Zeitschrift - Kommunalverlag
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Familien mit Kindern und kulturell interessierte Erwachsene<br />
im mittleren Alter. Aber auch viele Schulklassen, Garten- und<br />
Naturliebhaber und Experten dürften die BUGA besuchen.<br />
„Gerade für grenznah gelegene Städte wie Koblenz bietet<br />
sich die Möglichkeit, über die Region hinaus auch aus dem<br />
Ausland Gäste anzulocken. Damit wird die BUGA zu einem<br />
maßgeblichen Faktor der Wirtschaftförderung“, so Jochen<br />
Sandner, Geschäftsführer der Deutschen Bundesgartenschau-Gesellschaft<br />
(DBG). Der Blick der Stadtvermarkter<br />
richtet sich vor allem auf die gartenbegeisterten Niederländer,<br />
außerdem hofft man auf Besucher aus Belgien, Luxemburg<br />
und Großbritannien. Vertrieb und touristische Vermarktung<br />
der Bundesgartenschau Koblenz 2011 erfolgen zunehmend<br />
auch über die Teilnahme an Touristikmessen. So war und<br />
ist die BUGA auf Fachmessen im In- und Ausland zugegen.<br />
Dazu gehören Präsenzen auf der Internationalen Tourismusbörse<br />
ITB in Berlin oder die erstmalige Teilnahme der Koblenz<br />
Touristik zusammen mit der Deutschen Bundesgartenschau-<br />
Gesellschaft auf dem WTM – dem World Travel Market in London.<br />
Besonders mit Partnern aus der Bus- und Gruppentouristik<br />
entstehen hier neue Geschäftskontakte. Reisegruppen<br />
machen neben Individualbesuchern einen Großteil des Geschäftes<br />
der Bundesgartenschauen aus. Dementsprechend<br />
war die BUGA beim RDA-Busworkshop in Köln vertreten und<br />
besucht darüberhinaus die Jahrestagungen deutscher Omnibusunternehmerverbände.<br />
Im Übrigen hat die DBG mit dem<br />
RDA beim diesjährigen Workshop eine so genannte Event-<br />
Partnerschaft abgeschlossen, die eine enge Kooperation zwischen<br />
der Bustouristik und den Bundesgartenschauen – und<br />
damit auch mit Koblenz – zum Inhalt hat.<br />
Ergebnis dieser Aktivitäten ist unter anderem die erfolgreiche<br />
Vertriebskooperation mit dem Bundesverband Deutscher<br />
Omnibusunternehmer e.V. (bdo). „Einerseits kann sich der<br />
bdo durch die Unterstützung der Bundesgartenschau Koblenz<br />
2011 positionieren und so auch das eigene touristische<br />
Profi l stärken. Andererseits informiert er seine Landesverbände<br />
über die BUGA und macht uns so als lohnenswertes Reiseziel<br />
bei diesen bekannt. Das sind Kanäle und Kontakte, die<br />
wir sehr gut für unseren Vertrieb auch weit über die BUGA<br />
hinaus nutzen können“, kommentiert Hanspeter Faas, Geschäftsführer<br />
der Bundesgartenschau Koblenz 2011, die<br />
Zusammenarbeit. Die Koblenzer haben sich ehrgeizige Ziele<br />
gesteckt. 14.500 Reisebusse sind zur BUGA nach Schwerin<br />
gefahren – mindestens die gleiche Zahl will man auch am<br />
Rhein erreichen.<br />
Touristischer Motor mit Dauerwirkung<br />
Begeisterte Besucher kommen wieder. Mit der Bundesgartenschau<br />
kann sich Koblenz einem breitgefächerten Publikum<br />
aus nah und fern präsentieren und über die Dauer der<br />
sommerlangen Schau hinaus zum Reiseziel werden. Das gilt<br />
für den Individualtourismus ebenso wie für das Geschäft mit<br />
Veranstaltern von Gruppenreisen. Für sie wurden bereits Pakete<br />
für Mehrtagestouren geschnürt, bei denen zum Beispiel<br />
die Bundesgartenschau Koblenz 2011 als Auftakt zu einem<br />
erweiterten Aufenthalt in der Region dient. So werden jetzt<br />
