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Lobgesang - Antiquariat.de

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Ulm-Söflingen. Unter <strong>de</strong>r Äbtissin Johanna Miller hatte das<br />

Kloster seit 1770 einen Prozess vor <strong>de</strong>m Reichskammergericht<br />

angestrengt. Ziel <strong>de</strong>s Rechtsstreits war die Entlassung<br />

<strong>de</strong>s Klosters aus <strong>de</strong>r Schutz- und Schirmherrschaft <strong>de</strong>r<br />

Reichsstadt Ulm. Dazu wur<strong>de</strong> diese Verteidigungsschrift<br />

angefertigt, in <strong>de</strong>r ausführlich die Gründung und Entwicklung<br />

<strong>de</strong>s Klosters, seine Rechte, die Entstehung und Reichweite<br />

<strong>de</strong>r Ulmer Schutzrechte, die Wahrung <strong>de</strong>r klösterlichen<br />

Rechte und Freiheiten, Fragen <strong>de</strong>r Gerichtsbarkeit,<br />

Huldigungsakte <strong>de</strong>r Untertanen etc. anhand von Urkun<strong>de</strong>n<br />

und Dokumenten belegt wird. Damit konnte <strong>de</strong>r Prozess<br />

für das Kloster entschie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n: aus <strong>de</strong>r Schirmherrschaft<br />

Ulms entlassen, wur<strong>de</strong> es bis zur Säkularisation 1802<br />

unmittelbares Reichsstift. – Leicht gebräuntes und wenig<br />

fleckiges, schönes Exemplar. – (Frank, K.S.: Das Klarissenkloster<br />

Söflingen. Seite 117 ff. und 219; Obhof: Laßberg<br />

und seine Bibliothek. Katalog Seite 22 ff.).<br />

Literatur – Hauff, Wilhelm. Phantasien und Skizzen.<br />

[Erste Auflage]. Stuttgart: Franckh 1828. Titelblatt,<br />

1 Blatt Inhalt, IV Seiten, 208 Seiten. Auf Velinpapier<br />

gedruckt. Lesebändchen. Farbschnitt. Prächtiger<br />

Halble<strong>de</strong>rband <strong>de</strong>r Zeit mit goldgeprägtem Rückentitel<br />

und ornamental-floraler Rückengold- und<br />

Blindprägung. Feinste Marmorpapier-Decken. Goldgeprägtes<br />

Supralibros auf <strong>de</strong>m Vor<strong>de</strong>r<strong>de</strong>ckel: Fahne<br />

schwingen<strong>de</strong>r, gekrönter Löwe mit Monogramm<br />

„W.L.“. Le<strong>de</strong>recken. Gr.-12mo. € 800,–<br />

Erste Auflage <strong>de</strong>r Sammlung, die unmittelbar nach <strong>de</strong>m<br />

frühen Tod <strong>de</strong>s Dichters Wilhelm Hauff (Stuttgart 1802–<br />

1827 Stuttgart) herausgegeben wor<strong>de</strong>n war. Enthält einen<br />

Teil <strong>de</strong>s poetischen Nachlasses: Gedichte, Erzählungen,<br />

autobiographische Aufsätze, Rätsel etc., die meisten davon<br />

im ersten Abdruck. Diese Sammlung wur<strong>de</strong> offenbar von<br />

Hauff teilweise selbst noch zur Veröffentlichung vorbereitet.<br />

Trotz intensiver bibliographischer Recherche konnte<br />

<strong>de</strong>r Name <strong>de</strong>s Herausgebers nicht ermittelt wer<strong>de</strong>n. Jedoch<br />

hat die Annahme, daß es Gustav Schwab (Stuttgart 1792–<br />

1850 Stuttgart) gewesen war, einiges für sich. – Nahe zu<br />

fleckfreies Exemplar, sehr vereinzelt schwach stock fleckig.<br />

Vorsätze leimschattig. Kopfschnitt etwas entfärbt. Außergewöhnlich<br />

schönes, sehr wohlerhaltenes Exemplar. In<br />

diesem Zustand kaum auffindbar. – (Goe<strong>de</strong>ke IX,210,22;<br />

Marbacher Magazin „Hauff“ 64; Slg. Borst 1557; W.-G. 12).<br />

Mediävistik – [Boner, Ulrich] – [Bodmer, Johann<br />

Jacob und Breitinger, Johann Jakob (Herausgeber)].<br />

Fabeln aus <strong>de</strong>n Zeiten <strong>de</strong>r Minnesinger.<br />

Zürich: Orell und Companie, auf Kosten <strong>de</strong>r Gesellschaft<br />

gedrukt(!) 1757. Gestochenes, mit großer<br />

Kupferstich-Illustration von Rudolf Fueßli geschmücktes<br />

Titelblatt, 7 nnum. Blätter, 350 Seiten,<br />

ein Blatt weiß. Farbschnitt. Sehr schöner, etwas<br />

späterer Halble<strong>de</strong>rband auf fünf echten Bün<strong>de</strong>n.<br />

Le<strong>de</strong>recken. Kl.-8vo. € 950,–<br />

Erste kritische Ausgabe <strong>de</strong>r berühmten Fabelsammlung<br />

<strong>de</strong>s Berner Dominikanermönchs Ulrich Boner in einem reizend<br />

schönen Exemplar. Die Sammlung entstand um 1350<br />

und wur<strong>de</strong> 1461 als erstes <strong>de</strong>utsches Buch durch Albrecht<br />

Pfister in Bamberg gedruckt. Ohne <strong>de</strong>n ursprünglichen<br />

Verfasser zu kennen, hatten die bei<strong>de</strong>n Züricher Philologen<br />

