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Sphaeriales. (Lindau.) 449
2 Arten, die beide in fast ganz Europa und Nordamerika verbreitet sind. AI. fimbriata
(Pers.) Ces. et de Not. (Fig. 272 F—H) auf Carpinus-B., AI. Coryli (Batsch) Ces. et de Not. auf
Corylus-B.
Der Aufbau der Fruchlkörper und Schläuche weist der Gattung entschieden ihren Platz
bei den Gnomoniaceen an, Irolzdem stimmt das Vorhandensein eines Stromas für diese Gruppe
nicht recht. Winter brachte die Gattung zu den Valsaceen, wo sie aber sicher nicht hingehört.
Schröter hat aber neuerdings Alamiania wieder zu Gnomoniella gebracht, meiner
Ansicht nach mit Recht.
4. Gnomoniella Sacc. Fruchtkörper ohne Slroma, eingesenkt und meisl so bleibend,
mit der lang cylindrischen Mündung hervortretend. Gehäuse häutig oder häutig lederartig,
schwarz. Schläuche ellipsoidisch bis spindelförmig, am Scheitel verdickt und in der
Mitte der Verdickung mit Canal versehen, 8sporig. Sporen ellipsoidisch, Izellig, hyalin.
Paraphysen 0. — Saprophyten.
Etwa 25 Arten, davon 5 in Deutschland. G. lubiformis (Tode) Sacc. (Fig. 2727, K) besitzt
fast kugelige, die Blattepidermis beiderseits auftreibende und mit dickem, cylindrischem,
oft gebogenem Schnabel hervortretende Fruchtkörper. Auf faulenden Erlenb. in fast ganz
Europa und Nordamerika. G. emarginata (Fuck.) Sacc. an faulenden B. und Blattstielen von
Betula alba in Westdeutschland. G. vagans Johans. auf B. und Blattstielen von Dryas octopetala
auf Island. G. Hippocastani Brun. auf Blattstielen von Rosskastanie in Frankreich. G.
lugubris (Karst.) Sacc. an B. von Potenlilla palustris in Finnland. G. excentrica (Cke. et Peck,
Sacc. auf faulenden Po/j/;7onwm-Stengeln in Nordamerika.
5. Cryptoderis Auersw. (Ophiognomonia Sacc.) Fruchlkörper nur mit dem langen
Schnabel hervorragend, sonst wie Gnomonia. Sporen faden- oder lang spindelförmig.
Paraphysen 0. — Saprophyten.
4 Arten, davon 3 in Deutschland. C. lamprotheca (Desm.) Auersw. (Fig. 273/1—C) auf
faulenden B. von Populus alba in Deutschland, Belgien und Frankreich. Die Fruchtkörper
stehen in großen, bleichen, nicht scharf begrenzten Flecken und brechen mit dem seitenständigen,
langen, fädigen Schnabel hervor. C. pleurostyla (Auersw.) Wint. auf dürren Weidenb.
in Deutschland. C. melanoslyla (DC.) Wint. auf faulenden Lindenb. in Deutschland, Frankreich,
Schweden und Nordamerika.
6. Camptosphaeria Fuck. Fruchlkörper eingesenkt, birnförmig, nach oben allmählich
in einen schiefen, gekrümmten, abgestutzten Hals übergehend. Gehäuse kohlig,
außen zart schwefelgelb behaart. Schläuche verlängert, Ssporig. Sporen birnförmig,
Izellig, hyalin, schräg Ireihig gelagert. Paraphysen vorhanden. — Saprophyten.
\ Art an faulenden Stengeln von Pcucedanum offtcinale in Westdeutschland, C. sulfurea
Fuck. (Fig. 273 D, E).
7. Hindersonia Moug. et Nestl. (Ceriospora Niessl, Ceriosporella Berlese). Fruchtkörper
ohne Stroma, eingesenkt, nur mit der kegcl- oder schnabelförmigen Mündung vorbrechend.
Gehäuse schwarz, häutig. Schläuche 8sporig, cylindrisch-kculig, am Scheitel
verdickt, mit einem Canal in der Mille der Verdickung. Sporen spindelförmig, elwas gekrümmt,
2zellig, beidendig mit einem spitzen Anhängsel, hyalin. Paraphysen bald verschwindend.
— Saprophyten.
Etwa 9 Arten, davon 2 in Deutschland. //. ceriospora (Duby) Schrot. (Ceriospora Dubyi
Niessl) (Fig. 273/•— IL) auf dürren Hopfenstengeln in Deulschland, Frankreich und Italien.
H. fuscescens (Niessl) Lindau an trocknen Stengeln von Artemisia vulgaris in Steiermark.
H. bicalcarata (Ces.) Lindau an trocknen Blattstielen der Zwergpalme in Italien. H. Weis (Pat.)
Lindau an abgestorbenen Zweigen von Ulex europaetts in Frankreich. H. bonariensis (Speg.)
Lindau an faulen Opuntia-B. in Argentinien.
8. Gnomonia Ces. et de Not. (Plagiosloma Fuck., Closlcrognomis Sacc.) Fruchtkörper
ohne Stroma, eingesenkt, nur mit der kegelförmigen verlängerten Mündung vortretend
ku»eli£ im sonstigen Bau wie Gnomoniella. Schläuche ellipsoidisch bis spindelförmig,'
am'scheilel verdickt und mil Canal durchbohrt, Ssporig. Sporen länglich, hyalin,
2- oder izellig. Paraphysen 9. — Saprophyten und Parasiten.
Gegen 60 Arien, davon etwa 30 in Mitteleuropa.
Natiirl. Pilanzenfam. I. 1. 29