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42 MEDIZIN IN SALZBURG<br />

einzelne Stoßwellen<strong>im</strong>pulse unmittelbar<br />

ausgeprägt schmerzhaft,<br />

weswegen eine suffiziente Analgesie<br />

Behandlungsvorausset<strong>zu</strong>ng ist.<br />

Wir verwenden <strong>hier</strong><strong>zu</strong> eine Allgemeinnarkose.<br />

Nach der Stosswellenanwendung<br />

wird <strong>die</strong> Pseudoarthrose<br />

wie eine frische Fraktur <strong>im</strong><br />

Gips oder Kunststoffverband für 4<br />

bis 6 Wochen, solche des Scaphoids<br />

für 8 Wochen ruhiggestellt. Sind<br />

Knochen der unteren Extremität<br />

betroffen, erfolgt darüber hinaus<br />

eine Entlastung (Stützkrücken).<br />

Als Ausschlusskriterien gelten<br />

Koagulopathien, offene Epiphysen<br />

<strong>im</strong> Fokus, Hirngewebe oder Rückenmark<br />

<strong>im</strong> Fokus, T<strong>um</strong>or oder<br />

Lungengewebe <strong>im</strong> Fokus, Schwangerschaft<br />

und akuter Infekt. Die<br />

Nebenwirkungen beschränken sich<br />

auf kurzfristige regionale Hyperämien<br />

und <strong>um</strong>schriebene petechiale<br />

Hämatombildungen <strong>im</strong> Fokusbereich.<br />

Schmerzhafte Nachwirkungen<br />

bestehen nicht, laut<br />

Literatur resultiert vielmehr ein<br />

ESWT induzierter Analgesieeffekt<br />

an der Pseudoarthrose.<br />

Zur ESWT Therapie indiziert sind<br />

verzögert heilende Frakturen ab 3<br />

Monaten, sowie Pseudoarthrosen<br />

bis <strong>zu</strong> 24 Monaten (Scaphoid bis<br />

48 Monate). Darüber hinausgehende,<br />

noch ältere Frakturen sind<br />

mit der ESWT einer Heilung ka<strong>um</strong><br />

mehr <strong>zu</strong><strong>zu</strong>führen. Grundsätzlich<br />

bedarf <strong>die</strong> Indikationsstellung <strong>zu</strong>r<br />

Therapie einiger Erfahrung. Neben<br />

40 a, m, 12 Mo post OP: Atrophe<br />

Radiuspseudoarthrose li.<br />

einer Röntgenbildbeurteilung hat sich <strong>die</strong><br />

konventionelle Computertomographie <strong>zu</strong>r<br />

Stellung einer Therapieindikation wie auch<br />

<strong>zu</strong>r Beurteilung eines Behandlungsergebnisses<br />

routinemäßig etabliert. Für spezielle Fragestellungen<br />

hat sich darüber hinaus das<br />

Kontrast MRI sehr bewährt.<br />

Hypertrophe, also kallusreiche Pseudoarthrosen<br />

sind in der Regel einer Stosswellentherapie<br />

sehr gut <strong>zu</strong>gänglich, atrophe Pseudoarthrosen<br />

sind unserer Erfahrung nach <strong>im</strong><br />

Gegensatz <strong>zu</strong> Angaben in der Literatur deutlich<br />

schlechter therapierbar. Auch sind regionale<br />

Unterschiede auffällig: Weist eine Auswertung<br />

unserer gesamten sechs Monatsergebnisse<br />

(lange Röhrenknochen der oberen<br />

und unteren Extremitäten, inkl. Schenkelhals,<br />

Patella, Hand / Fußwurzel und Mittelhand /<br />

Mittelfuß) bei total 204 Fällen bis inklusive<br />

2008, eine Heilungsquote von 64 % auf (geheilt<br />

131, unsicher 4, nicht geheilt 69), so deckt<br />

sich <strong>die</strong>se cirka mit jener der Ergebnisse am<br />

Scaphoid mit 62 % (total 42, geheilt 26, unsicher<br />

1, nicht geheilt 15). Am Schienbein beträgt<br />

<strong>die</strong> Heilungsquote bei total 66 Fällen 77 % (geheilt<br />

51, unsicher 1, nicht geheilt 14), hingegen<br />

wurde am Oberschenkelschaft bei total 36<br />

Fällen, nur eine Heilungsquote von 47 % erreicht<br />

(geheilt 17, unsicher 0, nicht geheilt 19).<br />

Der ESWT sind Grenzen gesetzt bei breiten<br />

resorptiven Pseudoarthrosefugen, wobei in<br />

der Literatur angegebene Toleranzbreiten<br />

von bis <strong>zu</strong> 5 mm auch unserer Erfahrung<br />

nach ein max<strong>im</strong>ales Obermaß darstellen.<br />

Avitale, nekrotische Pseudoarthrosezonen,<br />

insbesondere Knochensequester und nichtdurchblutete<br />

Hauptfragmente (Scaphoid)<br />

stellen Kontraindikationen für eine erfolgreiche<br />

Stoßwellenbehandlung dar.<br />

Zweitbehandlungen nach Versagen<br />

einer ersten ESWT sind ebenso<br />

Teil eines Therapiekonzeptes,<br />

wie chirurgische Eingriffe, wie Dynamisierung<br />

oder Osteotomie<br />

(Wadenbein), <strong>die</strong> ebenfalls mit einer<br />

ESWT kombiniert werden<br />

können.<br />

Die konservative Pseudoarthrosetherapie<br />

mittels Stoßwellen<br />

stellt ein Spezialgebiet des versierten<br />

Chirurgen dar. Die großen Vorteile<br />

einer Noninvasivität und erwartbare<br />

Erfolgsaussichten sind<br />

<strong>hier</strong>bei fallbezogen gegen ein Risiko<br />

eines Therapieversagens und<br />

damit verbundenen beträchtlichen<br />

Zeitverlustes ab<strong>zu</strong>wägen.<br />

Alternativ müssen pr<strong>im</strong>är chirurgisch<br />

invasive Sanierungsmethoden<br />

unter Einbeziehung von deren<br />

Risiken indiziert und geplant werden.<br />

Im Vordergrund steht <strong>hier</strong>bei<br />

der Patient, welcher oftmals mehrfachverletzt,<br />

manchmal polytra<strong>um</strong>atisiert,<br />

meistens aber mehrfach<br />

operiert, bereits eine lange Leidensgeschichte<br />

bereits hinter sich<br />

bringen musste.<br />

15 Mo post OP, 3 Mo post ESWT 18 Mo post OP, 3 Mo post 2.ESWT 21 Mo post OP, 6 Mo post 2.ESWT:<br />

geheilt

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