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In Ermangelung sichtbarer Zeichen soll man den Jubilar, und das sind heute eben<br />

alle Österreichischen Gemeinden, eben wieder einmal aus Anlaß der Gemeindeverfassungsnovelle<br />

hochleben lassen. Und wie es eben so üblich ist, wünscht<br />

man den Geehrten mit einem Ehrenbuschen viele weitere Jahre und ein erfülltes<br />

Leben. Unsere Abbildung zeigt das Amtsabzeichen der Bürgermeister des<br />

Landes Niederösterreich.<br />

Ehrungen & Auszeichnungen<br />

von einem breiten Kranz aus Eichenlaub.<br />

Der Landtag beschloß bei der Stiftung,<br />

dass die Medaillen an die damals 1609<br />

niederösterreichischen Landgemeinden<br />

ausgeliefert, dortselbst sollten sie auch<br />

aufbewahrt werden sollten. Bei feierlichen<br />

Anlässen und Amtshandlungen war die<br />

Medaille dann an einem blau-gelben Band<br />

vom Bürgermeister oder dessen Stellvertreter<br />

um den Hals zu tragen.<br />

Das rief natürlich auch Kritiker auf den<br />

Plan, die die abzeichengeschmückten Bürgermeister<br />

mit „Pfingstochsen“ verglichen<br />

und unterstellten, dass das Amtsabzeichen<br />

die Bürgermeister vor allem „in ihrer<br />

Selbsteinschätzung erhöht und ihre Eitelkeit<br />

fördert“.<br />

Diese Meinung teilte der Landtag nicht,<br />

er erkannte wohl die Wichtigkeit der<br />

Institution der Gemeinden und die allgemein<br />

bekannte Tatsache, dass auch Persönlichkeiten<br />

ein Amt und die dadurch<br />

vertretene Institution prägen können.<br />

Kurz: Die Ehre des<br />

Bürgermeisters ist<br />

die Ehre der<br />

Gemeinde. Die<br />

Abgeordneten zum<br />

Landtag bestimmten<br />

daher, dass das<br />

Amtsabzeichen „...<br />

als Stiftung des<br />

Landes für fortwährende<br />

Zeiten<br />

...“ zu gelten habe.<br />

Damit schätzte er<br />

zwar die praktische<br />

Verwendbarkeit der<br />

Medaille falsch ein,<br />

sie hatte, was<br />

damals niemand<br />

erwartete, ein<br />

Ablaufdatum, nämlich<br />

1918. Die<br />

Die<br />

Verschiedenheit<br />

der Gemeinden<br />

hat es mit sich<br />

gebracht, dass<br />

eine ebenso<br />

vielfältige Kultur<br />

von Amtsketten,<br />

Schärpen,<br />

Abzeichen etc.<br />

entstanden ist.<br />

ideellen Beweggründe des Landtages<br />

jedoch, dieses Amtsabzeichen zu schaffen,<br />

haben heute noch immer eine ungebrochene<br />

Aktualität. Die Bedeutung und<br />

der Zustand der Gemeinden Österreichs,<br />

wie sie sich im Laufe des folgenden<br />

Jahrhunderts entwickelt haben, hätten<br />

es nur gerechtfertigt, wenn eine solche<br />

Stiftung auch weiterhin andauern<br />

würde.<br />

In Ermangelung sichtbarer Zeichen soll<br />

man den Jubilar, und das sind heute<br />

eben alle Österreichischen Gemeinden,<br />

eben wieder einmal aus Anlaß der<br />

Gemeindeverfassungsnovelle hochleben<br />

lassen. Und wie es eben so üblich ist,<br />

wünscht man den Geehrten mit einem<br />

Ehrenbuschen viele weitere Jahre und<br />

ein erfülltes Leben.<br />

KOMMUNAL 57

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