Das Lächeln der Aphrodite - Kompassrose
Das Lächeln der Aphrodite - Kompassrose
Das Lächeln der Aphrodite - Kompassrose
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
<strong>Das</strong> <strong>Lächeln</strong> <strong>der</strong> <strong>Aphrodite</strong> – Kleine Kultur und Entwicklungsgeschichte <strong>der</strong> Seefahrt Seite 46<br />
Modells unseres Planetensystems, in dem die Höhe eines Tons die Distanz zur<br />
Erde bemisst.<br />
Die Idee von <strong>der</strong> Erde als Kugel ist intuitiv und sehr alt. Wir sehen Sterne, die<br />
um den Pol kreisen und nie unter dem Horizont verschwinden (Abb.nächste<br />
Seite); sie heissen daher «Zirkumpolarsterne» (d.h. «um den Pol kreisende<br />
Sterne»). Man erkennt, dass diese Sterne, Kreisbögen zeichnen. Wenn alle<br />
Sterne sich so verhalten, auch die auf- und untergehenden, müssen sie eine<br />
Kugel bilden, <strong>der</strong>en Innenseite wir sehen.<br />
Man kann sich also leicht vorstellen, dass die Kugel die Form des<br />
«Sternenzelts» am Himmel wie<strong>der</strong>gibt. Daraus kann geschlossen werden: Wenn<br />
das Universum eine Kugel ist, muss die Erde in ihrem Zentrum die Gestalt einer<br />
Kugel haben! Und die Griechen beobachteten denn auch bei einer<br />
Mondfinsternis den gebogenen Schatten <strong>der</strong> Erde.<br />
Links: Zirkumpolarsterne<br />
Nachdem die Griechen nun die<br />
Kugelgestalt <strong>der</strong> Erde bestätigt<br />
gefunden haben, wurden sie von <strong>der</strong><br />
Frage beunruhigt: Was ist auf <strong>der</strong><br />
Erde? Welche Län<strong>der</strong> gibt es, welche<br />
Meere? Man musste Reisende und<br />
Händler befragen und <strong>der</strong>en<br />
Erzählungen und Beobachtungen zu<br />
einem Bild zusammenfügen.<br />
Die Bibliothek von Alexandria. Alexandria, die reiche Stadt am Mittelmeer,<br />
wurde zu einem Sammelplatz vielfältiger Informationen. Bil<strong>der</strong> und Statuen in<br />
den Katakomben deuteten auf einen Schmelztiegel antiker Kulturen hin. Da<br />
konnte man einen römischen Krieger auf einem ägyptisch gekleideten<br />
Unterkörper neben Vasen griechischen Ursprungs und Modelle von<br />
Totenschiffen aus Innerägypten sehen. Die berühmte Bibliothek mit ihren<br />
500'000 Schriftrollen war ein unschätzbarer Hort <strong>der</strong> Literatur und des Wissens<br />
<strong>der</strong> antiken Welt. Die unterirdischen Gewölbe mit ihren Wandnischen, in denen<br />
einst die Pergamente deponiert waren, sind noch heute zu besichtigen.<br />
Aber fast alle dieser kostbaren Manuskripte sind verbrannt. 48 v. Chr., als Cäsar<br />
im Alexandrinischen Krieg Cleopatra zur Herrscherin über Ägypten machte,<br />
brannte die Bibliothek zum erstenmal. Unruhen in den Jahren 270 und 390<br />
zogen die Bibliothek wie<strong>der</strong>um in Mitleidenschaft. Ein kleiner Teil <strong>der</strong> Bestände