24.04.2013 Aufrufe

Download

Download

Download

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Tuberineae. (Fischer.) 279<br />

Vegetationsorgane. Das Mycelium ist fädig, in der Regel ziemlich vergänglich,<br />

und steht wahrscheinlich in den meisten Fällen mit Wurzeln phanerogamischer Pflanzen,<br />

besonders Laub- und Nadelhölzern, in Verbindung, an denselben Mykorrhizen bildend.<br />

Der Fruchtkörper steht mit dem Mycel entweder an seiner ganzen Oberfläche oder an<br />

einer bestimmten Stelle der Basis in Verbindung und ist in letzterem Falle auch bei der<br />

Reife noch häufig mit einem Mycelschopf versehen (besonders schön bei Genea sphaerica).<br />

Er ist knollenförmig, bald ziemlich regelmäßig gestaltet, bald unregelmäßig höckerig oder<br />

faltig; meist ist er von einer pseudoparenchymatischen Rinde überkleidet, seltener mit<br />

kurzen Haaren besetzt. Der Bau ist je nach den Gattungen ein verschiedener:<br />

Bei den Eu-Tuberaccac stellt in den einfachsten Fällen (Genea hispidula) der Fruchtkörper<br />

eine Hohlkugel mit gewöhnlich scheitelsländiger Öffnung dar (Fig. 204 F); meistens<br />

aber ist er durchsetzt von einem ganzen System von Gängen, die entweder nach einem<br />

Punkte des Scheitels (Genea sphaerica, Fig. 204 D, Pachyphloeus, Fig. 207 B) oder der<br />

Basis (Stephensia, Fig. 206 C, Subgenus Aschion der Gattung Tuber, Fig. 208 D, E), convergiercn<br />

und hier münden, oder aber an zahlreichen Punkten der Oberfläche austreten<br />

(Hydnotrya, Fig. 2057J, Pseudhydnotrya, Fig. 205/1, Eu-Tuber, Fig. 208 6'). Diese Gänge<br />

sind entweder hohl (Hydnotrya, Pseudhydnotrya) oder werden von Hyphengefiecht ausgefüllt<br />

(Pachyphloeus, Stephensia, Tuber), in letzterem Falle nennt man sie Venae externae.<br />

Die Trennungswände zwischen diesen Gängen resp. Venae externae bezeichnet man als<br />

Tramaadern oder Venae internae; dieselben sind überkleidet \on einer zusammenhängenden<br />

Fruchtschicht ^Hymenium). An den Ausmündungsstellen der Gänge erkennt<br />

man mehr oder weniger deutlich, dass das Hymenium sowie auch das Geflecht der<br />

Venae externae (da wo solches vorhanden ist) sich direct in die pseudoparenehymatische<br />

Rinde der Fruchtkörperoberfläche fortsetzt und daher oft diese Ausmündungsstellen<br />

nicht frei liegen (z. B. bei Pachyphloeus luteus, Fig. 2077i).<br />

Bei den Balsamiaceae enthält der Fruchlkörper entweder einen einzigen Hohlraum<br />

oder sehr zahlreiche hohle Kammern, die aber rings geschlossen sind und nicht nach<br />

außen münden. Nur bei einzelnen Hydnocystis-Arien scheint eine Art basale Spalte vorhanden<br />

zu sein. Die Wandungen dieser Hohlräume resp. Kammern werden vom Hymenium<br />

überzogen.<br />

Das Hymenium der T. besteht im einen Extrem (Genea, Pseudhydnotrya, Hydnocystis)<br />

aus palissadenförmig angeordneten, cylindrischen bis keulenförmigen Asci und Paraphysen,<br />

im anderen Extrem (Tuber) aus einem regellosen Geflecht, welchem ellipsoidische<br />

oder fast kugelige Asci regellos eingelagert sind. Zwischen beiden Extremen liegen<br />

Formen mit keulenförmigen, bald mehr bald weniger regelmäßig abgeordneten Asci.<br />

Fortpflanzung. Bisher sind bei den T. nur Ascosporen bekannt geworden, die in<br />

cylindrischen, keulenförmigen, ellipsoidischen oder kugeligen Schläuchen entstehen. Ihre<br />

Zahl ist normalerweise 8, sinkt aber bei den meisten Arten der Gattung Tuber auf 4, 2<br />

und 1 herunter, wobei dann gewöhnlich ihre Größe entsprechend zunimmt. Sie werden<br />

durch Zerfall des Ascus und des Fruchtkörpergeflechtes frei, ein Ejaculieren aus dem<br />

Ascus findet nicht statt.— Die Sporen sind stets einzellig, glatt oder mit stacheliger oder<br />

netzartiger Sculptur versehen. Ihre Keimung ist für Balsamia vulgaris bekannt, wo sie<br />

durch Keimschlauchbildung erfolgt.<br />

Nebenfruchlformen sind bis jetzt nicht aufgefunden.<br />

Anzahl und geographische Verbreitung. Je nachdem man die Arien der Gattung<br />

Tuber enger oder weiter fasst, belauft sich die Zahl der T. auf circa 6 0 oder 8 0 Arten,<br />

von denen die meisten aus Mitteleuropa, besonders Nordilalien, Frankreich, Deutschland<br />

und auch England bekannt geworden sind. Nur ganz vereinzelte Arten sind in Nordund<br />

Südamerika, Australien und in den Tropen aufgefunden worden.<br />

Verwandtschaftliche Beziehungen. Für die beiden Familien, welche wir in der<br />

Ordnung der T. vereinigt haben, ist der Anschluss an verschiedenen Punkten zu suchen:<br />

die Eu-Tuberaccac nehmen ihren Ausgangspunkt bei gymnocarpen Ascomyceten, wie wir

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!