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Zeitschrift - Kommunalverlag

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secret“ lädt zum Flanieren ein und ist auch nach der BUGA<br />

für kleinere Veranstaltungen im Freien vorgesehen. Mit seiner<br />

anspruchsvollen Gestaltung vermittelt der Ort seinen Besuchern<br />

ein ähnlich exklusives Gefühl, wie es die früheren Herrscher<br />

gehabt haben müssen. Denn den „jardin secret“, den<br />

„Geheimen Garten“ durften nur sie betreten – für das gemeine<br />

Volk war er tabu. Heute jedoch und für die Zukunft bieten<br />

das Schloss und sein fast neun Hektar großes Gartenensemble<br />

einen beliebten Treffpunkt für alle Koblenzer und einen<br />

touristischen Glanzpunkt der Stadt.<br />

Zum Rheinufer hin umschließt die denkmalgeschützte preußische<br />

Infanterie-Mauer das restaurierte Ensemble. Sie erhält<br />

zwei zusätzliche Durchbrüche, die in enger Abstimmung mit<br />

den Koblenzer Denkmalschützern geplant wurden. Damit gelangt<br />

man nun – zum Teil auch barrierefrei – an drei Stellen<br />

durch die Mauer an den Rhein. Als frei zugängliche Korrespondenzbereiche<br />

wurden die Uferpromenaden an Rhein und<br />

Mosel ebenfalls zu attraktiven Freifl ächen umgestaltet. So ist<br />

hinter dem Schloss eine Sitzstufenanlage entstanden, die den<br />

Zugang zum Wasser öffnet. Das gesamte Ufer verwandelt sich<br />

in eine einladende Flaniermeile, die sich bis zur Altstadt zieht.<br />

Erlebnis- und Erholungsräume für die Innenstadt<br />

Im zweiten Kernbereich der BUGA Koblenz 2011, dem Blumenhof<br />

am Deutschen Eck, locken mehrere einzigartige Erlebnisräume<br />

die Besucher. Eingerahmt vom Ludwig Museum,<br />

dem Deutschen Eck und der Kastorkirche bilden sie Oasen<br />

der Ruhe und Zurückgezogenheit. Tatsächlich besteht der<br />

Blumenhof aus drei etwa gleich großen Höfen: dem Hof des<br />

Deutschherrenhauses (Ludwig Museum) mit einem erweiterten<br />

Skulpturengarten, dem Hof mit ehemaliger Kapelle<br />

sowie dem Hof südlich der Kastorkirche. Letzter wurde in<br />

Anlehnung an den biblischen Paradiesgarten neu geschaffen<br />

– mit Madonnenlilien, Akelei, Iris und dornenlosen Rosen und<br />

einem bodengleichen Wasserbecken als Symbol für Reinheit<br />

und Lebensfreude. Hier begegnen sich weltliche und christliche<br />

Kunst. Hinter dem Reiterdenkmal am Deutschen Eck<br />

entsteht eine neue Parkanlage mit Aktionsfl ächen, auf denen<br />

während der BUGA Kulturveranstaltungen rund um die Themen<br />

Wasser, Europa, Nachbarschaft und Begegnung geboten<br />

werden. Den Besucher erwartet eine riesige Bandbreite:<br />

von Informations- und Mitmachangeboten über Konzerte,<br />

Lesungen, Gauklerdarbietungen und Stelzengängern zu Tanz<br />

und Theater bis zur Präsentation Koblenzer Stadtteile.<br />

Neues Leben für die Festung<br />

Mit seiner Weite und Großzügigkeit steht der dritte Kernbereich<br />

„Plateau Festung Ehrenbreitstein“ in einem großen<br />

Kontrast zu den kleinteiligen und gartenarchitektonisch geprägten<br />

BUGA-Arealen in der Innenstadt. Bei der Gestaltung<br />

Viele BUGA-Flächen auf der Festung Ehrenbreitstein sind im<br />

Mai 2010 bereits angelegt Foto: Thomas Frey<br />

der Fläche auf dem Plateau<br />

ließen sich die Planer von<br />

einem Begriff leiten, der<br />