J. J. Bodmer (Greifensee/Zürich 1698–1783 Schönenberg/<br />

Zürich) und J. J. Breitinger (Zürich 1701–1776 ebd.) diese<br />

Fabelsammlung aufgrund von Manuskripten 1757 heraus-<br />

gegeben. Erst 1773 konnte Lessing <strong>de</strong>n Verfasser Boner<br />

aus <strong>de</strong>n Schätzen <strong>de</strong>r Bibliothek Wolfenbüttel namhaft machen.<br />

– Einige Lagen leicht gebräunt. Nahezu fleckfreies,<br />

sehr schönes Exemplar. – (Fabula docet 126; Goe<strong>de</strong>ke I, 269<br />

und IV/1, 17, 113; Holzmann/Bohatta II, 2769).<br />

Naturphilosophie – Eckhartshausen, [Carl von].<br />

Zahlenlehre <strong>de</strong>r Natur, o<strong>de</strong>r: Die Natur zählt und<br />

spricht; Was sind ihre Zahlen? Was sind ihre Worte?<br />

Ein Schlüssel zu <strong>de</strong>n Hieroglyphen <strong>de</strong>r Natur.<br />

„Bruta non numerant“ (Motto). [Erste Auflage].<br />

Leipzig: G. E. Beer in Kommission 1794. Große,<br />

gestochene Frontispiz-Illustration, Titelblatt mit gestochener<br />

Vignette, 8 nnum. Blätter, 410 Seiten, ein<br />

Blatt weiß. Mit mehreren Holzschnitt-Zierstücken<br />

und Textholzschnitten. Farbschnitt. Marmorierter<br />

(Ochsengallen-Marmor) Halble<strong>de</strong>rband <strong>de</strong>r Zeit mit<br />

goldgeprägtem Rückentitel auf Rückenschild und<br />

etwas Rückenvergoldung. Le<strong>de</strong>recken. € 550,–<br />

Schönes Exemplar <strong>de</strong>r naturphilosophischen Zahlenlehre.<br />

„Dieses Buch ist geschrieben … für ruhige, unpartheyische,<br />

stille Freun<strong>de</strong> und Sucher <strong>de</strong>r Wahrheit“. (Aus<br />

<strong>de</strong>n „Nothwendigen Voraussetzungen“). – Carl von Eckhartshausen<br />

(Haimhausen 1752–1803 München) studierte<br />

an <strong>de</strong>r Jesuitenuniversität Ingolstadt Philosophie und<br />

Zivilrecht. Selbst zeitweise Mitglied <strong>de</strong>r Iluminaten stand<br />

er <strong>de</strong>m Gedankengut <strong>de</strong>r Rosenkreuzer, <strong>de</strong>r „Sulzbacher<br />

Theologie“, <strong>de</strong>r Theosophie etc. nahe. Sein Ziel war, die<br />

Kenntnisse in Alchemie, Mystik, Theosophie und Kabbala<br />

im Sinne <strong>de</strong>r Aufklärung zu Allgemeinwissen wer<strong>de</strong>n zu<br />

lassen. – Nahezu fleckfrei, nur erste und letzte Lagen<br />

etwas stockfleckig. Vorsatzspiegel mit montierter Wappenprägung<br />

und Besitzschildchen: „Lukas Herzog, Lehrer“.<br />

– (Faivre 74; Kloss 3914).<br />

Ökonomie – [Reuß, Christian Friedrich [von]].<br />

Kenntniß <strong>de</strong>rerjenigen Pflanzen die Mahlern und<br />

Färbern zum Nutzen und <strong>de</strong>nen Liebhabern <strong>de</strong>r<br />

öconomischen Pflanzenkenntniß zum Vergnügen<br />

gereichen können. [Erste und einzige Auflage].<br />

Leipzig: Hilscher 1776. Titelblatt, ein Blatt weiß,<br />

8 nnum. Blätter „Vorbericht“ und „Register“, 812<br />

Seiten. Farbschnitt. Schlichter, jedoch guter, fester<br />

und kräftiger Pappband <strong>de</strong>r Zeit mit geprägtem<br />

Rücken schild. € 1600,–<br />

Gutes Exemplar zur ökonomischen Gewinnung von Pflanzenfarbstoffen<br />

<strong>de</strong>s Tübinger Professors und Naturforschers<br />

Christian Friedrich Reuß. Beschreibt ausführlich und <strong>de</strong>tailgenau<br />

132 Pflanzen mit einer Fülle botanischer Details,<br />

zahlreichen Rezepten, Mixturen, Versuchsanordnungen<br />

etc. Der Rezensent Christoph Martin Wieland schrieb: „Der<br />

Verfasser dieser Sammlung verdient allen Dank, daß er<br />

aus <strong>de</strong>n Schriften […] das nützlichste ausgezogen und<br />

hier zusammengetragen hat. Beson<strong>de</strong>rs hat uns gefallen,<br />

daß er […] uns hauptsächlich mit <strong>de</strong>n Tugen<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r einheimischen,<br />

bekanntesten, und daher am wenig geschätztesten<br />

Pflanzen bekannt macht.“ (Der Teutsche Merkur; 2.<br />

VJ. 1777). – Christian Friedrich von Reuß (Kopenhagen<br />

1745–1813 Tübingen) wur<strong>de</strong> nach <strong>de</strong>m Medizinstudium<br />

1769 an <strong>de</strong>r Universität Tübingen zum Dr. med. promoviert.<br />

1771 erhielt er einen Ruf als Professor <strong>de</strong>r Botanik<br />

an die Uni Tübingen. Er hatte zahlreiche, teils umfangreiche<br />

Werke zur Botanik, Ökonomie, Chemie und Medizin<br />

58 Gemeinschaftskatalog <strong>de</strong>r Antiquare 2011

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