KORG INSIDE 04-2011
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KORg inside<br />
henning Verlage Interview<br />
„DAS iST TOTAleR WAHnSinn unD FReuT miCH SeHR“, iST VeRlAge BegeiSTeRT.<br />
„SCHOn Allein Die nOminieRung WAR AuSZeiCHnung genug<br />
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in DeR KATegORie PRODuZenT/in/-en-TeAm DeS JAHReS nOminieRT.<br />
„Da sind verschiedene musikalische bereiche, in denen ich<br />
aktiv bin...“<br />
Henning Verlages musikalische Karriere begann ganz klassisch: mit der Musikschule.<br />
Erste Erfahrungen mit Synthesizern und seinem Atari führten letztlich<br />
dann zu der Entscheidung, das bisherige Hobby ernsthafter anzugehen<br />
– mit einem Popular-Musikstudium im niederländischen Enschede, das der<br />
heute 32-Jährige 20<strong>04</strong> erfolgreich abschloss. Seither hat sich im Leben des<br />
gebürtigen Münsterländers viel getan: „Da sind verschiedene musikalische<br />
Bereiche, in denen ich aktiv bin. Zum einen natürlich die Musikproduktion, insbesondere<br />
natürlich „Unheilig“. Daneben gebe ich gerne noch als Hauptfachdozent<br />
an der Musikhochschule Münster im Studiengang „Keyboards & Musikproduktion“<br />
meine gesammelten Erfahrungen weiter und bestreite die De/<br />
constructed-Workshops für die „Sound & Recording“. Neben dem Keyboard,<br />
erzählt er, spiele er inzwischen grundsätzlich „alles, was Tasten hat, also auch<br />
Klavier und sogar Kirchenorgel. Für mich ist aber auch das rechnerbasierte<br />
Studio heutzutage ein Instrument, mit dem man sich musikalisch kreativ auslassen<br />
kann.<br />
Der Kontakt zu „Unheilig“ berichtet Verlage, sei vor einigen Jahren entstanden,<br />
als er noch Teil des Synthpop-Electro-Projekts „neuroticfish“ war, das damals<br />
beim gleichen Management war wie „Unheilig“: „Für eine anstehende Tour<br />
wurde ein Keyboarder gesucht und so wurde ich gefragt. Diese Konstellation<br />
funktionierte auch menschlich gut, und so ist es dabei geblieben. Mit der Zeit<br />
bin ich dann immer tiefer in das Projekt reingewachsen.“„ Konsequenterweise<br />
war Verlage denn auch bei der Entstehung des sehr erfolgreichen Mega-<br />
Albums von „Unheilig“ aktiv beteiligt: „Ich hatte bereits das Vorgängeralbum<br />
produziert. Und so wurde ich auch bei „Große Freiheit“ schon in der frühen<br />
Entscheidungsphase wieder als Produzent und Keyboarder involviert. Das begann<br />
ungefähr ein Jahr vor der Veröffentlichung. In dieser Zeit sind der Graf und<br />
ich die bis dahin vorhandenen Demos durchgegangen, haben mit Sounds und<br />
Songstrukturen experimentiert und auch viele Titel für das Album zusammen<br />
geschrieben. Danach ging es für mich nahtlos in die Aufnahme- und Mixing-<br />
Sessions, die sich bis Anfang 2010 erstreckten.“<br />
„Von großem Stargehabe kriegen wir gar nicht viel mit.“<br />
Der Erfolg des Albums, das sofort von 0 auf 1 in die Charts einstieg, brachte<br />
dabei natürlich auch für Verlage jede Menge wichtige Termine und Auftritte<br />
mit sich – von der „Big Brother“-Bühne hin zu „The Dome“. Und „Unheilig“<br />
wurde im vergangenen Jahr mit Preisen überhäuft, gewann den Bundesvision<br />
Songcontest 2010, einen Bambi, den Diva Award, den Swiss Music Award,<br />
(Multi) Platin- und Goldauszeichnungen in Deutschland, Österreich, Schweiz,<br />
und ist aktuell für sechs Echos nominiert. „Wir freuen uns natürlich sehr über<br />
diese Auszeichnungen, geändert hat sich dadurch aber nicht viel, außer dass<br />
immer mehr Termine dazukommen und die Zeit knapper wird“, erzählt Henning<br />
Verlage lachend. „Im Moment erlebt man natürlich einiges an Publicity,<br />
nichtsdestotrotz sind das für mich einfach weitere Auftritte, die wir genauso<br />
professionell durchziehen wie vorherige Konzerte auch. Das heißt, wir kommen<br />
pünktlich, erledigen unseren Job und gehen dann auch wieder. Von großem<br />
Stargehabe kriegen wir gar nicht viel mit. Der Hauptfokus liegt auf dem Grafen<br />
und ich kann im Hintergrund agieren. Trotzdem kommt es auch schon mal vor,<br />
dass man nach Autogrammen gefragt oder auf „Unheilig“ angesprochen wird.“<br />
Im Hintergrund stehend, kann sich Verlage ganz auf seine Aufgaben bei der<br />
Tour konzentrieren: „Da die Konzerte sehr aufwendige, multimedial gestaltete<br />
Produktionen sind, gibt es dafür ein richtiggehendes Konzept, damit alles zusammenpasst.<br />
Meine Aufgabe war und ist es, die Arrangements auf das Live-<br />
eQuIPmenT<br />
Henning