B2.Streetwork Jahresbericht 2008 - KIM - Soziale Arbeit eV
B2.Streetwork Jahresbericht 2008 - KIM - Soziale Arbeit eV
B2.Streetwork Jahresbericht 2008 - KIM - Soziale Arbeit eV
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
28<br />
4<br />
<strong>Arbeit</strong>sbereich<br />
Übernachtung<br />
Die B2.Not-Übernachtungsstelle bietet<br />
14 Betten für Männer und 8 Betten für<br />
Frauen bzw. für Paare auf separaten<br />
Etagen an. Die Frauenetage ist durch<br />
einen Knauf von außen gesichert, Männer<br />
(außer dem Bewohner des separaten<br />
Paarzimmers) haben keinen Zutritt.<br />
Die getrennte Unterbringung wird dem<br />
besonderen Schutzbedürfnis der Frauen<br />
gerecht und bietet ihnen die dringend<br />
benötigte Rückzugsmöglichkeit.<br />
So genannte Notschläfer können ein bis<br />
drei Nächte bleiben, sog. feste Aufnahmen<br />
können die Übernachtung bis<br />
zu sechs Wochen nutzen. Danach sollten<br />
sie entweder mit sozialarbeiterischer<br />
Hilfe ihre Wohnsituation bzw. ihre<br />
weiteren Perspektiven geklärt haben<br />
oder sie müssen für mindestens drei<br />
Wochen das Haus wieder verlassen.<br />
Damit wird vermieden, dass die Notübernachtungsstelle<br />
als Dauerlösung<br />
angesehen wird.<br />
Bei den Notschläfern zählten wir in diesem<br />
Jahr 187 Personen, davon 58 Frauen<br />
(2007: 179 / 51, 2006: 174 / 24).<br />
Von den 187 Notschläfern insgesamt<br />
wurden 134 Personen nach drei Tagen<br />
Übernachtung für sechs Wochen fest<br />
aufgenommen. Unter ihnen waren 38<br />
Frauen (2007: 122 / 31).<br />
In der Übernachtungsstelle können wir<br />
ein deutliches Verantwortungsgefühl<br />
des Einzelnen gegenüber der Einrichtung<br />
und dem persönlichen Bereich<br />
feststellen. Sicherlich wäre die gesellschaftliche<br />
Re-Integration oftmals eher<br />
möglich, wenn wir in eigenen bezahlbaren<br />
Wohnraum vermitteln könnten.<br />
Viele Vermieter sorgen sich um ihre<br />
Mieteinnahme oder befürchten eine<br />
Verwahrlosung ihrer Wohnung, wenn<br />
der Bewerber nicht tadellos gekleidet<br />
erscheint. Schön wäre es, wenn unser<br />
Trägerverein städtische Häuser zu diesem<br />
Zweck (und z.T. auch als Übergangslösung)<br />
zur Verfügung hätte.<br />
Krisenzimmer<br />
Das Reglement unserer Notübernachtungsstelle<br />
beinhaltet, dass sich nach<br />
sechswöchiger Übernachtungszeit eine<br />
dreiwöchige Sperre anschließt. Sie soll<br />
verhindern, dass die Notlösung zur<br />
Dauerlösung wird.<br />
Um das ‚Schlafen auf der Straße’ während<br />
der dreiwöchigen Sperre zu vermeiden,<br />
bieten wir für die männlichen<br />
Wohnungslosen ein Krisenzimmer mit 4<br />
Schlafplätzen und für Frauen ein Krisenbett<br />
an. Ein ‚Krisenbett’ kann von<br />
Drogenabhängigen und Szeneangehörigen<br />
genutzt werden. Dies gilt besonders<br />
für ehemalige Bewohner während<br />
der regulären Sperrfrist. Disziplinarisch<br />
entlassene Bewohner können dieses<br />
Angebot nicht in Anspruch nehmen.