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B2.Streetwork Jahresbericht 2008 - KIM - Soziale Arbeit eV

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1<br />

<strong>Arbeit</strong>sbereich<br />

Streetwork<br />

Aufsuchende Straßensozialarbeit<br />

Als Basisangebot der niedrigschwelligen<br />

<strong>Arbeit</strong> ist die aufsuchende <strong>Arbeit</strong> oft<br />

der Anfang des Kontaktes zur Zielgruppe.<br />

7<br />

„Aufsuchende <strong>Arbeit</strong> als eine Methode<br />

von sozialarbeiterischen Angeboten<br />

und als persönliche Hilfe ist nicht von<br />

der Drogenarbeit entdeckt oder erfunden<br />

worden“. 8 Vielmehr ist Streetwork<br />

eine spezifische Variante von aufsuchender<br />

<strong>Arbeit</strong> und will durch das Aufsuchen<br />

der drogenbezogenen Lebensräume<br />

Kontakt herstellen und halten. 9<br />

Streetwork bedeutet sozialraumorientierte<br />

Akzeptanz des Gegenübers und<br />

ist eine wichtige Möglichkeit, die Hilfeangebote<br />

"an den Mann/die Frau" zu<br />

bringen. Die Hilfe ist vor Ort erreichbar,<br />

ohne dass erst Schwellenängste überwunden<br />

werden müssen, die die Inanspruchnahme<br />

letztendlich verhindern.<br />

Im Umkehrschluss muss aber nicht nur<br />

der Streetworker die Klientel akzeptieren,<br />

sondern er selbst von ihnen anerkannt<br />

werden.<br />

Dies zeigt sich, wenn dem Streetworker<br />

sogenannte „Szeneneuigkeiten“ mitgeteilt<br />

werden. Diese Neuigkeiten gehen<br />

über den normalen Small-Talk hinaus<br />

und sind somit auch als Vertrauensbeweis<br />

der Szeneangehörigen anzusehen.<br />

10<br />

Als gewollte Überlebenshilfe wird im<br />

Winter heißer Tee ausgeschenkt. Ganzjährig<br />

werden, als wichtiges Hilfsmittel<br />

zur Vertrauensbildung sowie zur Gesundheitsprophylaxe,<br />

auch gebrauchte<br />

Spritzen angenommen und neue, saubere<br />

Spritzen abgegeben. Während der<br />

Streetwork wurden in <strong>2008</strong> mit rund<br />

1861 Stück diesmal 461 mehr saubere<br />

Spritzen als im Vorjahr von uns ‚unters<br />

Volk’ gebracht. Die meisten KlientInnen<br />

nutzen unser kostenloses Angebot von<br />

Safer-Use-Utensilien allerdings im Café.<br />

Unser Vorhaben, in diesem Bereich<br />

offensiver zu werben, trägt weiterhin<br />

deutliche Früchte.<br />

Unsere Streetwork findet in der Regel<br />

zweimal pro Tag statt. Je nach Jahreszeit<br />

suchen wir dann die szenetypischen<br />

Aufenthaltsorte wie z.B. das<br />

Paderquellgebiet oder die Zentralstation<br />

auf. Zusätzlich fahren wir zweimal in<br />

der Woche mit dem Auto zur Streetwork,<br />

um in der Szene Essen von der<br />

Paderborner Tafel an die Bedürftigen<br />

zu verteilen. Die Menschen erwarten<br />

uns schon, um ihren kärglichen Speiseplan<br />

mit gespendeten Lebensmitteln<br />

bereichern zu können. Anders als vielfach<br />

angenommen, gibt es viele Bedürftige<br />

die über keinerlei staatliche<br />

Hilfen (Hartz IV. o.ä.) verfügen. Häufig<br />

sind die Schwellenängste vor Behördenkontakten<br />

einfach zu groß.<br />

15

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