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Das Lächeln der Aphrodite - Kompassrose

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<strong>Das</strong> <strong>Lächeln</strong> <strong>der</strong> <strong>Aphrodite</strong> – Kleine Kultur und Entwicklungsgeschichte <strong>der</strong> Seefahrt Seite 20<br />

Mittelmeer in die römische Metropole. Und bald gab es Kontakte zu den<br />

östlichen Kulturen des Orients, die weit über Palästina hinausgingen.<br />

Bereits um die Zeitenwende begannen hochseetüchtige römische Handelsschiffe<br />

vom Roten Meer nach Indien zu fahren! Die von dort herbeigeschafften<br />

selteneren und daher teuren Waren, vor allem Gewürze und Parfüme, Schildpatt<br />

und Perlen, aber auch Seide aus China, regten die Einbildungskraft des Westens<br />

über den märchenhaft reichen Osten mächtig an. Mit dem Nie<strong>der</strong>gang des<br />

römischen Reiches brachen jedoch die Kontakte mit dem Orient wie<strong>der</strong> ab. Als<br />

sieben Jahrhun<strong>der</strong>te später <strong>der</strong> fränkische Kaiser Karl <strong>der</strong> Grosse mit dem<br />

abbasidischen Kalifen Harun Ar-Raschid Gesandtschaften austauschte,<br />

entfachten die Geschenke des Kalifen die fantastischen Vorstellungen <strong>der</strong><br />

Herrscher und Händler von neuem. Ihren Appetit, diese fernen Län<strong>der</strong> zu<br />

beherrschen und auszubeuten, sollten sie bis ins Zeitalter <strong>der</strong> Entdeckungen<br />

nicht mehr verlieren.<br />

Doch <strong>der</strong> Norden war ebenso geheimnisvoll und von Gerüchten umwoben. Man<br />

wusste kaum etwas von den "nebelverhangenen Län<strong>der</strong>n und Gestaden hinter<br />

den eisbedeckten Bergen; dort hausen primitive Völker, die Kelten und<br />

Teutonen heissen» (Tacitus). Im Jahre 55 vor Christus landete Cäsar in<br />

Britannien, begann mit <strong>der</strong> Eroberung <strong>der</strong> Insel und gründete die ersten<br />

römischen Nie<strong>der</strong>lassungen. An<strong>der</strong>erseits gelangten griechisch-römische<br />

Philosophie und Wissenschaft mit den Soldatenstiefeln <strong>der</strong> römische Legionen<br />

in das nördlich <strong>der</strong> Alpen gelegene Europa. Alle bedeutenden geistigen<br />

Strömungen <strong>der</strong> abendländischen Kultur haben im Mittelmeer ihren Ursprung.<br />

<strong>Das</strong> römische Reich erreichte im 2. Jahrhun<strong>der</strong>t nach Christus seine grösste<br />

Ausdehnung, danach zerfiel es unter dem Ansturm <strong>der</strong> Goten, <strong>der</strong> Hunnen und<br />

Vandalen und <strong>der</strong> Langobarden.<br />

Die Silhouette Europas zwischen den Meeren im Norden und Süden trat anfangs<br />

nur langsam aus dem Nebel <strong>der</strong> Unwissenheit hervor (Abb. 2). Seit mehr als<br />

tausend Jahren übte das sonnige Mittelmeer eine fast magische Anziehungskraft<br />

auf die Völker <strong>der</strong> Nordmeere aus, doch bis ins Hochmittelalter wussten die<br />

Seeleute dieser unterschiedlichen Völkerfamilien nur wenig Konkretes<br />

voneinan<strong>der</strong>.<br />

Bekannter (und spektakulärer) sind dagegen die Kontakte mit dem Osten. Schon<br />

hun<strong>der</strong>t Jahre nach dem Tode Jesu sollen einige furchtlose Gläubige von Rom<br />

nach Jerusalem gepilgert sein. Nachdem Kaiser Konstantin 327 zum<br />

Christentum übergetreten war, unternahm seine Mutter, die Kaiserin Helena,<br />

eine Pilgerreise ins Heilige Land; sie fand den Kalvarienberg und angeblich<br />

Holzsplitter des Kreuzes Jesu. Kaiser Konstantin liess daraufhin die noch heute<br />

existente Grabeskirche erbauen. Im 4. Jahrhun<strong>der</strong>t pilgerte eine fromme und<br />

reiche Spanierin namens Etheria nach Jerusalem, danach diktierte sie ihre

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