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Christian Hesse Auktionen
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Zwei Auktionen jährlich – Schwerpunkte: Buchkunst · Pressendrucke · Einbände · Dada · Bauhaus
August von Platen. Neue Ghaselen. Erlangen, gedruckt
mit Junge’schen Schriften 1823. 8°. 1 Blatt,
62 Seiten. Späterer Halblederband mit Rückenvergoldung.
€ 120,–
Erste Ausgabe. – Motto: „Der Orient ist abgethan, Nun seht
die Form als unser an“. – Von Goethe zunächst noch als
Sammlung „wohlgefühlter, geistreicher, dem Orient vollkommen
gemäßer Gedichte“ gelobt, geriet deren Verfasser
ob seiner elitären Genievorstellungen gegenüber einem von
Marktmaximen beherrschten Literaturbetrieb zunehmend
in die Isolation. 1826 verließ Platen Deutschland endgültig.
Seine „Ghaselen“ sind geprägt von orientalischer Mode
und Lebensform und Teil einer literarischen Strömung, zu
denen die damals hochgeschätzten Hafis-Dichtungen und
nicht zuletzt Goethes „West-östlichem Divan“ gehörten.
– Solch frühe Platen-Ausgaben sind selten. – Titel und
letzte Seite etwas leimschattig, Titel mit Papierresten des
Umschlags im Falz. – Auf festen Bütten. – Exlibris Jean
Fürstenberg. – Exlibris Ferdinand Gregor.
Balthazar Gracian’s Hand-Orakel und Kunst der
Weltklugheit. Aus dessen Werken gezogen von
Don Vincencio Juan de Lastanosa, und aus dem
spanischen Original treu und sorgfältig übersetzt
von Arthur Schopenhauer. Leipzig, F. A. Brockhaus
1862. 8°. XII, 203 [1] Seiten. Moderner Leinenband
mit dem eingebundenen, unbedruckten blauen
Originalumschlag. € 240,–
Erste Ausgabe der Schopenhauerschen Übersetzung. – „Als
vollendeter Ausdruck der spanischen Geistigkeit des Hochbarock“
fand das Werk europaweite Verbreitung, allein in
Deutschland erschienen nicht weniger als zehn Übersetzungen.
Nietzsche und Schopenhauer waren „von den
psychologischen Einsichten angezogen und sahen sich in
manchen eigenen Überzeugungen durch die pessimistischen
Grundzüge im Denken Graciàns bestätigt“ (KNLL
VI, 766). – Besitzvermerk „Adele Bach“ von 1887. – Sehr
gut erhaltenes Exemplar.
Hamburger Liebhaberbibliothek – Hagedorns
Gedichte. Ausgewählt und eingeleitet von Albert
Köster. Hamburg, Commetersche Kunsthandlung
1898. 8°. 2 Blätter, VI, 166 Seiten. Mit Holzschnitt-
Illustrationen und -vignetten. Originalinterimsumschlag.
€ 400,–
Eins von nur zwölf Exemplaren auf Japanpapier. – Als
Manuskript gedruckt. – Die Sammlung vereint etwa 50
Gedichte des Hamburger Dichters Friedrich von Hagedorn
(1708–1754), der von Lessing als „größter Dichter unserer
Zeit“ gefeiert wurde und dessen lyrisches Werk für die
deutsche literarische Entwicklung von entscheidendem
Einfluss war. – Mit einigen Gedichten zur Heimatstadt
des Dichters, darunter seine Hymnen an die Alster und
Harvestehude. – Die „Hamburgische Liebhaberbibliothek“
wurde im Auftrag der „Gesellschaft Hamburgischer
Kunstfreunde“ herausgegeben von Alfred Lichtwark. – Gedruckt
bei Lütcke & Wulff. – Die Holzschnitte stammen
von Lula Bohlen, Amalie Engel-Reimers, Erna Ferber, Ed.
Lorenz Meyer, Maria Tesdorpf und anderen. – Exlibris Anna
Paulsen. – Der Umschlag lädiert, sonst tadelloses, unbeschnittenes
Exemplar. – Sehr seltene Vorzugsausgabe.
Kasimir Edschmid. Die Karlsreis. Mit 7 Originallithographien
von Josef Eberz. Darmstadt, Die Dachstube
1918. 8°. 2 Blätter, 27 [1] Seiten. Originalbroschur
mit gelbem Originalbüttenumschlag mit
lithographierter Deckelillustration. € 200,–
Erste Ausgabe. – Die kleine Republik, eine Flugschriftenreihe,
3. – Eins von 150 Exemplaren, daneben wurden 100
Exemplare auf Bütten gedruckt. – Vom Verfasser auf Seite
1 signiert, die erste der sechs blattgroßen Lithographien
74 Gemeinschaftskatalog der Antiquare 2011