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KORG INSIDE 04-2011

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KORg inside<br />

omid Shirazi<br />

Omid Sherazi ist ein vielseitiger mensch, der künstlerisch ein weites<br />

Spektrum abdeckt.er spielt Trompete, Klavier und geige, doch sein<br />

wichtigstes instrument ist seine Stimme. Für ihn ist sie der Kern<br />

seiner musik und er nennt sie auch gerne seinen „Oszillator“. „ich<br />

mache nun schon 20 Jahre elektronische musik und habe nie einen<br />

Synthesizer erlebt, der so ausdrucksstark ist, wie die menschliche<br />

Stimme“.<br />

Er selber sagt von sich, dass er seit geraumer Zeit an einer Art künstlerischen<br />

Persönlichkeitsspaltung leidet und erklärt grinsend im nächsten<br />

Atemzug: „Ich gelte da aber wohl mittlerweile als austherapiert.“<br />

Die eine Hälfte seiner Persönlichkeit ist „Mr. Shirazy“, eine Art „Live-<br />

Production-on-Stage“, wo er mit seinem selbst erfundenen Instrument<br />

„FREEAK“ vor Publikum Tracks live auf der Bühne komponiert, aufnimmt<br />

und mischt.<br />

„Das mache ich alles in Echtzeit“, erklärt und fährt fort: „Da kommen<br />

Einflüsse aus Dub, Funk, persischer Gesang, Elektro und was immer<br />

gerade mich kickt zusammen und ergeben den speziellen Mr.-Shirazy-<br />

Sound.“ Die andere Hälfte ist sein Wirken als Visual Artist. Seit mehr<br />

als 10 Jahren kennt man ihn auch unter dem Namen VJ Smo King.Neben<br />

diesen beiden Hauptbestandteilen seines künstlerischen Schaffens<br />

arbeitet Omid immer wieder an Kombinationen aus seiner Musik und<br />

Visuals , was ihn mittlerweile bis nach Moskau, Barcelona und Mexico<br />

gebracht hat, und verfolgt diverse Seitenprojekte.<br />

„Das sind fast alles Stücke, die aus der Live-Situation<br />

entstanden sind. Oft stand am Anfang das Spiel mit dem<br />

kleinen KAOSSILATOR im Flugzeug oder auch Improvisationen<br />

auf der Bühne...“<br />

Gerade ist seine neue Platte„Back to Evolution“ rausgekommen. Das<br />

ist Omids erstes Album als Mr. Shirazy, das viel von seinem Live-Set<br />

wiederspiegelt. „Sowohl die Musik als auch der visuelle Part -also das<br />

Booklet und die Visuals auf der Bühne- stellen ein in sich verzahntes<br />

Konzept dar“, erzählt er und fährt fort: „Das sind fast alles Stücke, die<br />

aus der Live-Situation entstanden sind. Oft stand am Anfang das Spiel<br />

mit dem kleinen KAOSSILATOR im Flugzeug oder auch Improvisationen<br />

auf der Bühne. Das war mir sehr wichtig, dass alles aus dem Moment<br />

heraus entstanden ist. Dann habe ich aus diesen vielen Ideen und Bausteinen<br />

die herausgefiltert, die auf der Bühne gut funktionieren und<br />

weiter daran gefeilt, bis ich sie aufnehmen konnte.“<br />

Auch wenn „Back to Evolution“ komplett von der ersten Note bis hin zu<br />

fertigem Master von Omid komponiert und produziert wurde, ist es ihm<br />

sehr wichtig, auf seine Mitstreiter hinzuweisen: „Ohne die Menschen,<br />

die mir zur Seite standen, hätte ich das Album nie zustande gebracht.<br />

Insbesondere Miss Gilioux, die für das Booklet verantwortlich war und<br />

Josué Avalos, der mit Gitarren und Vocals zur dieser Platte beigetragen<br />

hat. Viele der Songs sind ursprünglich auf KAOSSILATOR entstanden<br />

wie zum Beispiel der Opener „Transience of Life“. Man hört die Drums<br />

Interview<br />

und viele Atmo-Sounds, die Omid sehr intuitiv mit dem KAOSSILATOR<br />

eingespielt hat. Auch die Melodien bei „Secret of You“ oder das Glissando-Synthie<br />

