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MÄRZ 2010 AUS DER KAMMER<br />

17<br />

... heute <strong>im</strong> neuen „Servicezentr<strong>um</strong> Gesundheit“ am Bahnhof untergebracht.<br />

Die Entwicklung des Gesundheitssystems<br />

in Österreich steht in<br />

engem Zusammenhang mit der<br />

Errichtung des Wohlfahrtsstaates<br />

auf dem Gebiet der Österreich-<br />

Ungarischen Monarchie ab 1867.<br />

Auf Vereinsbasis entstand demnach<br />

1868 <strong>die</strong> erste Allgemeine<br />

Arbeiter-, Kranken- und Invalidenunterstüt<strong>zu</strong>ngskasse<br />

in Wien.<br />

Die erste Vereinigung von Krankenkassen<br />

fand 1876 mit 16 Kassen<br />

als Gründungsmitgliedern<br />

statt.<br />

Eine erste Novelle der Gewerbeordnung<br />

(1885) brachte <strong>die</strong> Einführung<br />

des elfstündigen Arbeitstages,<br />

Regelung der Sonn- und<br />

Feiertagsruhe sowie Best<strong>im</strong>mungen<br />

für jugendliche Hilfsarbeiter<br />

und Frauen.<br />

1888 wurde mit der Einführung<br />

der Unfall- und Krankenversicherung<br />

der ArbeiterInnen nach dem<br />

Vorbild der Bismarckschen Sozi-<br />

alpolitik der Grundstein für das heutige Sozialversicherungssystem<br />

gelegt. Die<br />

Notwendigkeit <strong>zu</strong>r Einführung der Sozialversicherung<br />

ergab sich durch den schlechten<br />

Gesundheits<strong>zu</strong>stand der Wehrpflichtigen<br />

und auf <strong>die</strong> soziale Lage der<br />

Lohnarbeiter. Die Krankenversicherung<br />

sah eine ärztliche Behandlung, Heilmittel<br />

und ein angemessenes Krankengeld vor.<br />

Die Unfallversicherung beinhaltete eine<br />

Verletzten- sowie eine Hinterbliebenenrente.<br />

Die Finanzierung erfolgte <strong>zu</strong> zwei Drittel<br />

mittels Pflichtversicherung durch <strong>die</strong> Arbeiterschaft,<br />

<strong>zu</strong> einem Drittel durch <strong>die</strong> UnternehmerInnen.<br />

Die Organe der Sozial- und<br />

Krankenversicherungen waren auf dem<br />

Prinzip der Selbstverwaltung aufgebaut,<br />

eine staatliche Be<strong>zu</strong>schussung war nicht<br />

vorgesehen. Trotzdem übte <strong>die</strong> Staatsbürokratie<br />

großen Einfluss auf <strong>die</strong> Sozialversicherung<br />

aus.<br />

Die Privatangestellten formierten sich in<br />

Zusammenhang mit der zahlenmäßigen<br />

Vermehrung von Großunternehmen in der<br />

zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts als eigene<br />

soziale Gruppe. 1906 erhielt das Ge-<br />

MAG. STEFAN<br />

RAUCHEN ZAUNER<br />

AD PERSONAM<br />

setz „betreffend <strong>die</strong> Pensionsversicherung<br />

der in privaten Diensten<br />

und einiger in öffentlichen Diensten<br />

Angestellter,“ in dem weder<br />

ein Staats<strong>zu</strong>schuss noch eine Ausfallshaftung<br />

des Staates vorgesehen<br />

war, <strong>die</strong> kaiserliche Sanktion.<br />

In <strong>die</strong>sem Gesetz gilt ebenfalls der<br />

Grundsatz der Pflichtversicherung.<br />

Die Versicherungspflichtigen<br />

wurden in sechs Gehaltsklassen<br />

eingeteilt. Die Beiträge waren<br />

in festen Prämien <strong>zu</strong> entrichten,<br />

deren Höhe je nach Gehalt gestaffelt<br />

war. Die Beitragspflicht fiel in<br />

den untersten vier Gehaltsklassen<br />

<strong>zu</strong> zwei Drittel dem Dienstgeber,<br />

<strong>zu</strong> einem Drittel dem/der Dienstnehmer/in<br />

<strong>zu</strong>r Last. In den Klassen<br />

fünf und sechs gab es eine<br />

Hälfteteilung.<br />

1918 gab es allein auf dem Gebiet<br />

des heutigen Österreich mehr<br />

als 600 Sozialversicherungsträger,<br />

davon hunderte Krankenkassen<br />

für ArbeiterInnen, Angestellte, ArbeitnehmerInnen<br />

der Landwirtschaft,<br />

<strong>im</strong> Gewerbe, Handel, usw.<br />

Der Zusammenbruch der Dona<strong>um</strong>onarchie<br />

und das Aufblühen<br />

der Sozialdemokratie führten mit<br />

der Einführung der Arbeitslosenversicherung<br />

(1920), der Ausweitung<br />

der Krankenversicherung<br />

Nach dem Studi<strong>um</strong> der Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Public Economics,<br />

Controlling u. Organisationsmanagement in Graz ist Mag. Stefan Rauchenzauner seit Juli<br />

2002 in der Ärztekammer Salzburg tätig. Seit Jahresbeginn ist der gebürtige Salzburger stv.<br />

Kammeramtsdirektor mit Arbeitsschwerpunkt Kurie der Niedergelassenen Ärzte sowie<br />

kurienübergreifende gesundheitsökonomische Grundlagenarbeit. Im med.i<strong>um</strong> wird Mag.<br />

Rauchenzauner <strong>die</strong> gesetzliche Krankenversicherung darstellen, ihre Finanzierungsprobleme<br />

analysieren sowie den Vergleich mit anderen Gesundheitssystemen anstellen.

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