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Untersuchungen zum Vorkommen und zur gesundheitlichen ...

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Allein anhand koloniemorphologischer Merkmale lassen sich die Actinomyceten nicht<br />

identifizieren. Chemotaxonomische Bestimmungen können jedoch unterstützend <strong>zur</strong><br />

Identifizierung der Actinomyceten eingesetzt werden. Da der Aufwand für diese<br />

Methoden mit Ausnahme der Diaminosäure in der Zellwand (DAP-Bestimmung) für<br />

Normallabore sehr hoch ist, empfiehlt es sich, <strong>zur</strong> Zuordnung der Actinomyceten bis<br />

auf Gattungsebene molekularbiologische Methoden (hier die Sequenzierung des 16S<br />

rRNA Gens) einzusetzen.<br />

Die Ergebnisse des Projektes zeigen, dass selbst die Zuordnung der Actinomyceten<br />

zu einer Gattung den meisten Laboren in der Routine nicht möglich ist. Ohne die<br />

Molekularbiologie (hier: Sequenzierung <strong>und</strong> Analyse der 16S rRNA Gene) <strong>und</strong>/oder<br />

Nutzung sehr spezifischer chemotaxonomischer Verfahren ist eine solche Zuordnung<br />

nicht möglich. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt ist es daher nicht möglich, eine<br />

allgemein anwendbare Routinemethode <strong>zur</strong> Bestimmung der Actinomyceten zu<br />

etablieren.<br />

Da es für gewisse Fragestellungen in der Innenraumdiagnostik wichtig ist, Angaben<br />

darüber zu machen, ob bei einem Feuchteschaden ein Actinomycetenbefall vorliegt,<br />

wird für die Routine vorgeschlagen, die myzelbildenden Actinomyceten auf<br />

Mineralagar nach Gauze zu isolieren, das erhaltene Ergebnis als KBE<br />

myzelbildenden Actinomyceten anzugeben <strong>und</strong> bei der Interpretation darauf<br />

hinzuweisen, dass mit dieser Untersuchung nur ein Teil der Actinomyceten<br />

(insbesondere die Gattungen Streptomyces, Amycolatopsis, Nocardiopsis, Nocardia<br />

<strong>und</strong> Pseudonocardia) erfasst wird <strong>und</strong> eine ges<strong>und</strong>heitliche Interpretation des<br />

Ergebnisses nicht möglich ist.<br />

Toxizitätstests:<br />

Actinomyceten <strong>und</strong> insbesondere Isolate der Gattung Streptomyces können<br />

zytotoxische Eigenschaften haben. Durch die exemplarisch durchgeführten<br />

<strong>Untersuchungen</strong> konnten erste Effekte an Zellkulturen gezeigt werden. Weitere<br />

<strong>Untersuchungen</strong> sind jedoch notwendig, um die Relevanz solcher Effekte in der<br />

Praxis zu erforschen.<br />

Sporensuspensionen bestimmter Actinomyceten <strong>und</strong> Schimmelpilze riefen bei in-<br />

viro-Versuchen proinflammatorische Reaktionen bei Makrophagen hervor (TNF-α<br />

Freisetzung, Immunmodulation). Die hier durchgeführten Screening-<strong>Untersuchungen</strong><br />

zeigen, dass verschiedene Arten von Mikroorganismen unterschiedlich starke<br />

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