong>und</strong> Jugendlichen mit<br />

zunehmenden Alter unregelmäßiger werden. Beides hängt mit der Zunahme<br />

unterschiedlicher Tagesstrukturen der Familienmitglieder sowie<br />

einer höheren Autonomie, die Jugendlichen heute zugestanden wird, zusammen<br />

(vgl. Bartsch 2006, 53.). Dies führt auch dazu, dass Jugendliche<br />

mit steigendem Alter ihre Mahlzeiten zu Hause <strong>im</strong>mer öfter selbst zubereiten<br />

(Heyer 1997, 143f.). Für Jugendliche entsteht hier auch die<br />

Möglichkeit Mahlzeiten auszulassen, ein Muster, das sich vor allem für<br />

Mädchen diagnostizieren lässt (ebd.).<br />

5.3 Zwischenfazit: <strong>Konsum</strong> – Produktion,<br />

Ungleichheit, Abfall <strong>und</strong> Reichtum<br />

<strong>Konsum</strong> ist etwas Lebensalltägliches, er läuft habitualisiert, gewohnheitsmäßig<br />

ab <strong>und</strong> erscheint so als eine „nicht-natürliche“ Selbstverständlichkeit.<br />

Das heißt, nur in Ausnahmefällen wird <strong>Konsum</strong> direkt Gegenstand<br />

von Reflexion <strong>und</strong> damit zu einem benennbaren Lern-Gegenstand. Wenn<br />

es um Nachhaltigkeit, wenn es um eine Veränderung von Gewohntem<br />

geht, muss es also auch darum gehen, aufzuzeigen, dass die Selbstverständlichkeit<br />

des <strong>Konsum</strong>s zwingend Nebenfolgen produziert.<br />

<strong>Konsum</strong> sozial <strong>und</strong> ökonomisch motiviert<br />

Wie Armin Grunwald <strong>und</strong> Jürgen Kopfmüller (2006, 114) in ihrem Buch<br />

zur Nachhaltigkeit ausführen, ist <strong>Konsum</strong> „als ein umfassender, über den<br />

ökonomischen Kaufakt hinausgehender Prozess“ zu verstehen. Ob dieser<br />

Prozess jedoch wirklich die ‚individuelle Bedürfnisreflexion’, die Entwicklung<br />

von Kriterien <strong>und</strong> die „Informationsbeschaffung für die Kaufentscheidung“<br />

einschließt, um den Kauf <strong>und</strong> die Nutzung der Produkte bis<br />

hin zu deren Entsorgung zu bedenken, ist nicht ohne Weiteres anzunehmen.<br />

Es geht ja nicht einfach um den Erwerb nützlicher Produkte,<br />

sondern auch darum angenehmes mit dem <strong>Konsum</strong> verbinden zu können.<br />

Die Krux einer mangelnden Sensibilität für die Nachhaltigkeit be<strong>im</strong><br />

<strong>Konsum</strong> liegt ganz offensichtlich in der Selbstverständlichkeit von <strong>Konsum</strong>.<br />

Diese Selbstverständlichkeit wurde erstmals mit der Meadows-Studie<br />

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