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KORG INSIDE 04-2011

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KORg inside<br />

beardyman<br />

beardyman, die von KorG unterstützte beatbox-<br />

Ikone, spricht über seine einfallsreiche und<br />

immer erfolgreichere Karriere.<br />

Heute wirkt der Künstler etwas unausgeschlafen und stoppelig,<br />

ihm steckt noch der Gig der letzten Nacht in London‘s South Bank<br />

Centre in den Knochen. „Ja, das war Klasse“ murmelt er und reibt<br />

sich nachdenklich am Kinn, bevor er weiterspricht. „Manchmal<br />

kann ich‘s noch gar nicht glauben, dass ich einfach tun kann, was<br />

ich will - eben einfach da rauf gehen und Blödsinn machen.“ Seine<br />

derzeitige Show Beardyman‘s Complete And Utter Shambles<br />

ist seine wohl bisher ambitionierteste, eine Art improvisiertes<br />

Comedy-Musikspektakel. „Das Publikum stellt Fragen und schon<br />

hat man einen Berührungspunkt, an den man anknüpfen kann“,<br />

erklärt er. „Eigentlich ist es nur die ganze Zeit Schwachsinn reden<br />

mit dem Publikum. Ich mag es, dass ich mich einfach von der Situation<br />

und dem Publikum leiten lassen kann. Das Beste daran<br />

ist, dass jede Show dadurch anders ist. Du kannst das Chaos kontrollieren,<br />

aber das Chaos ist irgendwie auch die Show. Obwohl<br />

ich auch manchmal selbst zur Show werde. wenn ich das Chaos<br />

steuere.“<br />

birdyman‘s Dreifaltigkeit<br />

Es ist schwer, Uneingeweihten nahe zu bringen, was Beardyman<br />

auf der Bühne macht. Mehr als einfach nur Musiker oder MC zu<br />

sein, ist er Wanderer zwischen den Welten von HipHop, Aktionskunst<br />

und Comedy. Zum wesentlichen Einsatz kommt dabei seine<br />

Stimme, ein Mikrofon und eine ganze Batterie an Looper-Effekten,<br />

um das Publikum zu verblüffen, zu provozieren und zu unterhalten.<br />

Wer ihn jemals live gesehen hat, wird es schwer finden, dieses<br />

Spektakel zu vergessen. Wer ihn noch nicht kennt, sollte sich<br />

den Clip „Kitchen Diaries“ auf YouTube ansehen.<br />

Seine Wurzeln hat Beardyman aka Darren Foreman im HipHop.<br />

„Ich bin dazu gekommen, das zu machen, was ich jetzt tue, weil<br />

ich Leute wie MC Xander gesehen habe, der Looper in seinen<br />

Beatbox-Performances eingesetzt hat.Eine andere Inspiration für<br />

ihn ist Rahzel. „Er war der erste den ich gesehen habe, der Beatboxing<br />

und Singen gleichzeitig konnte und das auch noch verblüffend<br />

gut. Ich war beeindruckt, dass ein Mann allein mit seinem<br />

Mundwerk die Crowd eine Stunde lang am Kochen halten konnte.“<br />

Über beatboxing hinaus<br />

Darren gewann die UK Beatbox Championships 2006 und 2007<br />

und es war um den Zeitpunkt seines zweiten Sieges, als er sich<br />

entschied, den puristischen Weg, Beatboxing ohne technische<br />

Hilfsmittel zu betreiben, zu verlassen. „Ich teile nicht die seltsame<br />

Ansicht, dass es Betrug sei, wenn man Technologie dazu einsetzt,<br />

um die Sachen besser machen zu können, die man tut. Das haben<br />

sie damals Bob Dylan vorgeworfen, oder?“<br />

Sein erstes Hilfsmittel war ein DL4 Delay-Modeller von Line 6. „Es<br />

hatte keine sehr lange Delay-Zeit“, erinnert er sich. „Ich habe damals<br />

einen kurzen Loop aufgenommen, um diesen dann anschließend<br />

zusammen mit dem, was ich darüber gemacht habe, in einen<br />

längeren Loop aufzunehmen. Da war noch ein anderes Teil,<br />

das ich benutzt habe, das hieß Looperlative. Ich glaube, ich hab‘<br />

davon immer noch eins im Keller stehen. Das war zwar ein super<br />

Gerät, aber es war fehlerhaft und hatte so seine Eigenheiten. Das<br />

ist die Sache mit Looper-Equipment - der Markt ist kleiner, als<br />

die Masse an Leuten, die das Zeug herstellen und am Ende ist die<br />

Firma pleite.“<br />

nichts als KaoSS<br />

Aufgrund der gemachten Erfahrungen war Darren ziemlich glücklich,<br />

als er zum ersten Mal von <strong>KORG</strong>‘s KAOSS PAD 3 hörte. Heute<br />

gehören vier davon zu seinem ständigen Setup. „Eins davon geht<br />

in das Boss RC 50“, erklärt er. „Ich habe ein Mikro, das erst in<br />

einen Analogmixer und dann mit etwas Komprimierung in meinen<br />

Digitalmixer geht, von wo aus ich es in ein KAOSS PAD schleife.<br />

Dieses Signal geht dann wieder in den Mixer, dann in das RC 50,<br />

wo wiederum zwei andere KAOSS PADs angeschlossen sind. Der<br />

Ausgang des ersten KAOSS PADs umgeht das RC 50 und geht in<br />

Interview<br />

das zweite KAOSS PAD. Es ist sicher nicht der einfachste Weg,<br />

Musik zu machen“, gibt er zu. „Doch es ist ein ziemlich tolles Looping-Setup.<br />

