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Phytomyxinae. (Schröter.) 7<br />

Woronin die Hälfte des Kohles durch die Krankheit vernichtet worden sein. Die Krankheit<br />

ist äußerst ansteckend und kehrt gewöhnlich auf einem Boden, wo fortdauernd Kohl<br />

gepflanzt wird, Jahr für Jahr wieder. Nicht nur die Brassica-Arlen, sondern auch andere<br />

Cruciferen, wie Iberis und Matthiola, werden von dem Parasiten befallen. Das einzige sichere<br />

Mittel, die Krankheit zu beseitigen, besteht darin, dass man dort, wo das Auftreten der<br />

Krankheit bemerkt wird, frühzeitig sämtliche Kohlgewächse, womöglich auch andere Cruciferen,<br />

entfernt und verbrennt, sodann das Land mehrere Jahre hindurch mit anderen Gewächsen<br />

bestellt, ehe wieder Kohl hinein gepflanzt wird. — In den Geschwülsten der Wurzeln<br />

sind die angeschwollenen Parenchymzellen von dem Parasiten erfüllt, bei dessen Reife von<br />

den Sporen vollgestopft. Letztere sind kugelig, bis 1,6 p. breit, die Membran farblos, glatt,<br />

dünn, der Inhalt farblos, stark lichtbrechend. Die Entstehung der Plasmodien, welche die<br />

Wandungen der Nährzellen überziehen, im Inneren vielfache Plasmodienstränge bildend<br />

und lebhafte Protoplasmabewegung zeigend, ist noch nicht genau verfolgt, besonders ist<br />

noch nicht festgestellt, ob sie durch Verschmelzung der amöboiden Schwärmer entstehen.<br />

— P. Alni (Woron.) Müll. lebt in den Wurzeln der Erle und verursacht durch Wucherung<br />

der feinen Nebenwurzeln die rundlichen, aus korallenartigen Zweigen zusammengesetzten<br />

Gebilde, welche man nicht selten an feuchten Orten an den Erlenwurzeln sieht. Die Sporen<br />

des Parasiten sind kugelig, etwa 3 p. breit, mit glatter, farbloser Membran, mit kurzen, stielartigen<br />

Anhängseln versehen, welche zu traubigen, die Nährzelle locker ausfüllenden Gruppen<br />

verbunden sind. — P. Elaeagni Schrot, verursacht ähnliche, doch bedeutend kleinere<br />

Wucherungen an den Wurzeln von Elaeagnus angustifolia.<br />

2. Phytomyxa Schröter. Parasiten in den Parenchymzellen der Wurzeln lebender<br />

Pfl. (bisher nur auf Leguminosen bekannt) knollige Auftreibungen hervorrufend. Plasmodien<br />

die Nährzellen ausfüllend. Sporen unregelmäßig gestaltet, frei in der Nährzelle<br />

lagernd.<br />

2 Arten, durch ganz Europa, jedenfalls auch weiter verbreitet. Ph. Leguminosarum<br />

(Frank), in den Wurzeln fast aller Leguminosen, besonders auch der Kleearten, ruft an den<br />

Enden der kleinen Nebenwurzeln unregelmäßig rundliche Knöllchen von der Größe eines Stecknadelknopfes<br />

bis zu der einer kleinen Erbse hervor. Die jungen, noch in Teilung begriffenen<br />

Parenchymzellen der Wurzelspitze werden stark erweitert; bei den jüngsten Zuständen findet<br />

man in ihnen (nach Prillieux) gelbliche, schwammige Plasmodien, welche die Wandungen<br />

überziehen und dicke Plasmastränge in das Innere senden. Bei der Reife sind die Zellen<br />

erfüllt mit kleinen, etwa 1 \>. breiten, 2—4 p langen, stäbchenförmigen oder unregelmäßig<br />

eckigen, oft geknickten oder schwach verzweigten Körperchen. Die Pfl., welche diese<br />

Knöllchen tragen, zeigen keine krankhaften Erscheinungen. Gestützt auf die Wahrnehmung,<br />

dass diese Knöllchen eine fast regelmäßige Erscheinung an den Wurzeln der meisten Leguminosen<br />

sind, haben Viele die Ansicht verteidigt, dass diese Gebilde physiologischer Natur,<br />

zur Ablagerung von Vorratsnährstoffen bestimmt sind (von Brunchorst Bacteroiden genannt).<br />

So lange die Pr ill ieux'sche Beobachtung der Plasmodien nicht widerlegt ist, wird<br />

diese Ansicht nicht als erwiesen gelten können, auch spricht gegen dieselbe die von Kny<br />

und Frank beobachtete Thatsache, dass sich bei Züchtung von Leguminosensamen in reinen<br />

Nährlösungen und ausgeglühtem Boden keine Wurzelknöllchen bildeten, während dieselben<br />

S., gleichzeitig in gewöhnlichen Boden ausgesät, bald reichliche Ausbildung derselben zeigten.<br />

Von Anderen wurden die Bildungen für Fadenpilze (z. B. Ward) oder Bakterien (z. B.<br />

Beyerinck) gehalten.<br />

3. Tetramyxa Göbel. Parasiten in den Gewebszellen von Wasserpfl. Plasmodien<br />

die Nährzellen ausfülleud, bei der Sporenbildung zunächst in einzelne Teile zerfallend,<br />

welche sich wie Sporenmutterzellen verhalten, indem sich in jeder 4 zu Tetraden vereinigte<br />

Sporen bilden.<br />

1 Art in Deutschland. T. parasitica Göbel bildet an den Stämmchen und Blütenstandstielchen<br />

von Wasserpfl., besonders Ruppia rostellala, 0,3—1 mm breite Knöllchen. Jede<br />

Nährzelle enthält zahlreiche, zu Tetraden vereinigte, von einer gemeinschaftlichen Membran<br />

überzogene farblose Sporen.<br />

i. Sorosphaera Schröter. Parasiten in den Parenchymzellen lebender Pfl. Sporen<br />

elliptisch keilförmig, in größerer Zahl zu kugeligen Ballen vereinigt, welche von einer<br />

gemeinsamen zarten Haut überzogen werden.

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