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Das Lächeln der Aphrodite - Kompassrose

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<strong>Das</strong> <strong>Lächeln</strong> <strong>der</strong> <strong>Aphrodite</strong> – Kleine Kultur und Entwicklungsgeschichte <strong>der</strong> Seefahrt Seite 44<br />

Polos mag sie dazu beson<strong>der</strong>s ermuntert haben: «Was ich geschrieben habe, ist<br />

nicht die Hälfte von dem, was ich gesehen habe.»<br />

Die kartographische Erfassung <strong>der</strong> Erde<br />

Land- und Seekarten – Symbole territorialer Machtansprüche<br />

Geographische Karten beeinflussten seit jeher das politische, wirtschaftliche<br />

und soziale Handeln. Soweit geschriebene Geschichte zurückreicht, Karten<br />

waren nicht nur Abbildungen <strong>der</strong> Erdoberfläche, son<strong>der</strong>n auch Ausdruck für das<br />

gerade geltende Weltbild <strong>der</strong> Gesellschaft. Heutige Landkarten kennen keine<br />

unbekannten Gefilde mehr; es gibt keine weissen Flecken, keine Geheimnisse –<br />

nichts, was es zu entdecken, zu erobern gäbe. Wie aber hat es einmal<br />

angefangen, mit <strong>der</strong> rätselhaften Macht <strong>der</strong> Karten?<br />

Nil – Beherrscher Ägyptens. Um das gültige, das richtige Bild <strong>der</strong> Erde wurde<br />

ein Jahrtausende langer Kampf geführt. Von den ahnungsvollen Abbildungen<br />

<strong>der</strong> Welt im Altertum über die phantasievollen Darstellungen des Mittelalters bis<br />

zur metergenauen Vermessung <strong>der</strong> Erde in <strong>der</strong> Jetztzeit war ein weiter Weg zu<br />

gehen, voller Abenteuer und Intrigen. Er mag im Nahen Osten vor 5000 Jahren<br />

begonnen haben. Damals beherrschte <strong>der</strong> Nil Ägyptens Leben; im alten Ägypten<br />

hing das Wohl <strong>der</strong> Menschen von <strong>der</strong> jährlichen Überschwemmung ab; eine<br />

Folge <strong>der</strong> tropischen Nie<strong>der</strong>schlägen in den weit im unbekannten Süden<br />

liegenden Bergen Innerafrikas.<br />

Die Nilfluten brachten das Leben auf die Welt, oft genug auch den Tod. Die<br />

Existenz <strong>der</strong> Bauern hing vom Wasserstand ab. So wurde er sorgsam Jahr für<br />

Jahr am steinernen Nilometer registriert: war <strong>der</strong> Wasserstand zu niedrig,<br />

konnten die Fel<strong>der</strong> nicht überflutet und mit dem fruchtbaren Schlamm bedeckt<br />

werden; alles verdorrte. War er zu hoch, dann ertrank das Korn. Mit seinen<br />

Hochfluten wusch <strong>der</strong> Nil auch jeweils die Ackergrenzen hinweg. Beamten <strong>der</strong><br />

Regierung zogen die Grenzen immer wie<strong>der</strong> neu; sie spannten Taue zwischen<br />

feststehende Steine und hatten so auch die Kontrolle über die dem Pharao<br />

zustehenden Abgaben. Äcker konnte <strong>der</strong> Mensch sehen und daher auch<br />

begreifen, aber die Welt in ihrer Unermesslichkeit liess sich nur im ewigen<br />

Rhythmus <strong>der</strong> Gottheit erfassen.<br />

Die Sonne im Feuerboot. Nut war im alten Ägypten die göttliche Mutter, die<br />

nachts die Sonne, ihr Kind, schluckte, um sie am Morgen neu zu gebären.<br />

Manche Menschen sahen die Sonne in einem feurigen Boot über den Himmel<br />

reisen, an<strong>der</strong>e glaubten an den riesigen Skarabäus, <strong>der</strong> die Sonnenkugel vor sich<br />

herrollt. Den Ägyptern strahlte die Sonne von einem Himmel, <strong>der</strong> von vier

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