B2.Streetwork Jahresbericht 2008 - KIM - Soziale Arbeit eV

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Sucht und Migration schätzt werden. Die Tendenz ist allerdings steigend. Untersuchungen diesbezüglich sind bisher unzureichend durchgeführt worden, eine Einstellung und Umstellung auf diese Zielgruppe findet nur sehr langsam statt. Unterschiedliche Sucht- und Drogenberichte, sowie VDR- Statistiken 35 weisen auf einen wesentlich niedrigeren Anteil von Migranten an Sucht- und Drogenabhängigen in stationären Suchtkrankenhilfeeinrichtungen hin. Der Anteil an Menschen mit Migrationshintergrund beträgt hier lediglich 15% - 18%. Interessant zu sehen ist, je niederschwelliger die jeweilige Suchthilfeeinrichtung arbeitet, desto höher ist auch der Kontakt zu dieser Zielgruppe. In der offenen Gruppenarbeit beträgt dieser Anteil bereits 30%, in der Straßensozialarbeit bereits 40%. Wir schätzen den Anteil an Migranten unter den KlientInnen des B2 auf etwa 25% - 35%. Wobei der Anteil unter den Cafébesuchern der Höhere ist. Die Tendenz ist in den letzten Jahren im B2 stark gestiegen und hält sich nun stabil. Die sprachlichen Barrieren können oft durch Besucher, die sowohl die russische als auch die deutsche Sprache beherrschen, aufgehoben werden. Die <strong>Arbeit</strong> mit dieser Zielgruppe erweist sich als Herausforderung. Der Bedarf gestaltet sich anders als bei den übrigen Cafébesuchern. Dies äußert sich darin, dass diese oft ihre Angelegenheiten eigenständig regeln und unsere Räumlichkeiten nutzen um beispielsweise ungestört Telefonate zu führen. Dennoch steigt das Vertrauen uns gegenüber; immer öfter werden auch unsere Beratungsangebote wie Schwangerschaftsberatungen genutzt. Sie halten sich meist in unserem Gartenbereich auf, recht isoliert von unseren übrigen Cafébesuchern und bilden Kontakte unter ihresgleichen. Immer öfter gelingt es uns auch, diese Zielgruppe an suchttherapeutische Einrichtungen weiter zu vermitteln. Die hohen Besucherzahlen unseres Cafébereichs deuten auf einen hohen Akzeptanzgrad gegenüber unserer Einrichtung hin. Es ist zu erwarten, dass in den kommenden Jahren dieser noch steigt und damit die Beratungsangebote ebenfalls stärker genutzt werden. 35) www.3sat.de 77
78 Ausblick 2009 Im Jahr 2009 werden zwei Mitarbeiter unseres Teams an einer Fortbildung zum Thema „Kontrollierter Konsum illegaler Drogen“ (KISS – lesen Sie dazu auch den Artikel ab S. 67) teilnehmen. Das Ziel ist es, ab Herbst in unserer Einrichtung eine regelmäßig stattfindende KISS-Gruppe anbieten zu können und dadurch das Spektrum an Hilfeangeboten für unsere KlientInnen zu erweitern. Zusätzlich haben wir uns vorgenommen, die Grundversorgung unserer Klienten im Rahmen unserer mobilen Streetwork mithilfe der Tafel und privater Lebensmittelspenden weiter auszubauen. Des Weiteren möchten wir die Idee eines Konsumraums in Paderborn weiterverfolgen. Das Infektions- und Gesundheitsrisiko für Drogenkonsumenten durch unsauberen Konsum aber auch für Unbeteiligte durch bspw. an öffentlichen Plätzen liegengelassene Konsumutensilien könnte dadurch weiter minimieret werden. Wir hoffen, dass wir den Drogen-Alltag unserer KlientInnen auch in diesem Jahr durch besondere Aktionen wie z.B. Grillfeste, Bandauftritte, Geschenkbasare usw. ein wenig unterbrechen können. Bedanken möchten wir uns an dieser Stelle noch bei unseren Kooperationspartnern für die gute Zusammenarbeit im letzten Jahr. Wir hoffen, dass die Zusammenarbeit mit den vielen Einrichtungen, Kliniken und Behörden auch in diesem Jahr weiterhin so gut funktioniert und wir den KlientInnen dadurch ein ineinandergreifendes Hilfesystem anbieten können. Wenn Sie fragen zu unserer Einrichtung haben oder unsere Einrichtung mit einer Gruppe besuchen möchten, nehmen Sie bitte unter den auf S. 9 angegebenen Wegen Kontakt zu uns auf. Wir freuen uns über Ihr Interesse. Ein erfolgreiches Jahr 2009. Das Team des <strong>B2.Streetwork</strong>
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