28.02.2012 Aufrufe

KORG INSIDE 04-2011

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

50<br />

KORg inside<br />

Tilman bruno Interview<br />

Als musiker arbeitete und lebte er in San Francisco und Havanna<br />

ebenso wie im russischen St. Petersburg, ein Jahr lang „trampte“<br />

er auf Segelbooten rund um den globus. Heute vereint multi-Percussionist<br />

Tilman Bruno in seiner Arbeit zahlreiche musikalische<br />

einflüsse und Stilrichtungen aus aller Welt und ist in diversen Projekten<br />

aktiv.<br />

Tilman Bruno darf man wohl ohne weiteres als „musikalischen Kosmopolit“<br />

bezeichnen. Seine Ausbildung erhielt er ebenso an der Musikhochschule<br />

Mannheim wie auch am ISA (Instituto Superior de Arte)<br />

im kubanischen Havanna, wo er mehrere Jahre lebte. Auch sein Segelturn<br />

um die Welt diente der musikalischen Weiterbildung: Dabei habe<br />

er den Globus, sagt er, „auf den Pfaden der Trommelmusik“ bereist.<br />

„So habe ich immer die Percussion und die Musik anderer Teile der<br />

Welt aufgesaugt und zu meinem eigenen Stil und meinem eigenen Repertoire<br />

gemacht.“<br />

´Man muss sich immer um- und neu einstellen.<br />

Das liebe ich an meinem Beruf!`<br />

Seine umfangreiche Erfahrung fließt heute in eine Vielzahl musikalischer<br />

Projekte ein: „Ich arbeite als Sideman und Gastmusiker für<br />

viele verschiedene Künstler und Stilrichtungen. Einerseits live, von alten<br />

Rockern wie BAP oder die Grönemeyer Band „Starboys“, zu jungen<br />

Künstlern, von Casandra Steen bis Fabrizio Levita. In der Jazzszene<br />

begleite ich zurzeit als Gast Bigbands, spiele Formationen mit Daniel<br />

Stelter – mein Lieblingsgitarrist – oder altem Adel wie Tom van der<br />

Geld. Da ich in keiner festen Formation bin, bringt das sehr viel Abwechslung<br />

und ich komme zu sehr unterschiedlichen musikalischen<br />

und menschlichen Situationen. Man muss sich immer um- und neu<br />

einstellen. Das liebe ich an meinem Beruf! Mit dem Licht-Jongleur<br />

Till Pöhlmann spiele ich eine Duo-Show, T’n‘T (Till und Tilman), mit<br />

der wir letzten Sommer sehr erfolgreich auf Russland-Tour waren.“<br />

Sein „Hauptaugenmerk“, so Tilman Bruno, liege aber auf der Studioarbeit:<br />

„In meinem eigenen Studio, SONIDO Percussion Studio, nehme<br />

ich Percussion-Overdubs für Studios von LA über London bis Mannheim<br />

auf. Für Filmmusiken, Werbung, Pop- oder Jazzalben. Das geht<br />

heute über das Internet ganz großartig. Ich habe ein riesiges Arsenal<br />

an Trommeln und Sounds und kann so immer die richtige Rassel für<br />

den jeweiligen Song finden. Deswegen sind meine Sounds auch auf<br />

der neuen Vicky-Leandros-Platte oder der nächsten Show von André<br />

Heller .<br />

So vielfältig wie seine Projekte sind auch die Instrumente, die er dabei<br />

verwendet: „Ich spiele Pearl-Percussion und Zildjian Cymbals. Alle<br />

Percussionisten sind wohl auch ein bisschen Sammler. Ich setze natürlich<br />

eine Unmenge von Percussion-Instrumenten aus der ganzen<br />

Welt ein. Auch afrikanische und arabische Trommeln und viel Cajon.<br />

Aber ausgebildet worden bin ich hauptsächlich auf den Congas. Mit<br />

einer fundierten Conga-Technik bekommt man mit ein bisschen Fantasie<br />

aus allem einen guten Sound heraus. Deshalb lege ich als Ausbilder<br />

auch großen Wert auf Technik. Heute lehre ich als Dozent an der<br />

Musikhochschule in Mannheim.“<br />

´Was aus der Wavedrum rauskommt, kommt<br />

aus keiner Trommel und keinem Pad der Welt``<br />

Auch die <strong>KORG</strong> Wavedrum ist bei ihm fester Bestandteil seines Equipments<br />

