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Das Lächeln der Aphrodite - Kompassrose

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<strong>Das</strong> <strong>Lächeln</strong> <strong>der</strong> <strong>Aphrodite</strong> – Kleine Kultur und Entwicklungsgeschichte <strong>der</strong> Seefahrt Seite 14<br />

unterschied. Als die Phönizier dann 572 v. Chr. von Nebukardnezar II. besiegt<br />

worden waren, stieg das antike Griechenland zur Blüte empor.<br />

Freiheit und Wissbegier<br />

Die Griechen hatten eine an<strong>der</strong>e Auffassung vom Wert des Menschen und <strong>der</strong><br />

Gemeinschaft als die feudal regierten Staaten vorher. Politische und persönliche<br />

Freiheit hiessen die neuen Werte, dem Individuum wurden mehr Rechte<br />

zugestanden und dem Staatswesen waren alle Bürger verpflichtet. Obwohl die<br />

Führungsprinzipien auch hier von einer aristokratischen Ordnung bestimmt<br />

waren, wurde das Volk doch zu Entscheidungen über seine Belange<br />

hinzugezogen, was nach und nach zu einer Rechtswahrung durch den Staat<br />

führte. Den ersten griechischen Entdeckerfahrten, vor allem nach Süditalien und<br />

Kleinasien, folgten schon bald die Ansiedlungen: Barcelona, Marseille, Nizza,<br />

Genua, Tarragona, Bastia, Syrakus, Ragusa (Dubrovnik), Kyrene in Libyen, <strong>der</strong><br />

Heimat des berühmten Gelehrten Eratosthenes – alles griechische Gründungen -,<br />

aber auch die nördliche Ägäis, <strong>der</strong> Bosporus und die Küsten des Schwarzen<br />

Meeres wurden von Griechenland aus besiedelt.<br />

Die Griechen waren voller Wissbegier gegenüber ihrer Umwelt, entwickelten<br />

die Geographie, begannen über die Beschaffenheit <strong>der</strong> Welt nachzudenken, und<br />

machten die Sternenkunde zu dem, was sie heute noch ist: zur Astronomie. Und<br />

dafür bedurften sie <strong>der</strong> Mathematik. Damit begann eine Entwicklung, die das<br />

Abendland bis heute prägte. Anaximan<strong>der</strong> gab um zirka 580 v. Chr. eine erste<br />

physikalische Erklärung <strong>der</strong> kreisförmig gedachten Mond- und Sonnenbahnen.<br />

Nur wenig später glaubte <strong>der</strong> Geheimbund <strong>der</strong> Pythagoreer – so genannt nach<br />

ihrem Grün<strong>der</strong> Pythagoras -, dass die Harmonie <strong>der</strong> Welt auf<br />

Zahlenverhältnissen beruhe und dass das Wesen aller Dinge in <strong>der</strong> Zahl bestehe.<br />

Seine Theorien wurden in ihrer Tragweite erst viel später erkannt und bilden die<br />

Grundlage <strong>der</strong> mo<strong>der</strong>nen Astronomie und Physik. Den Pythagoreischen<br />

Lehrsatz haben seither wohl Legionen von Gymnasiasten auswendig lernen<br />

müssen. In diese Zeit fallen auch die ersten spekulativen Überlegungen zur<br />

Kugelgestalt <strong>der</strong> Erde durch Eudoxos von Knidos. Platon (428 bis 347 v. Chr.)<br />

entwickelte daraus eine von den Gesetzen <strong>der</strong> Harmonie bestimmte<br />

mathematische Theorie <strong>der</strong> Planetenbewegungen. Diese Theorie wurde erst<br />

durch Johannes Kepler 1609 korrigiert! Aristoteles baute darauf sein<br />

physikalisches Weltsystem auf, das bis zu den Erkenntnissen des Nikolaus<br />

Kopernikus im Jahre 1616 Gültigkeit hatte. Um 250 v. Chr. entwickelte<br />

Eratosthenes ein Verfahren zur Auffindung von Primzahlen, errechnete erstmals<br />

den Erdumfang, entwarf eine Erdkarte und versah sie mit einem<br />

Koordinatennetz von Breitenparallelen und Meridianen. Der Astronom Claudius<br />

Ptolemäus übernahm einhun<strong>der</strong>t Jahre später den Koordinatengedanken von<br />

Eratosthenes, machte aber den grossen Fehler, bei seinen Berechnungen des<br />

Erdumfanges (360 Grad) von zu kleinen Abständen <strong>der</strong> Meridiane auszugehen,

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