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6 AUS DER KAMMER<br />

Total<br />

Anti Korrupt<br />

AUS DER KAMMER<br />

WIENER SPITALSÄRZTE WERDEN ERNEUT DER KORRUPTION BESCHULDIGT.<br />

WIE ES IN SALZBURG MIT DER UMSETZUNG DER NEUEN<br />

ANTIKORRUPTIONSRICHTLINIEN AUSSIEHT.<br />

Mitte Jänner erschüttern Vorwürfe<br />

über angebliche Millionenzahlungen<br />

von Pharmafirmen an<br />

Ärzte erneut <strong>die</strong> Öffentlichkeit:<br />

„Experten sprechen von Milliardengeschäften<br />

mit Beraterhonoraren<br />

für führende Ärzte und<br />

finanzierte Weihnachtsfeiern,“<br />

schreibt <strong>die</strong> Austria Presse Agentur<br />

am 25.1.2010. Haben <strong>die</strong> Antikorruptionsgesetze<br />

der Regierung<br />

nicht gefruchtet? Gönnen<br />

sich niedergelassene Ärzte nach<br />

wie vor das gratis Mittagessen mit<br />

dem Pharmareferenten? Wird der<br />

Pr<strong>im</strong>ar noch <strong>im</strong>mer samt Gattin<br />

für eine Woche nach Lech z<strong>um</strong><br />

Kongress eingeladen? „Nein“,<br />

sagt Dr. Jörg Hutter, Vizepräsident<br />

der Ärztekammer Salzburg, „<strong>die</strong><br />

Sensibilisierung dafür was korrupt<br />

ist, hat in den letzten Jahren<br />

stark <strong>zu</strong>genommen. Gesetze und<br />

der Druck der Öffentlichkeit machen<br />

Korruption heute quasi unmöglich.“<br />

Seit 1. September 2009 ist das<br />

neue Antikorruptionsgesetz in<br />

Kraft, das Schwachstellen des<br />

alten Gesetzes (StRÄG 2008) aus<br />

dem Weg rä<strong>um</strong>t und <strong>die</strong> Korruption<br />

sowohl <strong>im</strong> öffentlichen Bereich<br />

(Krankenhaus) wie auch <strong>im</strong> privaten<br />

Bereich (Niedergelassene Ärzte)<br />

nachhaltig bekämpfen soll.<br />

Gleichzeitig hat <strong>die</strong> Novelle aber<br />

auch Mittel- und Wege eröffnet,<br />

Aus- und Fortbildung, klinische<br />

Stu<strong>die</strong>n und Drittmittelanwerbung<br />

durch Pharma- oder Medizinfir-<br />

men in Zukunft möglich <strong>zu</strong> machen. Die<br />

Salzburger Landeskliniken (SALK) haben<br />

darauf <strong>um</strong>gehend mit der Erlassung einer<br />

Richtlinie reagiert, der sich <strong>die</strong> kleineren<br />

Salzburger Krankenhäuser angeschlossen<br />

haben.<br />

Für Niedergelassene Ärzte gibt es den<br />

V<strong>erhalten</strong>skodex der Österreichischen Ärztekammer,<br />

der u.a. <strong>die</strong> Teilnahme an medizinischen<br />

Veranstaltungen, <strong>die</strong> Annahme<br />

von Geschenken, Anwendungsbeobachtungen<br />

sowie <strong>die</strong> Anwendung von Medikamenten<br />

am Patienten streng reglementiert.<br />

Wie sieht das nun in der Praxis aus?<br />

„Prinzipiell ist sowohl <strong>im</strong> Krankenhaus wie<br />

auch <strong>im</strong> Niedergelassenen Bereich der<br />

Amtsmissbrauch – sei es durch das so genannte<br />

„Anfüttern“ oder das Annehmen von<br />

sonstigen Zuwendungen strafbar und wird<br />

sehr streng geahndet,“ weiß Dr. Johannes<br />

Barth, Kammeramtsdirektor-Stellvertreter<br />

und Jurist der ÄKS. Konkret heißt das, dass<br />

Ärzte keine Zuwendungen von Dritten annehmen<br />

dürfen, sofern ihnen daraus Vorteile<br />

erwachsen. Die Novelle vom September<br />

bringt das wichtige Aber: Gibt der Dienstgeber<br />

sein Einverständnis, können sehr wohl<br />

Zuwendungen angenommen werden. Vorausgesetzt<br />

natürlich der Arzt handelt pflichtgemäß.<br />

„Wenn das Krankenhaus <strong>die</strong> Essenseinladung,<br />

das Seminar oder den Kongress<br />

bewilligt, ist <strong>die</strong> Teilnahme kein Problem,“<br />

erklärt Dr. Barth.<br />

Wichtig dabei ist, dass alle am Krankenhaus<br />

beschäftigten Ärzte dem rechtlichen<br />

Begriff des Amtsträgers unterliegen, und damit<br />

den strengeren gesetzlichen Strafregelungen<br />

unterworfen sind. „Deshalb ist es<br />

auch so wichtig, vor ausnahmslos jeder Annahme<br />

einer Zuwendung, den Weg z<strong>um</strong> Vor-<br />

Von Julia Heuberger-Denkstein<br />

VP Dr. Walter<br />

Arnberger<br />

VP Priv.-Doz.<br />

Dr. Jörg Hutter<br />

Dr. Johannes<br />

Barth<br />

Bild: fotolia

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