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Pezizineae. (Lindau.) 199<br />

Untergatt. II. Eusclerolinia Rehm. Sclerotien im Gewebe der Stengel oder B.<br />

entstehend. Am bekanntesten sind die schwarzen Sclerotien der S. Fuckeliana (De By.) Fuck.,<br />

die sich an feuchten Weinblättern und -ranken in großer Menge finden. Der Stiel ist zart,<br />

bis 1 cm lang, die Scheibe bräunlich, bis 1/2 cm breit. Als Conidienpilz wird Botrytis cinerea<br />

Pers. angegeben, ohne dass bisher ein slrenger Beweis dafür erbracht wurde. Aus denjenigen<br />

Sclerotien, welche zuerst die Botrytis entwickelten, konnte Brefeld keine Ascusfructification<br />

erzielen. Botrytis cinerea ist ein häufiger Schädling unserer Kultur- und Gewächshauspflanzen,<br />

auf deren B. er Fäulnistlecke hervorruft. Auf den reifen Weinbeeren erzeugt<br />

die Botrytis die bekannte Edelfäule der Trauben, der unsere edelsten Weine ihre Entstehung<br />

verdanken. — Ebenso bekannt ist S. tuberosa (Hedw.) Fuck., die ihre Sclerotien in den<br />

Rhizomen von Anemone nemorosa bildet (Fig. 156 K,M). Die dunkelbraunen, 1—3 cm breiten<br />

Fruchtscheiben des Pilzes werden von 2—10 cm langen, der Erde eingesenkten Stielen getragen.<br />

In Europa verbreitet. Am Mycel, häufig schon an der Ascusspore, werden kleine,<br />

runde Conidien in reichlicher Zahl gebildet, die sich aber als keimungsunfähig erwiesen<br />

haben. S. Kernen Wettst. an Ästchen von Abies pectinata in Österreich. Die Conidienbildung<br />

ist ganz ähnlich wie bei voriger Art, nur werden die Sclerotien bereits vorher gebildet.<br />

S. Sclerotiorum Lib. (S. Liberliana Fuck.) mit blassbräunlicher, 4—8 mm breiter<br />

Scheibe und 2—3 cm langem Stiel. Der Pilz ist sehr weit verbreitet und verursacht häufig<br />

Krankheiten von Kulturpflanzen, bildet aber meist nur Sclerotien, selten aus diesen auch<br />

die Ascusfrüchte. Er findet sich häufig in feuchtem Boden auf den Wurzeln von Raps,<br />

Runkelrüben, Rettich, Bohne, Hanf etc. und veranlasst durch Enzymausscheidungen den Tod<br />

der Wirtspfi. Dabei findet massenhafte Bildung von Sklerotien statt. (Sclerotium varium<br />

Pers., S. compactum DC. etc.) .S'. Trifoliorum Eriks, fügt den kultivierten Kleearten Schaden<br />

zu (Kleekrebs;. Die runden, ebenfalls keimungsunfähigen Conidien werden in kleinen Ketten<br />

abgeschnürt. S. bulborum (Wakk.) Rehm verursacht die als »schwarzer Rotz« bekannte Erkrankung<br />

der Hyacinthenzwiebeln. Die Zwiebeln sind völlig vom Mycel durchwuchert, das<br />

auf der Außenseite des unterirdischen Teiles derselben die Sclerotien produciert. S. Durieuana<br />

(Tul.) Quel. auf faulenden Halmen von Carex strieta in Mittel- und Westeuropa. Die Conidien<br />

werden in Ketten abgeschnürt; die Conidienträger bilden an den einzelnen Hyphen<br />

Knäuel und Conidienlager, welche unter dem Namen Epidochium ambiens Desm. bekannt<br />

sind. S. Curreyana (Berk.) Karst, auf Juncus-Halmen in Westeuropa (Fig. 156 L).<br />

Bei Sclerotinia sind, wie schon aügedeutet, verschiedenartige Conidienbildungen zur<br />

Beobachtung gelangt. Ein Teil der Art besitzt nur die kleinen, kugeligen, keimungsunfähigen<br />

Conidien, die entweder an den Sporen oder am Mycel abgegliedert werden. Für<br />

eine zweite Gruppe wird die Zugehörigkeit von Bo(ri/Ws-Conidien wahrscheinlich gemacht.<br />

Eine dritte Gruppe endlich hat außer den kelmschwachen Conidien noch chlamydosporenartige,<br />

in Kelten am Mycel gebildete Fortpflanzungszellen.<br />

7. Eriopeziza Sacc. (in Rehm's Begrenzung). Fruchtkörper gesellig, sitzend, auf<br />

einem dichten, feinfilzigen Gewebe, außen glatt oder feinfilzig, wachsartig. Fruchtscheibe<br />

erst krug-, dann schüsseiförmig, oft feinfaserig am Rande. Schläuche cylindrisch-keulig,<br />

Fig. 157. A Eriopeziza caesia (Pers.) Rehm, Schlauch mit Paraphysen, vergr. — B—E Arachnopeziza Anrelia'(Pers.)<br />

Fuck. B Habitus, nat. Gr. u. vergr.; C Stück des Randes eines Fruchtkörpers im Querschnitt (Sll/l); B Schlauch<br />

mit Paraphysen (330/1); E Sporen (ca. 800/1). (A nach Rehm, das übrige Original.)<br />

8sporig. Sporen länglich, stumpf, gerade oder gebogen, Izellig, hyalin, Sreihig. Paraphysen<br />

fädig. — Kleine, auf faulenden Pflanzenteilen sitzende Pilze, die sich durch den<br />

Hyphenfilz, dem sie aufsitzen, und die I zelligen Sporen von den übrigen Gattungen unterscheiden.<br />

Jod bläut den Schlauchporus.

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