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B2.Streetwork Jahresbericht 2008 - KIM - Soziale Arbeit eV

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68<br />

24) kiss-heidelberg.de<br />

25) Schippers, Kontrollierter<br />

Gebrauch von<br />

Heroin und Kokain, S. 79<br />

26) Haves/ Schneider,<br />

Kontrollierter Gebrauch<br />

illegaler Drogen, S. 75<br />

Selbstkontrollierter<br />

Der Konsum von Drogen muss also nicht zwangsläufig in eine Abhängigkeit<br />

führen, sondern der Umgang mit diesen spielt dabei eine<br />

entscheidende Rolle, so dass unter bestimmten Voraus-setzungen<br />

bzw. Rahmenbedingungen der Konsum von Drogen kontrollierbar<br />

ist.<br />

Doch was genau bedeutet ‚kontrollierter Konsum’?<br />

Ein selbstkontrollierter Drogenkonsum „bezeichnet ... einen disziplinierten,<br />

geplanten und limitierten Substanzgebrauch.“ 24 Dies wird<br />

von den KonsumentInnen umgesetzt, indem sie ihren Konsum an<br />

einen vorher festgelegten Konsumplan, bzw. –regeln ausrichten. Es<br />

gibt Drogengebraucher, die von Anfang an illegale Drogen, auch Heroin,<br />

konsumieren, ohne einen Abhängigkeitsstatus zu entwickeln.<br />

Diese Konsumentengruppe ist sozial integriert und institutionell<br />

unauffällig; die Anzahl der Personen „kann auf mindestens ein<br />

Promille der Allgemeinbevölkerung geschätzt werden“ 25 .<br />

Sie praktiziert einen risikobewussten und regelorientierten Konsum,<br />

der „nicht nur ... eine zeitlich begrenzte ‘Durchgangsphase‘“ 26 entweder<br />

in Richtung eines zwanghaften und exzessiven Gebrauchs<br />

oder als eine Vorstufe zur Abstinenz darstellt. Die sozial integrierten<br />

DrogenkonsumentInnen verfügen über Potenziale, die ihnen bei<br />

der Erhaltung, bzw. nach einer langen Abhängigkeitsphase, bei der<br />

(erneuten) Etablierung eines kontrollierten Konsummusters helfen<br />

können, wie soziale Ressourcen: eine <strong>Arbeit</strong>sstelle, ein fester<br />

Wohnsitz, intensive, vertrauensvolle, tragfähige und abwechslungsreiche<br />

Beziehungen, auch zu Personen, die keine Drogen konsumieren,<br />

ein fester Partner/ eine feste Partnerin, eine eigene Familie,<br />

ausreichend finanzielle Mittel, andere Freizeitbeschäftigungen und<br />

Hobbies, die nicht drogenspezifisch sind. Sie verfügen ebenfalls<br />

über personelle Ressourcen, wie Kontrollbewusstsein, Selbstwertgefühl<br />

und Selbstbewusstsein, Hemmschwellen, die für sie eine<br />

Grenze darstellen, die sie nicht überschreiten wollen, wie z.B. die<br />

intravenöse Konsumform und die Einhaltung bestimmter Kontrollregeln,<br />

damit der Drogenkonsum mit dem Alltag vereinbar ist. Diese<br />

Ressourcen scheinen auch bei

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