schon Strukturen geschaffen, die auch nach 2011 Busreisende<br />
und andere Touristen in die Stadt am Deutschen Eck<br />
führen.<br />
Wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass ein BUGA-Besucher<br />
wiederkommt, hat eine von der DBG beauftragte Besucherbefragung<br />
im Rahmen der Bundesgartenschau Schwerin 2009<br />
ergeben. Von den befragten auswärtigen Besuchern gaben<br />
41,6 Prozent an, die Stadt Schwerin innerhalb der nächsten<br />
zwei bis drei Jahre auf jeden Fall wieder besuchen zu wollen.<br />
Airport-Shuttle Koblenz-Frankfurt/Hahn nun im Design der<br />
Bundesgartenschau Koblenz 2011 Foto: Martin Schell<br />
Weitere 30,7 Prozent hielten dies zumindest für wahrscheinlich.<br />
Noch besser sind die Zahlen bezogen auf das Bundesland:<br />
48,7 Prozent der auswärtigen BUGA-Besucher wollen<br />
auf jeden Fall innerhalb der nächsten zwei bis drei Jahre nach<br />
Mecklenburg-Vorpommern zurückkehren, zusätzliche 31,8<br />
Prozent stufen dies als wahrscheinlich ein.<br />
Wie eine Bundesgartenschau bereits während ihrer Dauer die<br />
heimische Wirtschaft fl orieren lässt, zeigen Zahlen der Bundesgartenschau<br />
München 2005. Dort gaben die Tagesgäste<br />
– zusätzlich zum Eintritt – während ihres Besuches pro Kopf<br />
durchschnittlich 17,50 Euro aus. Bei Übernachtungsgästen<br />
waren es sogar 80,30 Euro pro Kopf und Tag, von denen die<br />
größten Posten auf Gastronomie und Beherbergung entfi elen.<br />
Die Zahl der Stadtführungen stieg um 24 Prozent – auch<br />
das ist ein Indikator dafür, wie sehr Tourismus und Wirtschaft<br />
durch eine Gartenschau angeschoben wurden. Dabei dürfen<br />
sich die Koblenzer sogar noch größere Hoffnungen machen.<br />
„Immerhin lag die Bundesgartenschau München 2005 weit<br />
außerhalb des Stadtzentrums, während die Bundesgartenschau<br />
Koblenz 2011 mitten in der Stadt stattfi ndet – ganz nah<br />
bei den Geschäften, der Gastronomie und den Sehenswürdigkeiten<br />
im Herzen der Stadt“, betont DBG-Geschäftsführer<br />
Jochen Sandner.<br />
Auch die Region profi tiert<br />
Mehr als ein Drittel der befragten auswärtigen Gäste verknüpften<br />
den Besuch der Bundesgartenschau Schwerin 2009<br />
mit einer Übernachtung. Von diesen wiederum verbrachten<br />
etwa die Hälfte die Nacht nicht in der Stadt selbst, sondern in<br />
der Region rund um Schwerin. Auch in Koblenz geht man von<br />
deutlichen Impulsen für die den Tourismus in der Region aus<br />
und unterstützt dies mit zahlreichen Projekten.<br />
So hat die Bundesgartenschau Koblenz 2011 zum Beispiel<br />
die Kooperation „Meisterwerke der Region“ initiiert, die den<br />
Besuch 13 ausgewählter touristischer Highlights des nördlichen<br />
Rheinland-Pfalz umfasst und bewirbt so Mehrtagesaufenthalte<br />
in der Region. Die attraktiven Ziele reichen vom<br />
Kulturpark Sayn über das barocke Schloss Engern bis zum<br />
Nürburgring. Für das Land Rheinland-Pfalz war die BUGA der<br />
Anlass, weitere Mittel in die Sanierung von Schloss Stolzenfels<br />
zu investieren, das im Rahmenprogramm der Loreleytour<br />
mit den blumengeschmückten KD Schiffen ebenfalls ein Anziehungspunkt<br />
für Besucher sein wird.<br />
BUGA stößt Projekte in der Stadt an<br />
Auch die Stadt Koblenz hat sich einiges einfallen lassen, um<br />
sich „bugafi t“ zu machen: Ihr „Masterplan in Grün“ pfl egt und<br />
ergänzt innerstädtisches Grün bis weit über die BUGA hi-<br />
Kommunalwirtschaft 07/2010 509