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Download Ausgabe 4 - Kommunal

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eichen für die Zukuinft stellen. Über 150 Teiln<br />

zu diesem heiklen Thema aus.<br />

im Mühlkreis, Moosdorf, Hartkirchen und Enger-<br />

arking.<br />

Sabine Birngruber, Hartkirchen,<br />

berichtet über die<br />

Erfahrungen der Gemeidemitarbeiter<br />

mit dem Benchmarking.<br />

Gemeindegröße und deren Relevanz im<br />

Hinblick auf den jeweiligen Gemeindetypus<br />

(landwirtschaftlich ausgerichtete<br />

Gemeinde, Mischgemeinde, Wohn- bzw.<br />

Pendlergemeinde). Eine zentrale Aufgabe<br />

im kommunalen Benchmarking stellt die<br />

Abbildung der Verwaltungsleistungen<br />

durch geeignete und aussagefähige Indikatoren<br />

bzw. Kennzahlen dar. In der Praxis<br />

ist man versucht, sich primär oder<br />

ausschließlich auf Kostendaten zu konzentrieren.<br />

Ein solches Vorgehen greift<br />

aber sicherlich zu kurz – wie Ass.Prof. Dr.<br />

René Andeßner, Univ. Linz, in einem einleitenden<br />

Referat ausführte -, denn sie<br />

klammert andere wichtige Dimensionen<br />

der Verwaltungsleistung aus, deren<br />

Berücksichtigung für eine sachgerechte<br />

Beurteilung der Leistungsfähigkeit unerlässlich<br />

ist. Daher folgt man häufig dem<br />

ganzheitlichen Ansatz der Bertelsmann-<br />

Stiftung, der eine Beurteilung in den<br />

Dimensionen „Erfüllung des fachspezifischen<br />

Auftrages“, „Bürger-<br />

bzw. Kundenzufriedenheit“,„Wirtschaftlich-<br />

keit“ und „Mitarbeiterzufriedenheit“<br />

vorsieht<br />

(siehe im Detail: Andeßner,<br />

R. Benchmarking in<br />

Gemeinden, in: ÖsterreichischeGemeindezeitung<br />

(ÖGZ), Heft<br />

10/2001, S. 42 – 48).<br />

Dieser Ansatz hat eine<br />

große Ähnlichkeit mit der<br />

in der Wirtschaft derzeit<br />

intensiv diskutierten<br />

Balanced Scorecard<br />

(BSC) und lag auch der<br />

Arbeit der beiden Vergleichsringe<br />

zu Grunde,<br />

wobei der IKV OÖ auch die Struktur- und<br />

Prozessqualität als fünfte Dimension in<br />

die Analysen einbezog.<br />

Die Sicht der<br />

Aufsichtsbehörden<br />

Hofrat Dr. Michael Gugler, Leiter der<br />

Abteilung Gemeinden im Amt der oberösterreichischen<br />

Landesregierung, betonte<br />

das Interesse der Aufsichtsbehörde an der<br />

Erhebung quantitativer und qualitativer<br />

Leistungskennzahlen, wies aber gleichzeitig<br />

darauf hin, dass der Kennzahlenvergleich<br />

einen Prozess der Organisationsanalyse<br />

auslösen muss, um durch das<br />

„Lernen vom Besten“ zu einer Verbesserung<br />

des eigenen Verwaltungshandelns in<br />

der Gemeinde zu kommen. Diese Initiative<br />

hat in erster Linie von den Gemeinden<br />

selbst auszugehen und kann von der<br />

Aufsichtsbehörde nur unterstützt werden.<br />

Primär hat die einzelne Gemeinde inter-<br />

Verwaltung<br />

essiert zu sein, zu wissen wo sie steht.<br />

Aus der Bestimmung des eigenen Standortes/Position<br />

hinsichtlich des Aufwandes<br />

und der Ergebnisse kann eine Hilfestellung<br />

für wirtschaftliche und politische<br />

Entscheidungen bei Finanzierungen, bei<br />

der Durchführung von Projekten und<br />

Bauvorhaben sowie bei Ausgliederungen<br />

erwartet werden. Benchmarking ist weiters<br />

ein Instrument zum Feststellen von<br />

Rationalisierungspotenzialen, zur Schaffung<br />

von Qualitätsstandards für Leistungen<br />

und zur Optimierung dieser Leistungen.<br />

Es ist somit ein Instrument zur permanenten<br />

Organisationsentwicklung in<br />

den Gemeinden.<br />

Positive Erfahrungen<br />

Die Erfahrungen aus den eingeleiteten<br />

Benchmarking-Prozessen in den oberösterreichischen<br />

Gemeinden lassen sich in<br />

folgenden Stichworten zusammenfassen:<br />

◆ Erstmals sind<br />

genauere Informatio-<br />

nen über Produkte<br />

(Aufgabenbereiche,<br />

Leistungen) verfügbar.<br />

◆ Das Denken in<br />

Ergebnissen wurde<br />

forciert.<br />

◆ Ein Ansporn zur<br />

Übernahme von Verantwortung<br />

und zur<br />

Leistungsverbesserung<br />

konnte gegeben<br />

werden.<br />

◆ Entscheidungsrelevante<br />

Daten liegen<br />

sowohl für die Politik<br />

wie für die Bürgerinformation vor.<br />

◆ Es konnten Verbesserungen von<br />

Abläufen umgesetzt werden (z. B. Globalbudgets<br />

für Schulen, Feuerwehr;<br />

Änderungen im Verhältnis von Eigenerstellung<br />

und Fremdvergaben; Anstoß für<br />

die Organisationsentwicklung im eigenen<br />

Bauhof)<br />

◆ Benchmarking hat immer einen<br />

Anfang, aber nie ein Ende: es muss als<br />

ein regelmässiger Prozess des Vergleichens<br />

und der daraus folgenden Organisationsentwicklung<br />

angesehen werden.<br />

Benchmarking<br />

erscheint nicht als<br />

Instrument der spektakulären<br />

Veränderungen,<br />

sondern verspricht<br />

eine kontinuierliche<br />

Verbesserung der<br />

Leistungsfähigkeit<br />

nach dem Prinzip der<br />

kleinen Schritte.<br />

Bereits nach diesem ersten Bericht zeichneten<br />

sich bemerkenswerte Entwicklungen<br />

in den Gemeinden ab. Interkommunale<br />

Leistungsvergleiche fördern ein<br />

ganzheitliches Denken, fordern ein verstärktes<br />

Kosten- und Qualitätsbewusstsein<br />

ein und veranlassen die Gemeindeführung,<br />

weniger „nach Gefühl“, sondern<br />

vermehrt auf der Grundlage von Fakten<br />

zu arbeiten. Die Gemeinden öffnen sich<br />

➤➤ weiter auf Seite 22<br />

KOMMUNAL 21

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