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Bibliophilie · Literatur · Kunst · Geisteswissenschaften · Varia
Marktfrische Neuerwerbungen aus verschiedenen Gebieten:
Amerika – Willis, N.[athaniel] P.[arker]: American
Scenery [deutsche Ausgabe, der Text semi-anonym
bearbeitet von J.[oh.] v.[on] H-[or]n: Die malerischen
Partieen America’s (I. Band), bzw. America in
Bildern (II. Band)], by N. P. Willis, Esq: Illustrated
in series of views by W.[illiam] H.[enry] Bartlett.
London, published by George Virtue, 26, Ivy Lane
R. Martin & Co. New York [um 1845]. 1 (w) Bl; 1
Portrait (Bartlett von Holl nach Room, 1839); 1
gest. Titel (American Scenery …, mit Vignette des
Capitols in Washington); 2 Bll. (Inhalt u. Vorrede); 1
Bl. (gest. Karte der United States mit der Reiseroute
in Rot); 148 S; 65 Bll. (Stahlstiche) + 1 (w) Bl; 1 Bl.
(gest. Titel mit Vignette des „Entrance to the Hudson
Highlands …“); 121 S; 1 Bl. („Inhalt und Stahlstiche
des zweiten Bandes“); 52 Bll. (Stahlstiche).
Zwei Ldbde.d.Zt. (27,5 × 22,5 cm) 4°. € 750,–
Sabin 3784 (unter Bartlett). Howes B 209. BAL 22755.
Abbey (Travel) 651. Frühe deutsche Ausgabe der „American
Scenery“, des schönen Ansichtenwerkes mit den
romantischen Stadt- und Landschaftsaufnahmen von W.
H. Bartlett. Noch dekorative Ganzlederbände mit reicher
Rücken-, Deckel- und Kantenvergoldung, sowie Ganzgoldschnitt.
Goldgeprägter Rückentitel: „America. I. (bzw. II.)
Band.“ Mit hübscher Romantikervergoldung, die Bände an
den Rücken aufgehellt, etwas berieben und bestoßen, innen
stellenweise stärker fleckig und/oder gebräunt. Der Vorderdeckel
des ersten Bandes wirkt unvollendet, die Vergoldung
insgesamt etwas hastig ausgeführt, dementsprechend
leicht unpräzise wirkend, dennoch eindrucksvolles, reich
illustriertes Werk, mit den englischen Titelblättern und den
deutschen Texten seltsam improvisiert wirkend, zeitlich ein
Zwitter zwischen der englischen Originalausgabe von 1840
und der ersten deutschen von 1851 f. Aus der Vorrede: Das
Werk … „enthält 117 Stahlstiche, ausser zwei Vignetten
und dem Portrait des berühmten Künstlers W. H. Bartlett,
Esq., welcher eigens nach Nordamerica reisete[sic!] um
dort interessante Landschaften, Monumente, Gebäude
u.s.w. an Ort und Stelle zu zeichnen; seine nach der Natur
entworfenen Zeichnungen malte er nachmals aus, und
nach diesen wurden nun in London von geübter Hand die
hier vorkommenden Stahlstiche gearbeitet. (…) Den auf
die Correctur des Drucks dieses Werkes gewandten Fleiss
kann man nur dann richtig würdigen, wenn man weiss,
dass der Engl. Setzer desselben kein Wort Deutsch verstand.“
Mit Ansichten u.a. von Albany, Baltimore, Boston,
New Haven, New York, Northampton, Norwich, Philadelphia,
Saratoga, Staten Island, Utica, Washington.
Pferde – Adlersflügel, Georg Simon Winters von:
Tractatio Nova et Auctior de Re Equaria [bis hierhin
in Versalien], Complectens partes tres. Neuer und
vermehrter Tractat von der Stuterey oder Fohlen-
Zucht / In drey Haupt-Theile unterschieden. Nürnberg
/ In Verlegung Wolfgang Moritz Endters. Gedruckt
bei Johann Ernst Adelbulner. Anno M. DCCIII
[1703]. 1 gest. Titel-Frontispiz von P. Troschel;
11 Bll. (Widmungen u. Tafelverz.); 223 S. u. 43
Bll. (Tafeln) von 48. Ldbd. d. Zt. (33,2 × 20,5 cm)
4°. € 1200,–
De la Lance II, 649. Nissen, ZBI 4426. Vergl. Huth 24.
(Titelauflage der zweiten Ausgabe von 1687). Der einstmals
dekorative Lederband der Zeit über vier erhabenen
Bünden mit Titelrückenschild und Rückenvergoldung ist
stärker berieben und bestoßen, besonders an den Ecken.
Die Rückenvergoldung ist verblaßt, der zweizeilige Rückentitel
„Fohlen/zvcht“ in Versalien ist jedoch gut lesbar.
Die Innendeckel mit Marmorpapier bezogen, die wohl
ebenfalls marmorierten fliegenden Vorsätze alt entfernt.
Mit 43 von insgesamt 48 möglichen Kupfertafeln, sowie der
doppelblattgroßen Tabelle (zwischen den Seiten 112/113)
mit einem Muster für ein „Beschäl-Register“. Von der Falttafel
mit den Pferderassen ist nur der Innenteil vorhanden,
der Rest abgerissen und fehlend. Die Falttafel mit dem Plan
eines Gestüts alt hinterlegt und ebenfalls nur fragmentarisch
vorhanden, die Tafeln 1 bis 3, 11 und 15 fehlen, ab
Tafel 9 teilweise doppelt gezählt, offensichtlich wurden
Tafeln der früheren Auflage hinzugefügt, hier die genaue
Aufstellung der vorhandenen Tafeln: Ein Frontispiz von
Troschel, eine Falttafel mit Plan eines Gestütes (hinterlegt
u. fragmentarisch), eine Falttafel mit Rassen (unvollständig),
No. 4 – No. 7 (Falttafel mit Pferdekoppel, hinterlegt),
No. 8, No. 9 (zweimal), No. 10 (zweimal), No. 12 A, No. 12
B, No. 12 C, No. 13, eine Tafel („ad pag. 108“ mit Fohlen auf
Koppel), No. 14 (zweimal), No. 16, No. 17 (zweimal), No. 18,
No. 19 D, No. 19, eine Tafel („ad pag. 124“ mit Wasserträger
und Mann mit Elephantenmaske), 1 Tafel (ohne Titel, mit 2
Abb.), No. 19 E, No. 20, No. 21, No. 21 E, No. 21 F, No. 22 +
No, 23 (auf 1 Tafel), No. 24, No. 25, No. 26, No. 28 + No. 27
(auf 1 Tafel), No. 29 – No. 34. Viersprachig (latein, deutsch,
italienisch und französisch), wahrhaft ein europäisches
Standardwerk der Hippologie, verfaßt vom Reitmeister
und Pferdearzt G. S. von Adlersflügel, der von 1629 bis
1701 lebte und die von ihm verfaßten Pferdebücher aus
eigener Erfahrung als Stutenmeister in Marbach schrieb.
Neben Löhneysen und Pinter von der Aue der wichtigste
hippologische Autor seiner Zeit. Am Schluß des Werkes
wird für jeden Monat erklärt, welche Arbeiten die Pferde
72 Gemeinschaftskatalog der Antiquare 2011