B2.Streetwork Jahresbericht 2008 - KIM - Soziale Arbeit eV
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Kontakt-Cafés anzubieten. Der Zugang<br />
erfolgt niedrigschwellig über regelmäßige<br />
offene Sprechstunden im Café und<br />
über Kontakte während der Streetwork.<br />
Basis der Begleitung ist die Akzeptanz<br />
des Substituierten als mündigen,<br />
zu Selbstverantwortung fähigen<br />
Menschen. Eine entwicklungsbegleitende<br />
Unterstützung ist prozesshaft<br />
und orientiert sich an den vorhandenen<br />
Stärken substituierter Menschen in ihrem<br />
Lebensraum in einem möglichst<br />
verständigungsbezogenen und moderierenden<br />
Dialog. Sie ist ein zeitintensiver<br />
und dynamischer Prozess eines Herauswachsens<br />
aus nicht befriedigender<br />
Lebenspraxis.<br />
Praxisbeispiele<br />
Im Einzelfall kann das ganz Unterschiedliches<br />
bedeuten:<br />
Ein Klient, ein langjähriger Drogenkonsument,<br />
der nun schon seit acht Jahren<br />
substituiert wird, möchte nach Ausscheiden<br />
aus dem Ambulant Betreuten<br />
Wohnen des <strong>KIM</strong>-<strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong> e.V.<br />
weiterhin eine Anlaufstelle für seine<br />
Sorgen und Probleme haben. Er ist regelmäßiger<br />
Café-Besucher, die Terminabsprache<br />
erfolgt spontan nach Bedarf.<br />
Phasen des heftigen Missbrauchs von<br />
Benzodiazepinen 17 liegen hinter ihm,<br />
inzwischen hat er das Verlangen danach<br />
Alltagsbegleitung<br />
weitgehend überwunden. Ein hohes<br />
Maß an gegenseitigem Vertrauen<br />
konnte aufgrund der engen Zusammenarbeit<br />
mit der Mitarbeiterin aus<br />
dem Betreuten Wohnen erreicht werden.<br />
Regelmäßige Gespräche geben<br />
ihm Sicherheit und Struktur, sowie die<br />
Möglichkeit, über seine Sorgen und<br />
Probleme zu sprechen. Insbesondere<br />
die Rückfallprophylaxe steht dabei im<br />
Vordergrund.<br />
Eine andere Klientin hat sich zum Ziel<br />
gesetzt, den Kontakt zu ihrer Tochter<br />
zu intensivieren, die seit einigen Jahren<br />
in einem Kinderheim lebt. Langfristig<br />
möchte die junge Mutter ihr Kind wieder<br />
zu sich nehmen. Sie wünscht sich<br />
eine Begleitung während dieses Prozesses,<br />
der in enger Kooperation mit<br />
dem Jugendamt erfolgt und bei dem<br />
die Klientin schrittweise mehr Verantwortung<br />
für sich und ihre Tochter<br />
übernimmt. Dabei habe ich einerseits<br />
die Rolle eines Case-Managers inne,<br />
der zwischen ärztlicher Behandlung,<br />
Bewährungshilfe, Jugendamt und Kinderheim<br />
vermittelt. Zum anderen ist<br />
immer wieder Sozialberatung angezeigt,<br />
um Schulden abzubauen und<br />
neue zu vermeiden und um die Grundversorgung<br />
zu gewährleisten.<br />
Ein weiterer Klient hat seine Sucht<br />
lange Zeit kontrolliert und nun festgestellt,<br />
dass ihm die daraus entstandenen<br />
Probleme über den Kopf wachsen.