aus der Festungshistorie<br />

stammt: „freies Schussfeld“<br />

– so wie es in früheren<br />

Zeiten von den Verteidigern<br />

der Festungsanlage Ehrenbreitstein<br />

benötigt wurde.<br />

Ein weiteres Element<br />

der Freiraumgestaltung<br />

auf dem Festungsplateau<br />

ist das System der „gedeckten<br />

Gänge“, die sich<br />

vor allem im westlichen<br />

Bereich befi nden. Auch<br />

dieser militärische Begriff<br />

verweist auf die Geschichte<br />

der Festungsanlage. In<br />

seiner Umsetzung sorgt er aber auch für eine originelle Strukturierung<br />

der Flächen. Denn während die Wege wie Achsen<br />

über das Festungsplateau gerade und ebenerdig verlaufen,<br />

ist ein Teil der angrenzenden Rasenfl äche gekippt angelegt –<br />

als habe man sie um einen Meter nach oben aufgeklappt. So<br />

muten sie wie die „gedeckten Gänge“ an, unter denen die Festungssoldaten<br />

einst Schutz fanden. Heute laden die an- und<br />

absteigenden Rasenfl ächen zum Spielen, Verstecken und<br />

Entdecken ein. Diagonal zu diesen kleineren Gängen verläuft<br />

eine stärker ausgeprägte Hauptachse über das Festungsplateau<br />

vom Eingang der BUGA hin bis zu der Bergstation der<br />

Seilbahn. Mit diesem, mit einem umweltfreundlichen Elektromotor<br />

betriebenen Transportmittel, das eine spektakuläre<br />

Fahrt entlang eines 800 Meter frei tragenden Seils bietet,<br />

können stündlich bis zu 3.800 Menschen pro Richtung in wenigen<br />

Minuten die Talstation am Konrad-Adenauer-Ufer in der<br />

Innenstadt erreichen.<br />

Wissensvermittlung und Blumenschauen in der Halle<br />

Schon immer waren die Gartenschauen Gelegenheit, gärtnerisches<br />

Können zu zeigen. In Koblenz wird ein wichtiger Teil<br />

dieses Leistungsspektrums im Rahmen von Hallenschauen<br />

zu sehen sein. Wechselnde Themen werden durch jeweils neu<br />

bestückte Pfl anzungen umgesetzt. Die beiden mit der BUGA<br />

Schwerin 2009 entwickelten Blumenhallen fi nden sich im neu<br />

gestalteten Eingangsbereich zur Festung Ehrenbreitstein, wo<br />

derzeit aus Mitteln der Landesförderung außerhalb des BU-<br />

GA-Budgets ein spezielles Eingangsgebäude für Besucher<br />

der Festung errichtet wird. Nach dem Rückbau der Hallen<br />

kann dieser Bereich als Parkplatz für künftige Besucher der<br />

Festung genutzt werden. Ein Teil der zu der Hallenschau gehörenden<br />

Pfl anzen wird im Anschluss der Schau im Inneren<br />

der Festung ausgestellt.<br />

Die BUGA: Magnet für Besucher aus dem In- und<br />

Ausland<br />

Nur wenige Ereignisse ziehen mehr Touristen an als eine<br />

Gartenschau – und bringen Geld in die Stadt. Im Mittelpunkt<br />

des touristischen Vertriebes steht für die Koblenzer BUGA<br />

zunächst der deutsche Zielmarkt. Immerhin erfreut sich die<br />

Stadt hier einer besonders günstigen Ausgangslage: Im Radius<br />

von 160 km um Koblenz herum lebt etwa ein Viertel<br />

der deutschen Bevölkerung. Erfahrungsgemäß nehmen Tagesbesucher<br />

eine Fahrtzeit von maximal zwei Stunden auf<br />

sich. Das Einzugsgebiet der Blumenschau am Deutschen Eck<br />

bietet also Aussicht auf enorm viele Besucher, zwei Millionen<br />

werden erwartet. Zu den Hauptzielgruppen zählen Senioren,<br />

508 Kommunalwirtschaft 07/2010

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