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Zeitschrift - Kommunalverlag

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Rückbau, die Begrünung und die Beruhigung von Straßen<br />

sind nur einige Möglichkeiten, um die direkte Umgebung von<br />

Wohngebäuden im innerstädtischen Bereich zu verbessern.<br />

Qualitätsmanagement für urbanes Grün<br />

Die Wertschätzung der Stadtbäume ist immer noch zu gering!<br />

Und dies trotz der aktuellen Diskussion um die CO2-Bindung<br />

im Rahmen der Klimaentwicklung sowie zur Reduktion<br />

der Feinstaubbelastung in den Städten. Weder Politik noch<br />

Öffentlichkeit sehen in Bäumen eine natürliche Lösung der<br />

Umweltproblematik. Die Forschung der vergangenen Jahre<br />

hat immer wieder deutlich gezeigt, dass eine erfolgreiche Bepfl<br />

anzung an Straßen und städtischer Freiräume nur gelingt,<br />

wenn geeignete Pfl anzen am richtigen Ort eingesetzt und<br />

die Böden nachhaltig in ihren Strukturen verbessert werden.<br />

Notwendig ist ein nachhaltiges Qualitätsmanagement bei der<br />

Anlage und Pfl ege urbaner Grünfl ächen.<br />

Mehr Pfl anzenvielfalt in Städten<br />

Das Potenzial der Pfl anzenvielfalt in der Stadt muss erweitert<br />

werden. So ist zwar im Bezug auf die Ausweisung von<br />

Schutzgebieten einiges erreicht, jedoch sind die Pfl ege und<br />

das Management von Lebensräumen im urbanen Raum ganz<br />

entscheidende Maßnahmen für eine höhere Pfl anzenvielfalt.<br />

Dies gelingt nur mit entsprechenden Planungen und natürlich<br />

fi nanziellen Mitteln. Artenreiches, qualitätsvolles Grün,<br />

Pfl anzen und Bäume in der Stadt passen gut in die Biodiversitätsstrategie<br />

der deutschen Umweltpolitik. Dies sind landschaftsgärtnerische<br />

traditionelle Arbeitsfelder, die im Zuge<br />

der aktuellen Biodiversitätsdiskussion ins Spiel kommen.<br />

Grün für mehr Lebensqualität<br />

Neben der Erhebung der Stärken und Schwächen der Städte,<br />

neben der Aktivierung und Stärkung der Innenstädte, neben<br />

dem Entwicklungs- und Projektmanagement der städtebaulichen<br />

Entwicklung, neben der Revitalisierung von Innenstädten<br />

mit ihren Brachfl ächen gehören zu einer nachhaltigen<br />

Stadtentwicklung auch nachhaltige Grünkonzepte.<br />

Denn: Grün ist Leben. Grün erholt von Stress und Überbeanspruchung.<br />

Grün steigert den Wert einer Gemeinde für<br />

ihre Bewohner, aber auch für Touristen. Grün wertet einen<br />

Wirtschaftsstandort auf. Grüne Arbeitsplätze verbessern das<br />

Klima, erhöhen die Arbeitsleistung und die Produktivität der<br />

Mitarbeiter. Grün schafft Erholung und Ruhe und lässt Kranke<br />

schneller wieder genesen. Grün baut Aggressionen ab, fördert<br />

das Sozialwesen und reduziert Vandalismus. Grün erhöht<br />

die Lebensqualität der Menschen - sie fühlen sich wohler und<br />

gesünder.<br />

Nachhaltige Stadtentwicklung<br />

In den nächsten Jahrzehnten haben Aspekte wie der demografi<br />

sche Wandel, Migration, schrumpfende Städte, zunehmende<br />

Verkehrsströme, die Feinstaub-Problematik, der<br />

Klimawandel sowie der Zusammenhang von Grün und Gesundheit<br />

wesentlichen Einfl uss auf eine nachhaltige Stadtentwicklung.<br />

Der Stadtumbau ist eine der größten und<br />

spannendsten Herausforderungen, die Kommunen, Wohnungsbaugesellschaften<br />

und Planer in den nächsten Jahren<br />

beschäftigen wird.<br />

Artenreiches qualitätsvolles Grün passt nicht nur gut in die<br />

Biodiversitätsstrategie der deutschen Umweltpolitik: Attraktiv<br />

gestaltete Grünanlagen steigern auch den Wert einer Gemeinde<br />

für Bewohner und Besucher. Foto: BGL<br />

Stadtumbau bedeutet Stadtentwicklung, nicht nur Abriss,<br />

sondern auch Aufwertung, Sanierung und Neubau. Prosperierende<br />

Zentren und schrumpfende Regionen driften immer<br />

mehr auseinander, ebenso wie arm und reich. Es muss auf<br />

allen politischen Ebenen künftig viel mehr getan werden, um<br />

die Gesellschaft kinderfreundlicher zu gestalten, die Integration<br />

in den Städten zu fördern und den sozialen Zusammenhalt<br />

zu gewährleisten.<br />

Qualitätsvolle öffentliche Räume<br />

Stadt- und Landschaftsplanung, Politik, Gesellschaft und<br />

engagierte Bürger müssen interdisziplinär dazu beitragen,<br />

Städte lebens- und liebenswerter zu gestalten. Dies darf keine<br />

Zukunftsmusik sein und muss heute beginnen, soll die<br />

Stadtentwicklung 2020 noch verändert werden. Die europäischen<br />

Bauminister haben in der Leipzig Charta von 2007<br />

eine integrierte Stadtentwicklung als Erfolgsbedingung einer<br />

nachhaltigen Stadt gefordert.<br />

Sie erwähnten die Herstellung und Sicherung qualitätsvoller<br />

öffentlicher Räume – hier müssen auch Taten folgen! Stadtentwicklung<br />

muss Antworten auf Werte, Identitäten, Standards<br />

und Perspektiven geben, ist aber auch gezeichnet<br />

durch Deindustrialisierung. Es muss eine ökologische Stadtentwicklung<br />

erfolgen, um einen Beitrag zur Klima- und Energiepolitik<br />

zu leisten.<br />

Nachhaltig: „Green Building“<br />

Nachhaltige Stadtentwicklung sollte auch nachhaltiges Bauen,<br />

also „Green Building“ einfordern. Dies umfasst das gesamte<br />

Spektrum dessen, was aus umfassender ökologischer<br />

Sicht an einem Gebäude nachhaltig gestaltet werden kann.<br />

Zu nennen sind zum Beispiel der jeweilige Landverbrauch,<br />

die Versiegelung von Umgebungsfl ächen, die Verwendung<br />

erneuerbarer Rohstoffe für den Bau und die Ausstattung, das<br />

Raumklima, das Verkehrsthema, die Anlage von Grünfl ächen<br />

auf dem Dach, im Innenraum, an der Fassade und um das<br />

Gebäude.<br />

478 Kommunalwirtschaft 07/2010

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