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Hypocreales. (Lindau.) 369<br />

weniger eingesenkt, kugelig oder eiförmig mit flacher oder mehr kegelförmiger Mündung.<br />

Schläuche cylindrisch, 8sporig. Sporen hyalin, fadenförmig, vielzellig, im Schlauch in<br />

die Teilzellen zerfallend. — Conidienfrüchte lagerartig auf dickem, fleischigem Stiel<br />

(Isaria). Die Arten bewohnen entweder Inseclen oder deren Larven oder unterirdische<br />

Pilze.<br />

Massee hat die Gattung neuerdings monographisch bearbeitet (A Revision of the Genus<br />

Cordyceps in Annais of Botany 1895). Er trennt von den eigentlichen Cordyceps-Arten,<br />

welche auf Tieren wohnen, diejenigen Formen generisch ab, welche auf unterirdischen Pilzen<br />

schmarotzen. Das scheint mir um so weniger statthaft, als sonst derartige Ernährungsverschiedenheiten<br />

keine Galtungstrennung zu begründen pflegen. Man kann beiden Gruppen<br />

höchstens den Wert von Untergattungen beimessen.<br />

Untergatt. I. Eucordyceps Lindau. Auf Insecten oder deren Larven wohnend. Die<br />

Tiere werden wahrscheinlich bei Lebzeiten vom Pilz befallen und abgetötet. Es entwickelt<br />

sich auf dem Leichnam zuerst die Isaria-Form, darauf die Schlauchform. 64 Arten, darunter<br />

mehrere zweifelhaft. A. Fruchtkörper ganz oder doch zum Teil dem Stroma eingesenkt.<br />

40 Arten. C. cinerea (Tul.) Sacc. (Fig. 246 E) kommt auf Käfern und ihren Larven in Deutschland<br />

und Frankreich vor. Die Stromastiele sind schwärzlich, während der köpfchenförmige<br />

fertile Teil grau ist. Als Conidienfrucht gehört Isaria Eleulheralorum Nees dazu, ein Pilz<br />

der sich häufiger als die Schlauchform findet. C. entomorrhiza (Dicks.) Fries auf Käferlarven<br />

in Europa, Nordamerika, Neuseeland, Australien und Ostindien. C. Odyneri QuCl. auf Larven<br />

von Odynerus in Frankreich. C. sinensis (Berk.) Sacc (Fig. 246 C) auf Raupen in Ost- und<br />

Centrafasien. Diese Art wird bei den Chinesen als Heilmittel unter dem Namen Hia Tsao<br />

Tong Tschong angewendet. Da der Pilz aber wegen seiner Seltenheit kostbar ist, wird er<br />

nur bei der kaiserlichen Familie in Anwendung gebracht. Die Raupen, aus deren Kopfende<br />

das keulenförmige Stroma hervorwächst, werden in Bündeln zusammengeschnürt und getrocknet.<br />

C. dipterigena Berk. et Br. auf Dipteren auf Ceylon. C. Gunnii Berk. auf Raupen<br />

von Cossus und Hepialus in Australien und Vandiemensland. C. stylophora Berk. et Br. auf<br />

Insectenlarven in Nordamerika. C. myrmecophüa Ces. auf Ameisen in Europa, Amerika und<br />

im tropischen Asien. C. sphecocephala (KI.) Berk. et Curt. (Fig. 246 D) auf Wespen im tropischen<br />

Amerika. Die meisten anderen Arten, die den Tropen fast ausschließlich angehören,<br />

sind selten und deshalb wenig bekannt. B. Fruchtkörper oberflächlich, frei auf dem<br />

Stroma (Racemella Ces.). 13 Arten. Die bekannteste Art ist C. militaris (L.) Link (Fig.246A)<br />

mit scharlachroten keulenförmigen Stromata. Der Pilz findet sich auf Larven von Käfern<br />

und Schmelterlingspuppen nicht selten. Meist liegt der Leichnam flach unter der Erde oder<br />

in Moospolstern versteckt, während die auffälligen Stromata des Pilzes über dem Erdboden<br />

hervorragen. Verbreitet durch ganz Europa, Nordamerika und Ceylon, aber nirgends in<br />

Menge auftretend. C. sphingum (Tul.) Sacc. auf Sphingidenpuppen in Europa und Amerika.<br />

Die zugehörige Conidienform ist Isaria Sphingum Schwein. C. formicivora Schrot, auf Formica<br />

ligniperda in Schlesien. C. memorabilis Ces. auf einer Staphylinus-Art in Norditalien.<br />

C. Taylori (Berk.) Sacc. auf Raupen in Australien. C. acicidaris Rav. auf Larven in Nordamerika.<br />

C. Hügelii Corda (Fig. 246 B) auf Raupen auf Neuseeland.<br />

Untergatt. II. Cordylia Tul. Auf unterirdischen Pilzen wachsend. Fruchtkörper<br />

dem Stroma eingesenkt. 2 Arten. C. ophioglossoides (Ehrh.) Link (Fig. 246 F—K) findet sich<br />

nicht selten auf Elaphomyces-Acten schmarotzend. Das Stroma ist aufrecht, keulig, gelb, später<br />

olivenbraun und ragt über der Erde hervor. Am Grunde läuft es wurzelartig in feine gelbe<br />

Stränge aus, welche die Oberfläche des Wirtspilzes überziehen. Die von Brefeld auch<br />

künstlich gezogenen Conidienträger bilden zarte, weiße Schimmelrasen am Mycel und schnüren<br />

rundliche, an der Spitze der Äste zu einem Köpfchen verklebende Conidien ab. In<br />

Europa, Nordamerika und auf den Sundainseln. Bei C. capitata (Holmsk.) Link ist der<br />

fertile Teil des Stromas fast kugelig und sehr scharf vom Stiel abgesetzt. Ebenfalls auf<br />

Elaphomyces schmarotzend; in der nördlich gemäßigten Zone verbreitet.<br />

55. Balansia Speg. Stroma in der Ähre von Gramineen und deren Spindel<br />

wuchernd, eine Art Sclerotium bildend, das noch an der Pflanze in sehr viele gestielte<br />

schwarze Köpfchen auswächst, in denen wie bei Claviceps die Fruchtkörper sitzen.<br />

Schläuche cylindrisch, 8sporig. Sporen fädig, von Schlauchlänge, hyalin. — Während<br />

bei Claviceps die Sclerotien sich nur im Fruchtknoten entwickeln, befällt Balansia die<br />

ganze Ähre und formt sie in ein hartes sclerotienartiges Gebilde um, an dem die Structur<br />

Natürl. Pflanzenfam. I. 1. 24

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