B2.Streetwork Jahresbericht 2008 - KIM - Soziale Arbeit eV

habt, die Erfahrungen unserer Besucher
bestätigten den Eindruck, dass Spice,
obwohl legal, nicht so „ohne“ ist. Besucher
berichteten von einem starken
Rauschgefühl, ohne euphorisierende
Wirkung, und deutlich spürbaren
Nachwirkungen von Spice am nächsten
Tag. Aus diesem Grund haben wir schon
vor dem offiziellen Verbot den Konsum
von Spice auf unserem Gelände verboten.
Begleitend haben wir von dem
Konsum dieser Droge abgeraten, da die
Inhaltsstoffe noch unbekannt waren
und es zu erwarten war, dass bei so einer
starken Rauschwirkung mit negativen
gesundheitlichen Folgen zu rechnen
sei.
Spritzentausch
Die Verbreitung von Erkrankungen wie
Hepatitis A, B und C sowie HIV-
Infektionen unter drogengebrauchenden
Menschen ist weiterhin enorm
hoch. Fachleute ermitteln in den stationären
Einrichtungen eine Rate von 80 –
95%. Für die aufsuchende und / oder
niedrigschwellige Sozialarbeit mit
überwiegend drogenabhängigem Klientel
heißt dies, intensiv „Harm-
Reduction“ (= Schaden-Minderung) anzustreben:
Das Bewusstsein, im Rahmen
des Konsums möglichst verantwortungsvoll
zu handeln, ist der Beginn
von Gesundheitsbewusstsein über-
Beratung
haupt. Das Angebot (zum Tausch oder
Verkauf) von sterilen Utensilien (Nadeln,
Spritzen, Alkoholtupfer, usw.)
muss offensiv beworben werden. Die
Aufklärung über falsche Konsumtechniken
und das Sensibilisieren für damit
verbundene Gefahren geschieht in der
Regel während des Tauschvorganges, in
vereinbarten Gesprächen oder an der
Theke und im Café-Bereich.
In Kooperation mit der AIDS-Hilfe wurden
monatlich stattfindende spezielle
Safer-Use- und Safer-Sex-Seminare im
„Nadelöhr“ (Entgiftungsstation der
LWL-Klinik in Paderborn) angeboten.
Gerade auch während einer Entgiftungszeit
kann diese Beratung sinnvoll
und besonders effektiv sein, da risikobewusstes
Verhalten abseits vom sonst
dominierenden „Szene-Stress“ vermittelt
werden kann.
Seit Oktober 2008 wird das Seminar
von uns mit einem verbesserten Konzept
angeboten. Ziel dieser Neugestaltung
war eine Maximierung des Lerneffekts
der Teilnehmer und die Einbeziehung
aller Mitarbeiter damit die Kontinuität,
auch in Urlaubszeiten, weiterhin
sichergestellt ist.
Im Jahr 2008 konnte die Zahl der getauschten
Spritzen erneut deutlich
gesteigert werden. Darauf sind wir
stolz, denn die mühselige Überzeu-
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