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Download Ausgabe 4 - Kommunal

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Kulturpolitik wird ohne klare, überzeugende<br />

Grundsätze nicht erfolgreich<br />

sein. Sie benötigt die Einbeziehung der<br />

umfassenden Wirklichkeit einer<br />

Gemeinde.<br />

tungen und Entfaltungsmöglichkeiten<br />

sind vorhanden oder geplant? und ◆ Wie<br />

werden sie angenommen?<br />

◆ Was wird von Seiten der Gemeinde<br />

dazu getan und nach welchen Kriterien<br />

erfolgt dies?<br />

Ein besonderes Augenmerk gilt dabei den<br />

vorhandenen<br />

(sowohl<br />

gemeindeeigenen<br />

als auch<br />

privaten) Einrichtungen<br />

und Initiativen.<br />

Auch wenn<br />

Events und<br />

Festivals eine<br />

für die<br />

Gemeinde<br />

geeignete Art<br />

der Außenwerbung<br />

sind,<br />

wird die Bevölkerung<br />

damit<br />

zum reinen<br />

Konsumenten<br />

erzogen. Sie<br />

will immer<br />

mehr an Angeboten<br />

und ist<br />

immer seltener<br />

bereit, selbst<br />

aktiv zu wer-<br />

Gemeindeleben im Gespräch<br />

den. Ziele der örtlichen Kulturpolitik sollten<br />

deshalb sein:<br />

◆ Entwickeln eines eigenen Kulturbewußtseins<br />

in und für die Region;<br />

◆ Förderung eines möglichst aktiven und<br />

vielfältigen Gemeinde- und Vereinslebens;<br />

◆ Hilfe zur Selbsthilfe durch die<br />

Gewährung eines „geistigen Schutzraumes“<br />

für kulturelle Initiativen<br />

◆ ein breite gestreutes Instrumentarium<br />

an Förderungen (finanziellen Unterstützung,<br />

benötigte Infrastruktur, administrative<br />

Betreuung durch die Gemeinde, Präsentations-<br />

und Diskussionsmöglichkeiten,<br />

Ankauf oder Auftragswerke, usw.)<br />

Bereiche des<br />

Gemeindekulturlebens<br />

◆ Darstellende und bildende Kunst -<br />

sowohl in der Ausbildung, zum Üben und<br />

Ausführen als auch zur Präsentation und<br />

Einbindung in das Gemeindeleben:<br />

(Musik, Theater, Tanz, Dichtung, Malen<br />

und Bildhauerei, usw.)<br />

◆ Einrichtungen: Museen und Heimathäuser,<br />

aber auch Bibliotheken, Videotheken,<br />

Internetcafe,<br />

◆ Bildung (Kindergärten, Schulen, Volksbildungswerke,Erwachsenenbildungsinstitutionen<br />

