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B2.Streetwork Jahresbericht 2008 - KIM - Soziale Arbeit eV

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derruf zu vermeiden. Erfolg misst sich<br />

dabei an den Zielen der KlientInnen<br />

und in Bezug auf die Ausgangsposition:<br />

für den einen ist es ein Riesenerfolg,<br />

Bewährungsauflagen einzuhalten und<br />

sich eigenverantwortlich um die Beantragung<br />

von Leistungen zu kümmern,<br />

für die andere steht die Reduzierung<br />

von Beikonsum und die Entwicklung einer<br />

weitergehenden Lebensperspektive<br />

im Vordergrund.<br />

Insgesamt wurden in <strong>2008</strong> 14 KlientInnen<br />

in eine Entgiftungsbehandlung<br />

vermittelt, von denen sechs im Anschluss<br />

eine Entwöhnungsbehandlung<br />

begonnen haben. Drei KlientInnen haben<br />

eine längere Haftstrafe angetreten,<br />

ein Klient ist an den Folgen seines langjährigen<br />

Drogenkonsums verstorben.<br />

Ein weiterer wurde an das Ambulant<br />

Betreute Wohnen des <strong>KIM</strong>-<strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong><br />

e.V. vermittelt, bei acht Klienten<br />

konnte eine soziale und gesundheitliche<br />

Stabilisierung erreicht werden. Vier<br />

KlientInnen haben die Begleitung abgebrochen<br />

oder sind unbekannt verzogen.<br />

Verbesserung der Rahmenbedingungen<br />

für die Substitution<br />

Trotz der beachtenswerten Fortschritte<br />

in der Substitutionsbehandlung (von einer<br />

Behandlung mit Experimentierstatus<br />

zur Regelversorgung) sind wir von<br />

Alltagsbegleitung<br />

einer normalen Krankenbehandlung<br />

Opiatabhängiger noch weit entfernt.<br />

„Die Substitutionsbehandlung ist kein<br />

Königsweg in der Suchtbehandlung,<br />

wohl aber ihre entscheidende Stütze.“<br />

18<br />

Die „freie Arztwahl“ beispielsweise als<br />

Grundlage unseres Gesundheitssystems<br />

ist allein schon deswegen eingeschränkt,<br />

weil nur ÄrzteInnen zur Behandlung<br />

zugelassen sind, die zuvor<br />

durch eine Weiterbildung ihre fachliche<br />

Befähigung nachgewiesen haben. Zur<br />

Sicherstellung einer flächendeckenden<br />

Versorgung bedarf es zudem weiterer<br />

rechtlicher Klärungen, administrativbürokratischer<br />

Vereinfachungen und<br />

organisatorischer Verbesserungen in<br />

mehreren Bereichen. Die Regelungen<br />

zur täglichen Einnahmekontrolle erschweren<br />

es, dass die Behandlung mit<br />

den individuellen Fortschritten sozialer<br />

Integration Schritt hält.<br />

Beispielsweise wird eine reguläre Erwerbsarbeit<br />

bei täglichem Erscheinen-<br />

Müssen in der Arztpraxis nahezu unmöglich.<br />

Das Drängen und die Fixierung auf<br />

Abstinenz und die Abwertung anderer<br />

Ziele gefährden oft die erreichten Behandlungsfortschritte.<br />

Die Therapiefreiheit<br />

des Arztes ist auch insoweit<br />

eingeschränkt, als er nicht nur berufsrechtlich<br />

belangt werden kann, sondern

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