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Untersuchungen zum Vorkommen und zur gesundheitlichen ...

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Actinomycetales besitzen L-Lysin, L-Ornithin oder L-Diaminobuttersäure als<br />

diagnostische Diaminosäure der Zellwand. Von den Sporoactinomyceten haben nur<br />

4 Gattungen: Couchioplanes, Catenuloplanes, Actinomyces, Actinobaculum L-Lysin<br />

anstelle von Diaminopimelinsäure in ihrer Zellwand. Diese Diaminosäuren kommen<br />

als Bestandteile von Peptiden im Zytoplasma vor, deshalb ist bei Isolaten, in denen<br />

keine LL- bzw. meso-DAP gef<strong>und</strong>en wird, eine aufwändige Präparation reiner<br />

Zellwände nötig, um die vernetzende Diaminosäure im Peptidoglycan nachzuweisen.<br />

Die große Variabilität der vernetzenden Diaminosäure <strong>und</strong> der Interpeptidbrücke des<br />

Peptidoglycans ist im „Key to Murein (Peptidoglycan) Types“ im DSM-Katalog bzw.<br />

auf der Web-Seite der DSMZ dokumentiert.<br />

Weitere chemotaxonomische Marker wie die Menachinonmuster, Fettsäuremuster<br />

<strong>und</strong> das Vorhandensein von Mycolsäuren tragen <strong>zur</strong> sicheren Gattungsdiagnose bei.<br />

Innerhalb der Actinomyceten sind die vorkommenden Menachinonmuster sehr<br />

vielfältig <strong>und</strong> charakteristisch für die einzelnen Gattungen.<br />

Fettsäuren kommen als Bestandteile von Phospholipiden <strong>und</strong> Glycolipiden in der<br />

Zytoplasmamembran der Bakterien vor. Mehr als 300 unterschiedliche Strukturen mit<br />

Kettenlängen bis zu 90 C-Atomen wurden bisher bei Bakterien gef<strong>und</strong>en. Ihre Vielfalt<br />

in Bezug auf die Anzahl der C-Atome, die Position von Doppelbindungen <strong>und</strong><br />

unterschiedliche Substituenten sowie ihre streng regulierte Biosynthese machen sie<br />

zu wertvollen taxonomischen Markern. Von besonderer diagnostischer Bedeutung<br />

sind Fettsäuren mit Kettenlängen zwischen C10 <strong>und</strong> C24 (Suzuki et al., 1983).<br />

Die gaschromatographische Analyse von Fettsäuremethylestern (FAME) ist eine<br />

effektive Methode, die in vielen Fällen übereinstimmende Ergebnisse mit DNA-DNA<br />

Hybridisierungen gegeben hat <strong>und</strong> findet heute eine breite Anwendung bei der<br />

Identifizierung von klinischen, aber auch von Umweltisolaten. Sie erfordert jedoch<br />

streng standardisierte Kultivierungsbedingungen <strong>und</strong> Probenvorbereitungen. Eine<br />

Identifizierung bis <strong>zur</strong> Art kann nur auf der Basis der Analyse der relativen<br />

Zusammensetzung der Fettsäuren eines Isolates <strong>und</strong> des Vergleichs mit den in der<br />

Datenbank hinterlegten Stämmen (Gattung/Art) erfolgen. Die Fettsäureanalytik zeigt<br />

vor allem die Diversität von Isolaten innerhalb von Gattungen oder taxonomischen<br />

Gruppen.<br />

Die Differenzierung <strong>und</strong> Klassifizierung von Actinomyceten hat sich mit der<br />

Entwicklung moderner Analyseverfahren <strong>und</strong> dadurch möglichen großen Anzahl von<br />

Analysen unterschiedlicher Zellbestandteile als chemotaxonomische Marker<br />

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