Alle vier KAOSS PADs werden über MIDI Clock vom<br />

RC 50 aus synchronisiert, das klappt prima. Ich bin immer noch<br />

dabei, herauszufinden, was ich noch alles für verrückte Sachen<br />

damit anstellen kann.“<br />

nächster halt: KaoSSIlaTor<br />

Wie man sich denken kann, ist Darren ein ziemlicher Gearhead.<br />

„Ich muss alle neuen Geräte auschecken, wenn sie auf den Markt<br />

kommen“, gibt er zu. „Ich habe viel mehr gekauft, als ich sollte.<br />

Ich glaube, allein durch mich bleiben manche Firmen am Leben.“<br />

Einer der Synthesizer, den Darren zur Zeit genauer unter die Lupe<br />

nimmt, ist der KAOSSILATOR. „Das Ding ist wahnsinnig intuitiv in<br />

seiner Bedienung. Es gibt keine Knöpfe oder so was. Man braucht<br />

sage und schreibe nur einen Finger und kann damit so viele Parameter<br />

gleichzeitig verändern. Es ist unglaublich, auch wenn ich<br />

erst ungefähr die Hälfte der Möglichkeiten erforscht habe.“<br />

Bewaffnet mit all der Technik und einem besonderen Sinn für Humor,<br />

fragt man sich, was Darren als nächstes anstellen wird. Der<br />

Erfolg seiner YouTube-Clips zeigt, dass einer TV-Karriere, sollte<br />

er diese jemals in Erwägung ziehen, nichts im Weg steht. Statt<br />

dessen redet Darren im Moment davon, ins Studio zu gehen und<br />

an ein paar „kranken“ Tunes zu basteln.<br />

„Ich habe ein paar Wahnsinns-Ideen“, enthüllt er. „Ich werde hier<br />

aber nicht erzählen, in welche Richtung das gehen wird, denn es<br />

gab in der Vergangenheit schon ein paar Schlauberger, die meine<br />

Ideen geklaut haben. Ich kenne Beatboxer, die, nachdem sie mich<br />

gesehen haben, sich ein KAOSS PAD gekauft haben und nun das<br />

selbe versuchen zu machen, wie ich. Ich werde mich also in Stillschweigen<br />

hüllen. Ich kann aber soviel verraten: Die KAOSS PADs<br />

und anderes <strong>KORG</strong>-Equipment werden eine zentrale Rolle dabei<br />

spielen.“<br />

beardymann trifft auf microSamPler<br />

Der Künstler wird mit <strong>KORG</strong>‘s letzter bahnbrechender Entwicklung<br />

konfrontiert und bekommt dabei mehr als nur ein paar Ideen<br />

…<br />

Beardyman starrt auf den ihm soeben vorgestellten microSAM-<br />

PLER und man kann die Kreativ-Zahnräder in seinem Kopf schon<br />

arbeiten sehen.<br />

„Sieht cool aus“, entfährt es ihm mit einem Lächeln. „Ich schätze,<br />

das Beste daran ist, das man in Windeseile samplen und es gleich<br />

abspielen kann. Ich mag auch, dass man ihn mit Batterien betreiben<br />

kann, das ist sehr praktisch. Ich denke sogar daran, das Teil<br />

mal bei meiner Shambles-Show einzusetzen. Aber ich glaube, in<br />

meinem Studio würde es sich auch gut machen. Einige der Ideen<br />

die ich hatte, um Musik zu machen, sind sehr langwierig im Prozess“,<br />

erklärt er. „Wenn ich das Beatbox-Zeug mache, baut es sich<br />

manchmal zu einem gigantischen Stapel von Multi-Samples auf<br />

und wenn es sich gut anhört, bin ich froh, dass sich die wochenlange<br />

Arbeit gelohnt hat. Der microSAMPLER könnte mir helfen,<br />

viel schneller und intuitiver meine Sachen zu machen. Für mich<br />

ist das die beste Art, Musik zu machen. Einige der besten Tracks<br />

wurden in einer halben Stunde gemacht. Jeder Produzent sagt,<br />

dass die Sachen, die am erfolgreichsten für sie waren, die Tracks<br />

sind, bei denen sie am Wenigsten nachgedacht haben, also bei<br />

denen alles wie von selbst ging.“<br />

ü www.beardyman.co.uk<br />

ü www.youtube.com/user/beardyman<br />

eQUiPMenT<br />

Beardyman verwendet das KAOSS PAD 3, den KAOSSILATOR PRO,<br />

den micro<strong>KORG</strong> XL und den microSAMPLER.

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