Lobgesang - Antiquariat.de

Der „Palazzo Venezia“ an der Piazza Venezia war ursprünglich
kurz päpstliche Residenz, danach lange Amtssitz des
venezianischen Botschafters. Nach der Oberherrschaft Napoleons
wurde die Botschaft wegen Baufälligkeit verlegt
und anschließend von Grund auf renoviert. Zuletzt war er
Regierungssitz Mussolinis, der hier 1940 den Eintritt Italiens
in den Krieg gegen Frankreich und Großbritannien
proklamierte. Das Gästebuch enthält über 70 Unterschriften,
meist mit Datumsangabe, darunter z.B. Janka Mikes
(Hofdame von Kaiserin Elisabeth), Gustav von Bohlen &
Halbach, Otto Czernin, Gottlieb von Jagow, Oscar von der
Lancken-Wakenitz (Gouverneur im besetzten Belgien),
Gebhard Fürst Blücher und Wanda Blücher von Wahlstatt
(seine dritte Ehefrau), Margit Zichy Zichy und Janos Zichy
(Freund von Liszt und ungar. Politiker), Heinrich Aretin
(Jurist und Politiker).
Karikaturen – (Postkutschenfahrt) – Leprince,
Xavier: Inconvéniens d’un voyage en diligence. 12
Tableaux: (Deckeltitel). Paris: Gihaut Frères, 1826.
12 kolorierte lithogr. Taf. quer-folio 28 × 38 cm.
späteres Ln. d. Zeit mit aufkaschiertem OU. (etw.
gebräunt und fleckig). € 2200,–
Lipperheide Xe 281. – Hübsche, gut kolorierte Tafeln, nach
Leprince (1799–1825) lithographiert von Engelmann und
Langlumé. Schildert alle Fährnisse einer Postkutschenfahrt.
– Leicht gebräunt und meist am Rand leicht fleckig;
8 Taf. mit Randein- bzw. -ausrissen, davon 4 hinterlegt.
Lessing – Buchholtz, Arend: Geschichte der
Familie Lessing. Herausgegeben von Carl Robert
Lessing. 1. Band. Berlin: Otto von Holten, 1909.
273 S., 36 × 28 cm. HLdr. d. Zt. m. Lederecken,
Rundumgoldschnitt, marmor. Deckelpapieren und
Vorsätzen, und reicher goldgeprägter Rückenverzierung
mit 6 falschen Bünden. € 650,–
Der schöne Einband ist signiert (eingeklebtes Etikett) von
„W. Collin, Hofbuchbinder, Berlin.“ – Der Band behandelt
auch auf ca. 100 Seiten den Dichter Gotthold Ephraim
Lessing. – Papier zum großen Teil sehr wasserfleckig.
Miniaturbücher – Pocket calender 1907. o.O.:
D.L.R. & Co., (1906). 36 nn. SS. (einschließlich
der fl. Vorsätze); 4,7 × 3,6 cm; Druck in Rot und
Blau. € 350,–
Engl. Miniatureinband vom Anfang des 20. Jhdts., Vorderdeckel
in Silber mit ornamentalem Dekor; einige Bleistiftanstreichungen;
vorderer Spiegel mit Platz für ein
kleines Foto (etw. beschäd.); Rücken berieben.
Napoleons Gesetzbuch – einzig officielle Ausgabe
für das Großherzogthum Berg – Code Napoléon.
Edition seule offcielle pour le Grand-Duché de Berg.
Düsseldorf: Levrault, 1810. 1075 S.; gr.-8vo; Pp. d.
Zt. (stark berieben und bestoßen). € 380,–
Frühe Ausgabe eines der fortschrittlichsten Gesetzeswerke
der modernen Zeit, offizielle Ausgabe mit deutsch-französischem
Paralleltext; vgl. Fromm 5454 (nur deutsch),
Kaspers, S. 152. – Im Gegensatz zum römischen Recht
betont der Code Napoléon die Freiheit des Individuums
und des Eigentums. Dieses Zivilgesetzbuch, von Tronchet,
Portalis, Maleville u.a. erarbeitet, trat 1804 als Code civil in
Kraft und übte nachhaltigen Einfluss auf die europäische
Gesetzgebung des 19. Jhdts. aus. 1807 wurde in Code Napoléon
umbenannt, was 1816 wieder rückgängig gemacht
wurde. – Gutes Exemplar mit ausführlichem Inhaltsverzeichnis
und Register.
Antiquariat Dr. Rainer Brockmann 33