und ihre Einbeziehung ins<br />

Gemeindeleben)<br />

◆ Förderungen<br />

◆ Infrastruktur: Probe- und Arbeitsräume,<br />

Auftrittsmöglichkeiten - Synergien<br />

in Gemeindegebäuden nutzen, aber auch<br />

verleihen von technischen Geräten, Sesseln<br />

usw. sowie büromäßige und organisatorischeLei-<br />

◆ Offener Gemeindeabend und auch Gemeinderatsabend<br />

◆ Hearing und Podiumsdiskussion (moderierte<br />

Expertengespräche, pro-contra, zu aktuellen<br />

Fragestellungen)<br />

◆ Kinder- und Jugendgemeinderat<br />

◆ Schülerprojekte und Kooperation mit Bürgerinitiativen<br />

◆ Der Orts-/Gemeinderundgang, Besichtigungen<br />

von Einrichtungen, Initiativen und Betrieben<br />

◆ Ausstellung über aktuelle Projekte in und<br />

von der Gemeinde<br />

◆ Arbeitskreise als Begleitung zu den<br />

Gemeindeausschüssen: Treffen mit örtl. Multiplikatoren,<br />

Vereinsobleuten usw. Entspannte<br />

Situation für spannende Beziehungen<br />

◆ Ortsteil- und Grätzlfeste<br />

◆ Gemeinsame Bildungsfahrten und Exkursionen<br />

◆ Gemeinsam erarbeitete Veröffentlichungen,<br />

Broschüren (Gemeindejahrbuch, usw.)<br />

◆ Informationstätigkeit: von der Gemeindezeitung,<br />

Veranstaltungskalender bis zur<br />

Homepage<br />

stungen: z.B.<br />

Schreib- und<br />

Versandarbeiten,Vervielfältigungen,<br />

bis<br />

hin zur Mitbetreuung<br />

der<br />

Buchhaltung<br />

usw.<br />

◆ Kultursponsoring:<br />

als<br />

Transformator<br />

und Kommunikator<br />

zwischen<br />

Sponsoren<br />

(Betriebe, Banken,Versicherungen,<br />

usw.)<br />

und Vereinen,<br />

Initiativen<br />

◆ Diskussionen,<br />

vor allem<br />

über die kommunaleEntwicklung<br />

Selbstverwaltung<br />

Kulturbeirat und<br />

Arbeitskreise<br />

Gerade wenn Kulturarbeit umfassender<br />

verstanden wird, ist die Bevölkerung<br />

(„wenn wollen wir mit unseren Aktivitäten<br />

und Maßnahmen erreichen?“) einzubinden.<br />

Kaum einer Gemeinde ist es aber möglich,<br />

alle gleichzeitig anzusprechen. Eingeladen<br />

werden deshalb<br />

sogenannte<br />

„Multiplikatoren“:<br />

kommunale Repräsentanten<br />

und Meinungsbildner,<br />

Vertretern der<br />

jeweiligen örtlichen<br />

Vereine und Initiativen,<br />

Interessierte und<br />

Fachleute. Sie repräsentieren<br />

die Wünsche<br />

und Anliegen der<br />

unterschiedlichen<br />

Zielgruppen und sind<br />

ein wesentliches Bindeglied<br />

in der Kommunikation.<br />

Ihre<br />

Betreuung muss kon-<br />

Bürgerbeteiligung<br />

ist nur<br />

dann erfolgreich<br />

wenn die dabei<br />

geäußerten<br />

Anliegen durch<br />

die Bevölkerung<br />

umgesetzt<br />

werden.<br />

tinuierlich, konsequent und nachhaltig<br />

sein und erfolgt im Rahmen von<br />

Arbeitskreisen: zu beachten ist dabei<br />

eine effiziente Sitzungskultur, mit entsprechender<br />

(professioneller) Moderation,<br />

um Leerläufe, Ziellosigkeit und<br />

Selbstpräsentationen zu vermeiden.<br />

Die Kommunikation mit<br />

den BürgerInnen<br />

Bürgerbeteiligung hängt immer mit dem<br />

Anliegen zusammen: „wie ernst nehmen<br />

wir die Anliegen und Anregungen der<br />

Bevölkerung?“ Sie kann jedoch nicht die<br />

Verantwortung der Politik ersetzen und<br />

darf kein Vorwand für Entscheidungsschwächen<br />

sein.<br />

Um die BewohnerInnen im entsprechendem<br />

Ausmaß anzusprechen, einzubinden<br />

und zur Mitwirkung einzuladen ist<br />

ein differenziertes Beteiligungsangebot<br />

erforderlich:<br />

Bürgerbeteiligung ist aber nur dann<br />

erfolgreich wenn die dabei geäußerten<br />

Anliegen, Anregungen und erarbeiteten<br />

Vorschläge, wenn möglich, wieder oder<br />

sogar durch die Bevölkerung, umgesetzt<br />

werden.<br />

Kulturarbeit und Bürgerbeteiligung sind<br />

eine gesellschaftliche Daueraufgabe, sie<br />

können und dürfen daher nicht auf<br />

Augenblicksentscheidungen beschränkt<br />

bleiben. Doch wenn sie ernsthaft angeboten<br />

und verwirklicht werden, sind sie<br />

Grundlage für eine aktives, vielfältiges<br />

und florierendes Gemeindeleben.<br />

KOMMUNAL 69

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