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38 MEDIZIN IN SALZBURG<br />
DIAGNOSTIK UND<br />
THERAPIE<br />
Folgende Untersuchungen sind<br />
wichtig:<br />
> Direkte Laryngoskopie<br />
> Stroboskopie bei St<strong>im</strong>mberuflichen<br />
als Funktionsdiagnostik<br />
> Nasenendoskopie und<br />
NNH-Rö (Ausschluss sinugener<br />
Ursachen)<br />
> Pulmologische Abklärung<br />
> Reflux Symptom Index (RSI)<br />
> Reflux Finding Scores (RFS)<br />
Zusätzlich sind folgende<br />
Begleituntersuchungen als<br />
Goldstandart wichtig<br />
2 Kanal 24h pH Metrie, wobei an<br />
der Sonde ein Sensor den Reflux<br />
<strong>im</strong> distalen Ösophagus und einer<br />
den Reflux <strong>im</strong> Laryngopharynx<br />
misst.<br />
Eine aktuelle Entwickung ist das<br />
Dx-PH-Metriesystem von der Firma<br />
Restech, welches nur eine<br />
Messsonde benötigt, <strong>die</strong> hinter dem<br />
weichen Ga<strong>um</strong>en plaziert wird, für<br />
<strong>die</strong> Patienten komfortabler ist und<br />
eine Messzeit bis <strong>zu</strong> 48 Stunden ermöglicht.<br />
Eine Gastroskopie allein kann<br />
keinen LPR nachweisen, zeigt<br />
jedoch <strong>die</strong> Verhältnisse <strong>im</strong> Ösophagus<br />
und Hiatusbereich (Insuffizient,<br />
Hernie, Ausschluss vor<br />
Barrettösophagus und eosinophile<br />
Ösophagitis).<br />
Bei Dysphagie ist ein Schluckvideogramm<br />
notwendig.<br />
THERAPIE VOM LPR<br />
Medikamentöse Therapie:<br />
Protonenp<strong>um</strong>penhemmer sind <strong>die</strong><br />
Mittel der Wahl. Unter ihnen zeigt<br />
sich eine bessere Säuresuppression<br />
sowie Heilungsrate als unter<br />
„Bei LPR handelt es sich auf jeden Fall <strong>um</strong> keine<br />
seltene Erkrankung. Als eigenständiges Krankheitsbild<br />
ist sie noch nicht ins breite medizinische<br />
Bewusstsein gerückt.“<br />
H2-Antihistaminika. Omeprazol und Pantoprazol<br />
wurden bisher am besten untersucht,<br />
wobei es unter Pantoprazol und Rapemazol <strong>zu</strong><br />
weniger Medikamenteninteraktionen kommt,<br />
(z. B. mit Marc<strong>um</strong>ar) (Bl<strong>um</strong>e 2006(. In der<br />
Schwangerschaft wird Omeprazol empfohlen,<br />
bei Schluckstörungen ist das lösbare Nexi<strong>um</strong><br />
empfehlenswert.<br />
Therapieschema nach Step Down Regieme:<br />
1. Monat 1x1 Höchstdosis eines PPI;<br />
2. Monat ½ der Höchstdosis eines PPI; 3. Monat<br />
Ausschleichen mit ½ der Höchstdosis eines<br />
PPI jeden 2.Tag.<br />
Bei massiven LPR-Zeichen und Symptomen<br />
(Spasmen, Husten, Leucoplakische Beläge)<br />
sollte man mit 2x1 der Max<strong>im</strong>aldosis für einen<br />
Monat beginnen. Zusätzlich kann am<br />
Abend ein H2-Antihistaminik<strong>um</strong> gegeben<br />
werden, <strong>um</strong> <strong>die</strong> Refluxatmenge <strong>zu</strong> vermindern.<br />
Kommt es <strong>zu</strong>r Besserung, wird <strong>die</strong> Dosis<br />
schrittweise über mehrere Monate (normal 3<br />
