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Untersuchungen zum Vorkommen und zur gesundheitlichen ...

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sich durch die Ausbildung <strong>und</strong> Verbreitung von Sporen. Dabei wachsen zunächst die<br />

vegetativen Hyphen zu langen Filamenten aus, die zu Sporophoren (Sporenträger)<br />

umgebildet werden. An diesen Sporophoren reifen durch Differenzierung der<br />

Fragmente Sporen, die an die Luft freigesetzt werden. Zur Identifizierung der<br />

Actinomyceten dienten noch bis vor einigen Jahren koloniemorphologische<br />

Merkmale, wie das dichte, verschiedengestaltige <strong>und</strong> farbige Luft- <strong>und</strong><br />

Substratmycel, sowie die Form <strong>und</strong> Stellung der Sporen (Ensign, 1992; Cross,1989).<br />

Eine große Rolle bei der Unterscheidung von Actinomyceten spielen cytochemische<br />

Merkmale, die oft auch als „chemotaxonomische Eigenschaften“ bezeichnet werden.<br />

Die Gattungen innerhalb der Actinomyceten werden aufgr<strong>und</strong> ihrer Zell/<br />

Zellwandbestandteile in vier Gruppen unterteilt. Die Hauptunterscheidungskriterien<br />

sind einerseits das <strong>Vorkommen</strong> der Diaminopimelinsäure (LL-isomer, meso-, ohne<br />

DAP) in der Zellwand, <strong>und</strong> andererseits das Vorhandensein bestimmter<br />

Zellwandzuckermoleküle (Xylose, Arabinose, Madurose, Galactose, Rhamnose)<br />

(Lechevalier, 1989).<br />

Zu den weiteren wichtigen Eigenschaften vieler Actinomyceten zählt deren Fähigkeit,<br />

Sek<strong>und</strong>ärmetabolite zu produzieren. Einzelne Vertreter dieser Klasse produzieren<br />

<strong>zum</strong> Beispiel Chloramphenicol, Polyene, Makrolide, Tetrazykline oder<br />

Aminoglycoside wie Streptomycin <strong>und</strong> Neomycin (Kämpfer, 2006). Weiterhin ist seit<br />

langem bekannt, dass einige Actinomyceten Toxine als Stoffwechselprodukte<br />

produzieren. Streptomyceten zählen zu den bekanntesten potentiellen Produzenten<br />

von antibiotischen <strong>und</strong>/oder toxischen Wirkstoffen (Puder, 1998). In Bezug auf die<br />

Bildung toxischer Stoffe sowie pathogenen Eigenschaften benennt die Kommission<br />

für Arbeitsschutz <strong>und</strong> Normung (Danneberg <strong>und</strong> Driesel, 1999) die Gattungen<br />

Actinomyces, Mycobacterium, Frankia, Dermatophillus, Nocardia, Rhodococcus,<br />

Streptomyces, Micromonospora, Gordona, Tsukamurella <strong>und</strong> Actinomadura als<br />

ges<strong>und</strong>heitlich relevant. Einige Arten der Gattungen Streptomyces oder<br />

Saccharopolyspora können chronische Infektionssyndrome <strong>und</strong> allergische<br />

Reaktionen hervorrufen. <strong>Untersuchungen</strong> von Kagen et al. (1981) sowie Lacey <strong>und</strong><br />

Crook (1988) zeigten, dass Streptomyces albus, Saccharopolyspora rectivirgula u.a.<br />

eine Exogen Allergische Alveolitis (EAA; Hypersensitivitätspneumonitis;<br />

immunologisch vermittelte, entzündliche Lungenparenchymerkrankung;<br />

Farmerlunge) auslösen können. Ebenso beschreiben Minder <strong>und</strong> Nicod (2005) eine<br />

mögliche Hypersensitivitätspneumonitis durch wiederholte Inhalation von<br />

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