Riff des Titeltracks „Back to Evolution“ stammen aus dem<br />

KAOSSILATOR Pro.<br />

Musik entsteht bei Omid oft aus kleinen Momenten: „Ich spiele bzw.<br />

improvisiere mit kleinen Ideen. Mal ist es ein persischer Percussionloop,<br />

mal eine kleine Melodie, die mich unverhofft irgendwo unterwegs<br />

aufsucht. In den letzten zwei Jahren war aber auch oft eine KAOSSILA-<br />

TOR-Session der Ausgangspunkt! Dann bastele ich an paar Elemente<br />

wie Vocals oder ein Trompeten-Thema drumherum. Habe ich erst einmal<br />

drei bis vier Loops, die gut miteinander grooven, spiele ich die mit<br />

„FREEAK“ live und schaue, ob es gut klingt. So kann ichlive solange mit<br />

den Loops spielen, bis ich ein Gefühl dafür entwickle, wie diese Parts<br />

gegen oder miteinander funktionieren. So entstehen Tracks spielerisch<br />

und erhalten ihre Frische, bevor ich an die Produktion rangehe.“Omid<br />

schwört auf den <strong>KORG</strong> KAOSSILATOR, der für ihn einer der am meisten<br />

unterschätzten Synthies der letzten Jahrzehnte ist!<br />

„Die Jungs von <strong>KORG</strong> haben da eine dermaßen ausgeklügelte<br />

Struktur und ein Userinterface hinbekommen, dass<br />

den meisten Musikern für immer verborgen bleiben wird,<br />

was man damit alles machen kann. Es lohnt sich, hier auf<br />

Entdeckungsreise zu gehen“.<br />

Auch sein KAOSSpad 3 setzt er gerne ein und mag die innovativen Effekte,<br />

die er mit einem Finger spielen kann. „Seit etwa einem Jahr arbeite<br />

ich auch viel mit dem neuen KAOSSILATOR Pro und dem Mini KA-<br />

OSSpad, das ich oft live auf die Parts von Live-Instrumentalisten lege.<br />

Dann habe ich noch den microSampler und einen micro<strong>KORG</strong> dabei.<br />

Der klingt immer sahnig, egal was man mit seinen Sounds macht.“<br />

An den <strong>KORG</strong>-Geräten mag er besonders das intuitive Spielen und die<br />

kompakten Maße: „Das ist neben ihrem fetten Sound, den man von<br />

<strong>KORG</strong> gewohnt ist, für mich entscheidend. Das Konzept der KAOSS-<br />

Familie ist einmalig und gerade für mich in Kombination mit „FREEAK“,<br />

den ich wie eine Gitarre am Körper trage, wie gemacht.Das Looping –<br />

aber auch das Arpeggiator-Konzept von „KO1“ ist sehr intelligent und<br />

bereitet mir immer noch große Freude. Ich hoffe, das <strong>KORG</strong> diese demnächst<br />

in einem Update von „KAOSSILATOR Pro“ integriert.“<br />

Auf der Suche nach Innovation und neuen Elementen für seine Musik,<br />

muss er oft an ein Zitat von Einstein denken, der nach eigenen Angaben<br />

versuchte, „seinen kindlichen Blick beizubehalten“.<br />

„Ich interessiere mich für alles Mögliche. So bleibt der Geist frisch<br />

und neue Ideen kommen wie von selbst. Und ich versuche Lösungen<br />

für Probleme zu finden. Wenn man auf seinem Weg nach oben an sich<br />

selbst glaubt und anstelle von Lob die Kritik sucht, erfährt man viele<br />

wichtige Dinge, die einen weiterbringen. Man muss nicht jede Kritik annehmen,<br />

aber sie zu kennen, kann nie schaden.“

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