Monate) reduziert (Belafsky 2001). Bei einem<br />
fehlenden Ansprechen auf <strong>die</strong> verordnete Medikation<br />
muss eine intensivere Abklärung wie<br />
oben beschrieben durchgeführt werden sowie<br />
über <strong>die</strong> Indikation einer chirurgischen Intervention<br />
(Fundoplikatio) nachgedacht werden.<br />
HÄUFIGSTE FEHLER BEI DER<br />
DIAGNOSE UND THERAPIE<br />
> Nicht an den LPR <strong>zu</strong> denken<br />
> Den LPR <strong>zu</strong> gering und <strong>zu</strong> kurz <strong>zu</strong><br />
behandeln<br />
> Die PPI-Abenddosis vor dem Schlafengehen<br />
<strong>zu</strong> nehmen<br />
> (Late night-Dosis geringer wirksam)<br />
> Das PPI z<strong>um</strong> oder nach dem Essen <strong>zu</strong><br />
nehmen<br />
> Abruptes Absetzen von PPI (akuter<br />
Säure-Rebound-Effekt)<br />
> Andere Ursachen der LPR Symptomatik<br />
<strong>zu</strong> übersehen wie:<br />
- chronische Sinusitis und Allergie als<br />
Husten-Trigger<br />
- Hyperthyreose und Str<strong>um</strong>a als<br />
Globusursache<br />
- Chron. Cervicalgie und Angsstörungen<br />
als Globus-Trigger<br />
NEBENWIRKUNGEN<br />
DER PPI<br />
> Medikamteninteraktionen<br />
(mit Mark<strong>um</strong>ar)<br />
> Osteoporose bei Langzeit<br />
PPI-Gabe (Cave unkritische<br />
PPI-Therapie)<br />
> Entwicklung von Lebensmittelallergie<br />
(Sensibilisierung <strong>im</strong><br />
Dünndarm durch unverdaute<br />
Eiweißverbindungen (Sushi)<br />
> Hautjucken und Magenkrämpfe<br />
(selten)<br />
In der Literatur schwankt <strong>die</strong> Prävalenz<br />
des LPR in der westlichen<br />
Bevölkerung zwischen<br />
10-30%. Auf jeden Fall handelt es<br />
sich <strong>hier</strong>bei <strong>um</strong> keine seltene Erkrankung.<br />
Nicht <strong>zu</strong>letzt aufgrund<br />
der unspezifischen Symptome,<br />
sondern auch weil der LPR als eigenständige<br />
Krankheitsentität<br />
noch nicht entsprechend in das<br />
breite medizinische Bewusstsein<br />
gerückt ist, werden Patienten mit<br />
<strong>die</strong>ser Erkrankung erst sehr spät<br />
erkannt.<br />
AUSWIRKUNGEN<br />
AUSWIRKUNGEN VON LPR<br />
AUF DEN KÖRPER<br />
Larynx: Larynx-Ca, Subglottische<br />
Stenosen Chr. Laryngitis, Kontaktulcera<br />
Larynxgranulome, Cricoarythenoidfixation<br />
Intubationsgranulome, Laryngomalacia<br />
Pachydermien,, chron.Pharyngitis<br />
Laryngospasmen, chron.Husten,<br />
Dysphagie, Globus Pharyngis,<br />
Zenkerdiverdickel, Leukoplakien,<br />
Paradoxical Vocal Fold Movement,<br />
St<strong>im</strong>mlippenknötchen, Rez.Papillome<br />
Pharynx: Globus, Halsbrennen,<br />
Dysphagie, Zenker Diverdickel<br />
Lunge: Asthma, Bronchiektasen, chron.<br />
Husten, Aspirationspne<strong>um</strong>onie, chron.<br />
obstr. Lungenerkrankung<br />
Andere: Sudden infant death syndrom,<br />
chron. Sinusitis und Otitis media, Obstr.<br />
sleep apnea, Zahnschmelzschäden,<br />
Überregung des parasympath.NS (Rezeptorenübererrgung)<br />
„Vaguskrankheit“