und sozusagen schon eine „alte Bekannte“: „Als junger Trommler,<br />

auf der Musikmesse 1994, stand ich über eine Stunde unter dem<br />

Kopfhörer, habe auf der damals neu erschienenen <strong>KORG</strong> Wavedrum<br />

gespielt und mich sofort verliebt. Leider war mir das damals zu teuer<br />

und ich musste noch lange warten, bis mein Traum von der Wavedrum<br />

erfüllt wurde. Als ich einige Jahre später flüssiger war, war<br />

einfach keine Wavedrum mehr zu bekommen.“ Umso mehr habe er<br />

sich gefreut, als <strong>KORG</strong> die Wavedrum neu auflegte: „Meine Zeit war<br />

gekommen. Letztens haben Ralf Gustke und ich mit dem Bassisten<br />

Philipp Rehm eine super Platte eingespielt, in der wir die Wavedrum<br />

auch hier und da featuren. Zwischen vielen „echten“ Percussion- und<br />

Drumsounds kommen die elektronischen Trommeln sehr, sehr gut.“<br />

Seine Faszination für die Wavedrum hat sich seit der ersten „Begeg-<br />

nung“ in den 90ern kein bisschen gelegt: „Die Wavedrum ist ein<br />

ganz eigenständiges Instrument. Es ist kein Pad, das einen Sound<br />

abfeuert! Sie hat ein Fell, und dieses erzeugt auch den Klang. Es ist<br />

mit Händen, Besen, Stöcken und Mallets zu bespielen, man kann Töne<br />

dämpfen und die Tonhöhe durch Drücken verändern. Kurzum, wie bei<br />

einer richtigen Trommel. Aber die Sounds sind synthetisch. Ich brauche<br />

kein elektronisches Instrument, das eine echte Trommel ersetzt<br />

(obwohl das bei einigen Einstellungen auch möglich wäre), sondern<br />

eines, was mein Klangspektrum erweitert. Was aus der Wavedrum<br />

rauskommt, kommt aus keiner Trommel und aus keinem Pad der Welt.<br />

Somit ist die Wavedrum für mich auch durch nichts anderes mehr zu<br />

ersetzen.“<br />

Da verwundert es nicht, dass er sie<br />

live und im Studio häufig einsetzt:<br />

„Die T’n’T-Show basiert voll und ganz<br />

auf ihren Sounds. Ich spiele zwei<br />

Wavedrums gleichzeitig. Ich kann so<br />

alleine ein recht bombastisches Ambiente<br />

zaubern. Und nach jeder Show<br />

kommen Leute zu mir und wollen<br />

wissen, was das denn für Trommeln<br />

seien. Es ist immer ein neuer Sound<br />

für die Ohren. Ich habe sehr schöne<br />

Ständer mit Licht für die Trommeln<br />

gebaut, was ihre außerirdische Note<br />

noch unterstreicht. Bei größeren Pop-<br />

Setups benutze ich die Wavedrum oft<br />

als Ergänzung zum Backbeatsound<br />

des Drummers. Damit ersetze ich die üblichen Handclaps und ähnliches.<br />

Oder ich spiele eine Bongo-ähnliche Figur, die ganz charmant<br />

den Drumgroove unterstützt.“<br />

´Die Mischung macht`s. Da muss jeder<br />

rumprobieren...`<br />

Tilman Brunos Spieltipps für die <strong>KORG</strong> Wavedrum: „Ich spiele die<br />

Wavedrums meist mit den Händen. Anders als auf den Congas, spiele<br />

ich aber sehr zart darauf, da sie sehr gut ansprechen. Ich benutze viel<br />

meine Finger. Ein bisschen wie bei Framedrums oder der Darbuka.<br />

Die Mischung macht‘s. Da muss jeder rumprobieren. Fest steht, dass<br />

sogar Drummer, die auf den Congas meistens keinen gescheiten Ton<br />

rausbekommen, hier auch mit den Händen Erfolg haben. Besen oder<br />

Hotrods kann man auch ganz toll einsetzen.“<br />

eQUiPMenT<br />

Tilman Bruno verwendet die<br />

<strong>KORG</strong> KOR<br />

Wavedrum .

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!